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Goldbach

Arnim Goldbach

Prozessorientierung vs. Fachsystematik
Kommentierung ausgewählter Aussagen von Bernd Riesebieter, Uwe Brandes und Tade Tramm

Die vorgeschlagene Makrosequenzierung zum Lernfeld 6 „Beschaffung“ ist aus curricularer Sicht grundsätzlich überzeugend. Sie basiert auf dem Gedanken eines Spiralcurriculums, indem vom Normalfall der Beschaffung ausgegangen wird und erst dann Störungsfälle behandelt werden, um schließlich auf komplexere und systemische beschaffungspolitische Aspekte zu kommen (Logistik, Controlling). Dadurch wird der Wertschöpfungsgedanke Grundlage auch innerhalb eines Teils der Funktionskette „Beschaffung“ (s. o.).

Aus Sicht einer handlungsorientierten Didaktik ist grundsätzlich die Berücksichtigung einer Systematisierungs-, Reflexions- und Transferphase sinnvoll und notwendig. Allerdings bleiben einige Frage offen. Insbesondere schiene die Platzierung dieser Systematisierungs-, Reflexions- und Transferphase ganz am Ende der Makrosequenz nach einer langen ‚modellbasierten Prozessphase‘ problematisch. So liefe dieser Ansatz Gefahr, dass bei Zeitknappheit diese letzte Phase gänzlich entfällt. Vielmehr ist zu fordern, dass problem- und prozessorientiertes Lernen (Kasuistik) immer wieder mit Phasen der Systematisierung, Reflexion und des Transfers verzahnt wird (Systematik). Allerdings dürfen die einzelnen Phasen auch nicht ständig unterbrochen werden; insofern ist das Verhältnis von Kasuistik und Systematik immer wieder neu auszuloten.

Fazit: Geschäftsprozessorientierung unter der Leitidee der Wertschöpfung kann dazu beitragen, den vermeintlichen Gegensatz zwischen Prozess- und Problemorientierung (Handlungssystematik) einerseits sowie Fachsystematik und Wissenschaftlichkeit andererseits aufzuheben.