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 bwp@ Ausgabe Nr. 13 | Dezember 2007
Selbstorganisiertes Lernen in der beruflichen Bildung Herausgeber der bwp@ Ausgabe 13 sind Karin Büchter und Tade Tramm

Wenn Schüler selbstorganisiert lernen, was tun dann die Lehrer? Analyse der Anforderungen an Lehrkräfte, gezeigt am Beispiel des kooperativen offenen Lernens an berufsbildenden Schulen

 

 

 


Abstract

Selbstreguliertes Lernen sieht für gewöhnlich vor, dass die Lernenden selbst bestimmen, wann, wo und wie sie welche Aufgabenstellungen erledigen. Sie initiieren ihre Lernprozesse selbst, stellen fest, was sie lernen wollen oder sollen, organisieren die dafür nötigen Unterlagen, legen einen Zeitplan fest und evaluieren ihren Lernprozess- und -fortschritt. Den Lernenden wird dadurch ermöglicht, entsprechend ihrem Vorwissen, ihren Erfahrungen, Begabungen und Interessen selbst Lerninhalte auszuwählen, sich Ziele zu setzen und diese in ihrem eigenen Stil und in ihrem eigenen Tempo unabhängig von den Vorstellungen anderer Personen zu erreichen.

Welche Rolle spielen Lehrkräfte überhaupt noch in diesem Lernkonzept? Inwieweit ist es noch notwendig, dass sie ihre traditionellen Aufgaben erfüllen? Treten andere Aufgaben und Anforderungen an ihre Stelle?

Diese Fragen sollen nicht nur auf der Grundlage theoretischer Überlegungen, sondern auch anhand empirischer Befunde zum kooperativen, offenen Lernen an österreichischen berufsbildenden Schulen beantwortet und diskutiert werden. Diese Befunde beruhen nicht nur auf den Befragungen von Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern, sondern beziehen auch authentisches, im Unterricht verwendetes schriftliches Material mit ein.

 

When students are organising their learning themselves, what are their teachers doing? An analysis of the challenges for teachers, demonstrated through the example of co-operative open learning at vocational schools

Self-regulated learning normally specifies that the learners themselves determine when, where and how they complete which tasks. They initiate their learning processes themselves, establish what they want to learn or what they should learn, organise the materials they need in order to be able to do this, set out a time-table and evaluate their learning process and their progress. This means that it is possible for the learners to choose their learning content themselves, set themselves goals and work towards them at their own speed and in their own way, independently of the ideas of other people, and in accordance with their own prior knowledge, experience, particular strengths and interests.

What is the role of teachers in this learning concept? To what extent is it still necessary for them to fulfil their traditional tasks? Do other tasks and challenges arise in their place?

This paper answers and discusses these questions. It does this on the basis of theoretical considerations, but also using empirical findings about co-operative and open learning at Austrian vocational schools. These findings are not only based on surveys of teachers and students, but also refer to authentic written material, used in lessons.

online seit 25.2.2008