wbv   Bundesverband der Lehrerinnen und Lehrer an Wirtschaftsschulen e.V.

 

 

 

Abstract
BARBARA KOCH, JOHANNES KORTENBUSCH (Universität Bielefeld)
Absolventen der Sonderschule erfolgreich am Berufskolleg? Erfahrungen aus gemeinsamen Lehrerfortbildungen mit Sonderpädagogen, Berufspädagogen und Schulsozialarbeitern im Projekt „BiZEbS“ (Beruf im Zentrum – Eingliederung benachteiligter Schülerinnen und Schüler)

Die Anforderungen in der sich verändernden Arbeits- und Berufswelt und die Konkurrenz auf dem Ausbildungsstellenmarkt machen es für Absolventen der Sonderschulen immer schwieriger, unmittelbar im Anschluss an die Schule eine betriebliche Ausbildung zu beginnen. Im Rahmen des Projektes „BiZEbS“ werden Konzepte entwickelt, erprobt und evaluiert, die diese Jugendlichen durch Zusammenarbeit von Schulen, Betrieben und weiteren Institutionen so fördern, dass sie im Anschluss an die Schule eine Berufsausbildung beginnen können. Dabei stellt der Wechsel von der Sonderschule zur Berufsschule aus der Perspektive der Jugendlichen eine besondere Herausforderung dar. In diesem Beitrag werden zunächst die zentralen Konzeptelemente des Projektes skizziert. Im Besonderen werden die Erfahrungen aus schulformübergreifenden Lehrerfortbildungen vorgestellt. Thematisiert werden die Perspektiven von Sonderpädagogen, Berufspädagogen und Schulsozialarbeitern sowohl auf Ziele, Inhalte und Methoden des Unterrichts als auch auf Strukturen der unterschiedlichen Schulformen. Der Beitrag behandelt Fragen, welche die kritische Übergangsphase betreffen: Wie kann der Übergang im Unterricht an der abgebenden Sonderschule und an der aufnehmenden Berufsschule gestaltet werden? Wie wird mit Leistungsbewertungen umgegangen? Gibt es eine Fortführung individueller Förderplanung oder sozialpädagogischer Begleitung? Auch regionale Aspekte spielen eine Rolle: Welche außerschulischen Akteure sind zu berücksichtigen? Zu welchen Themen ist die Initiierung oder der Ausbau von Netzwerkarbeit erforderlich? Es wird deutlich, dass berufliche Integration als gemeinsame Aufgabe des allgemeinbildenden und des berufsbildenden Systems zu verstehen ist. Die Wahrnehmung dieser Aufgabe orientiert sich an der Lebens- und Berufsbiographie der Jugendlichen.