wbv   Bundesverband der Lehrerinnen und Lehrer an Wirtschaftsschulen e.V.

 

 

Sloane Peter F.E. (Universität Paderborn)
Schulnahe Curriculumentwicklung im Lernfeldkonzept

Abstract:

Das Lernfeldkonzept sieht ausdrücklich vor, dass in den beruflichen Schulen
eine schulspezifische Umsetzung erfolgt. Schulen müssen Curricula
präzisieren. In dem Beitrag wird daher einleitend ein Curriculum als
Kommunikationsmittel zwischen Curriculumentwickler und Curriculumrezipient
thematisiert. Die kommunikative Macht liegt dabei beim Rezipienten. Daraus
resultiert die Frage, wie eine solche Rezeption erfolgen muss. Für die
Arbeit in den Schulen wird dafür wiederum zwischen mesoorganisatorischen
Aufgaben (Bildungsgangarbeit) und mikrodidaktischen Aufgaben
(Unterrichtsführung auf der Grundlage von Lernfeldcurricula) getroffen. Die
Curricumrezeption ist dann v. a. eine Frage der Aufarbeitung und
Weiterentwicklung des Curriculums in Bildungsgängen. Dies soll wiederum zur
Entwicklung, Durchführung und Evaluation von Lehr-/Lernarrangements
(Lernsituationen) führen. Dies wird als ein innerschulischer
Kommunikationsprozess in Schulen thematisiert. Die zentrale Idee ist dabei,
dass es zur einer diskursiven Abstimmung im Bildungsgang kommen muss.
Unterrichtsplanung ist dann letztlich kein individueller Planungsprozess
mehr, sondern muss verstanden werden als Diskurs. Damit stellt sich die
Frage nach den zulässigen Argumenten im Diskurs. Mit anderen Worten: welche
fachlichen, normativen, zielgruppenorientierten Argumentationen müssen bei
der Enwicklung von Lernsituationen geführt werden. Nebenbei erweist sich
dabei der Begriff der Lernsituation als sperrig und hinderlich.