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 bwp@ Ausgabe Nr. 9 | Dezember 2005
Betrieb als Lernort

Betriebliche Berufsbildung im Spannungsfeld divergierender Interessen und Handlungslogiken


 

 

Abstract

Dem Lernort Betrieb kommt im Kontext der Realisierung des Lebenslangen Lernens eine besondere Bedeutung zu. Allerdings unterliegt er sowohl im Bereich der Erstausbildung als auch in Weiterbildung im Gegensatz zum Lernort Schule nur marginal staatlichen Regelungen. Damit ist der Betrieb als Ort des beruflichen Lernens im Wesentlichen durch die betriebliche und zugleich ökonomische Handlungslogik bestimmt.

Während die damit verbundene Problematik der angemessenen Berücksichtigung von Arbeitnehmer(Lern-)interessen in den 1980er Jahren aus berufs- und betriebspädagogischer Perspektive noch thematisiert wurde, spielt dieser Aspekt seit den 1990er Jahren kaum noch eine Rolle. Stattdessen ist die Frage nach der Konvergenz betrieblicher und individueller Interessen näher in das Zentrum der berufspädagogischen Betrachtung gerückt.

In meinem Beitrag möchte ich diese Entwicklung, die in ihrer Tendenz geradezu als eine „Entpolitisierung“ der Berufsbildungsforschung bewertet werden kann, in ihren Ansätzen nachvollziehen und danach fragen, ob und inwiefern über neuere Konzepte des Lernens in der Arbeit die Interessen der Beschäftigten eine angemessene Berücksichtigung erfahren.