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Ulrich
Getsch & Peter Preiß (Seminar für Wirtschaftspädagogik Geschäftsprozessorientierter Einsatz integrierter Informationssysteme als Herausforderung für die didaktische Reduktion lernfeldstrukturierter Lehrpläne Mit der Einführung
lernfeldstrukturierter Curricula soll sich die schulische Ausbildung stärker
an den Handlungsfeldern im jeweiligen Beruf ausrichten. Kaufmännische
Handlungsfelder sind in zunehmendem Maße durch Reorganisation der
Arbeitsabläufe von einer eher funktionalen Arbeitsteilung hin zu
funktionsübergreifenden Geschäftsprozessen und dem dies ermöglichenden
Einsatz integrierter Unternehmenssoftware gekennzeichnet. Diese Wandlungen
im Praxisfeld erfolgen theoriegeleitet sowohl auf der Grundlage der von
der Wirtschaftsinformatik als auch von der modernen Betriebswirtschaftslehre
entwickelten Konzepte. Die Optimierung der Geschäftsprozesse schafft
äußerst komplexe und weitgehend automatisierte Systeme auf
wissenschaftlicher Basis. Ein optimales Agieren der kaufmännischen
Sachbearbeiter - insbesondere bei der Ausnahme- und Störfallbearbeitung
- erfordert umfangreiche Kompetenzen, die in der Aus- und Weiterbildung
aufzubauen sind. Für die kaufmännische Ausbildung bedeutet dies,
dass integrierte Unternehmenssoftware so didaktisch aufzubereiten ist,
dass für die Lernenden der Praxis- und Wissenschaftsbezug erhalten
bleibt, dennoch aber eine dem jeweiligen Lernstand entsprechend reduzierte
Lernumgebung und ein systematisierendes Stoffangebot von Anfang an in
komplexitätssteigender Weise geboten wird. Damit der Kompetenzaufbau
gelingt, müssen dabei traditionelle Lerninhalte neu legitimiert und
sequenziert oder aus den Curricula, Prüfungsanforderungen und Lehrbüchern
gestrichen werden. |