wbv   Bundesverband der Lehrerinnen und Lehrer an Wirtschaftsschulen e.V.

 

 

 

Engelhardt Peter /  Budde Roland (Universität Berlin)
Ein kundenorientiertes Unternehmensmodell zur inhaltlichen Strukturierung von nach Geschäftsprozessen ausgerichteten Lernfeldern im Ausbildungsberuf
Industriekaufmann/-kauffrau


Einleitende Zusammenfassung

Ausbildungsrahmen- und Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Industriekaufmann/-kauffrau sind neu geordnet worden. Beide Berufsordnungsmittel orientieren sich bei der Strukturierung der zu erreichenden Lernziele und der zu vermittelnden Lerninhalte an betrieblichen Geschäftsprozessen. Die wichtigsten betrieblichen Abläufe in einem Industrieunternehmen (Kernprozesse und unterstützende Prozesse), die zur betrieblichen Leistungserstellung (Produkt oder Dienstleistung) erforderlich sind, sollen in Zukunft die Strukturen betrieblicher und schulischer Ausbildung bestimmen. Die Orientierung der Ausbildung ausschließlich an den Hauptfunktionsbereichen eines Industriebetriebes (Beschaffung, Produktion, Absatz, Personal, Finanzierungen) wird ergänzt (bzw. ersetzt) durch die Orientierung an Geschäfts-prozessen. Die bisherigen Lernbereiche Industriebetriebslehre, Rechnungswesen und Allgemeine Wirtschaftslehre werden ersetzt durch 12 Lernfelder mit prozessbezogener Struktur.
Ziel des Aufsatzes ist es, die Bedeutung eines kundenorientierten Unternehmensmodells für die Formulierung von (arbeitsanalogen) Lernsituationen aufzuzeigen, die die im Rahmen der Ausbildung zu vermittelnden Kernkompetenzen in geeigneter Weise abbilden.
Am Beispiel des Kernprozesses der „Kundenauftragsbearbeitung“ soll im Rahmen einer EDV-gesteuerten Abwicklung dieses Prozesses die Integration der zu vermittelnden DV-Kenntnisse in den betriebswirtschaftlichen Unterricht aufgezeigt werden.