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Ute Clement
(Universität Kaiserslautern)
Fächersystematik
oder Situationsorientierung als curriculare Prinzipien für die berufliche
Bildung?
Mit der Einführung lernfeldorientierter Curricula an beruflichen
Schulen war und
ist ein curricularer Paradigmenwechsel intendiert: Statt Unterrichtsinhalte
entlang einer kulturell gewachsenen und etablierten Fächerstruktur
auszuwählen,
sollen nun Handlungssituationen den Ausgangspunkt und das Ziel curricularer
Selektionsentscheidungen bilden. In diesem Artikel wird nun die These
vertreten,
dass es sich bei der Alternative Fächer- versus Handlungssystematik
im Bereich
der beruflichen Bildung weniger um eine inhaltliche, als um eine Frage
der
Organisation von Unterricht und Anordnung der Inhalte handelt. Stärker
als
inhaltliche Argumente wirken an diesem Punkt systemische Orientierungen.
Systemkonflikte zwischen Schule und Betrieb, Bildung und Wirtschaft haben
in der
Geschichte der beruflichen Bildung bislang stets verhindert, dass Schulfächer
zugunsten ganzheitlicher und situationsorientierter Ausbildung zurückgedrängt
wurden. Ob die Lernfeldcurricula hier eine entscheidende Änderung
bewirken
können, ist noch nicht absehbar.
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