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Abstract
Marianne
Goltz (Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe
(IAJ), Oldenburg)
Betriebliche Praktika in der Berufsvorbereitung - Empirische Befunde
zum Hamburger Modell QuAS |
Betriebliche Praktika bzw. der Einbezug von Betrieben gelten mittlerweile
als unabdingbarer Bestandteil von Maßnahmen zur Berufsvorbereitung
und mitunter geradezu als "Königsweg", um Jugendlichen
den Weg in Ausbildung und Beruf zu ebnen.
In dem in Hamburg entwickelten Förderkonzept QuAS (Qualifizierung
und Arbeit für Schulabgänger) haben betriebliche Praktika mit
einem zeitlichen Anteil von 50 Prozent ein besonders hohes Gewicht. Sie
werden konzeptionell als Element einer dual organisierten Berufsvorbereitung
gefasst, die betriebliche und schulische Lernphasen miteinander kombiniert.
Mit dem hohen Praktikumsanteil soll den besonderen Voraussetzungen von
benachteiligten Jugendlichen - u.a. vielfach negative Schulkarrieren und
große Distanz zu schulförmigem Lernen - besser als bislang
entsprochen werden. Zugleich wird erwartet, dass ein dualer Ansatz generell
zu einer Verbesserung der Übergangschancen beitragen kann, weil Betriebe
die konkreten Fähigkeiten von Jugendlichen - jenseits der formalen
Schulleistungen - kennen lernen können und auf der Seite der
Jugendlichen der Kontakt mit der Arbeitsrealität motivierende und
sozialisierende Wirkung hat.
Mit dem Beitrag sollen ausgewählte empirische Ergebnisse aus einer
vergleichenden Evaluation der QuAS- und BVJ-Konzeption vorgestellt werden,
die vom IAJ Oldenburg in der Zeit von November 2000 bis November 2002
durchgeführt worden ist. Im Zentrum steht dabei die Frage, ob und
in welcher Weise der Einsatz von betrieblichen Praktika im Rahmen von
Berufsvorbereitungsmaßnahmen ein wirksames Instrument zur Unterstützung
des Übergangs Schule-Ausbildung/Beruf sein kann. Dabei wird auch
auf weitere Evaluationsergebnisse zu bedeutsamen Bedingungsfaktoren für
eine erfolgversprechende Förderpraxis eingegangen.
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