wbv   Bundesverband der Lehrerinnen und Lehrer an Wirtschaftsschulen e.V.

 

 

HOLGER REINISCH (Universität Jena)
Zu einigen curriculumtheoretischen Implikationen des Lernfeldansatzes - Überlegungen anlässlich der Beiträge von CLEMENT, KREMER, SLOANE und TRAMM in bwp@ Ausgabe 4


Abstract

Die anhaltende Diskussion um das Für und Wider einer "lernfeldorientierten" Strukturierung der Curricula für den berufsbezogenen Unterricht der Berufsschule wird im vorliegenden Beitrag als Indikator dafür angesehen, dass es diesem Konzept an Konsistenz mangelt, so dass es gegenwärtig innerhalb der berufs- und wirtschaftspädagogischen science community nicht konsensfähig ist. Im Mittelpunkt des vorliegenden Beitrages steht daher die Frage, ob die in bwp@, Ausgabe 4, veröffentlichten Beiträge von Clement, Kremer, Sloane und Tramm, die letztlich auf eine "schulnahe" Konkretisierung und Implementation des Lernfeldansatzes zielen, Indizien dafür liefern, dass es im Rahmen der Lernfeldansatzes gelingen kann, das Defizit der Inkonsistenz zu überwinden. Ausgehend von einer Rekonstruktion der didaktisch-curricularen Fragestellung erfolgt eine Diskussion des Verhältnisses von "Wissenschafts- und Situationsorientierung" und von "Handlungs- und Fachsystematik" sowie der Implementationsproblematik, und zwar mit dem Ziel zu verdeutlichen, dass die gegenwärtigen Defizite nur dann überwunden werden können, wenn es zu einer Intensivierung der historischen und systematischen Curriculumforschung kommt.