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bwp@ Ausgabe Nr. 16 | Juni 2009
Selbstverständnis der Disziplin
Berufs- und Wirtschaftspädagogik
Herausgeber der bwp@ Ausgabe 16 sind Karin Büchter, Jens Klusmeyer & Martin Kipp

Vom vorzeitigen Nachruf zur ‚self-destroying prophecy’?

Beitrag von Wolfgang LEMPERT (ehemals Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Berlin)


Weitere Stichworte zur Profilierung und Konsolidierung der Berufs- und Wirtschaftspädagogik als sozialwissenschaftliche Disziplin im Anschluss an VOLKER BANKs provozierende Antrittsvorlesung über erkennbare Indizien und erwartbare Konsequenzen der gravierenden „Disziplinlosigkeit“ unseres Faches und über Strategien zur Abwendung ihrer drohenden Streichung aus der Liste der akkreditierten Zweige akademischer Forschung und Lehre

Statt eines ‚abstracts’

Zur Fortsetzung der Reflexion und aktuellen Diskussion
der Eigenart, Autonomie und Zukunft jener Disziplin,
die gegenwärtig, wie noch nie zuvor schon wieder welkt dahin,

-       weil erstens ihr wird, ungelogen, derzeit das Fundament entzogen (der Zweck, zu dem sie eingerichtet), und ihre Klientel vernichtet,

-       die zweitens zwar ganz unterhaltsam, doch weder freundlich, noch
gewaltsam bis dato zu bewegen war, zu offenbaren klipp und klar,
was sie von sich aus, selbst bezwecke, unfähig, zu verraten gar,
ob keiner, einer oder zwei die Summe ihrer Teile sei,

-       und drittens auch bisher nicht fand ein Wort, mit dem sie so benannt,
dass selbst ein ‚Ami’ gleich versteht, um was es, wenn es fällt, dann geht.

Auch sonst schon jahrelang schwerkrank und heute kaum noch zu erretten –
wenn wir den VOLKER BANK nicht hätten, nicht hätten den Kollegen BANK.

Der uns beschworen schon vor Jahren, nicht weiter in den Sumpf zu fahren, beizeiten wusste: „Hier geht’s lang!“

Den erst kaum jemand hat erhört und sich zu seiner Sicht bekehrt,
bevor die große Wirtschaftskrise uns eines Besseren belehrt,
und nun befürchten lässt, dass diese auch uns die Basis bald zerstört,
zumindest immer mehr vermiese,
so dass wir eher nun geneigt, den Weg zu prüfen, den er zeigt.

Hierzu auch weitere Kollegen und Kolleginnen anzuregen,
sei das, was nunmehr vorgebracht als Memorandum, wohl bedacht.

1 Zur Aktualität der gegenwärtigen Renaissance wissenschaftstheoretischer und methodologischer Grundsatzdiskussionen in unserer Disziplin

Um die vorstehenden ‚lyrischen’ Erläuterungen meiner nochmaligen Meldung zu der hier ausgetragenen prinzipienbezogenen Debatte

-       über die Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Berufs- und Wirtschaftspädagogik (die ich der Einfachheit halber in den weiteren Ausführungen nur noch mit den Initialen ihrer Komponenten als „BWP“ bezeichnen werde), das heißt: über ihren permanent ‚sumpfigen’ Untergrund und ihre derzeit zudem bröckelnde Fassade

-       im ‚Fahrwasser’ von VOLKER BANKs unbequemer und daher zunächst fast sang- und klanglos untergegangener, nun aber durch bwp@ (im doppelten Sinne von) „nachdrücklich“ zur Geltung gebrachter Chemnitzer Antrittsvorlesung vom Mai 2007

‚prosaisch’ zu ergänzen und zu präzisieren, sei zunächst deren zeithistorischer Kontext noch etwas genauer ausgeleuchtet:

Die verebbte erste Welle einer wissenschaftstheoretischen und methodologischen Selbstreflexion unserer Disziplin

Es ist lange her, dass heftige Grundsatzdiskussionen darüber im Zentrum unserer Diskurse standen, was denn nun die Besonderheit der BWP sei, ihre Eigenart, die sie unersetzlich mache und zur Rechtfertigung ihrer Existenz als autonomer sozialwissenschaftlicher Disziplin vorgebracht werden könne. Diese Auseinandersetzungen sind spätestens gegen Ende der siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts verebbt. Das sei am Beispiel zweier prominenter Kontrahenten der damaligen Debatten schlaglichtartig demonstriert: HERWIG BLANKERTZ, der lange der Frankfurter Schule nahe stand, hatte sich bereits seit Jahren zunehmend auf die wissenschaftliche Begleitung des nordrhein-westfälischen Kollegstufenversuchs konzentriert. JÜRGEN ZABECK hingegen, fast zeitlebens im Widerspruch zum sich wandelnden Zeitgeist, forderte (oder registrierte nur noch) das Ende der vorhergehenden Prinzipienstreitereien. Diese hatten sich zunächst eher um die Eigenständigkeit der Wirtschaftspädagogik in ihrem Verhältnis zur Erziehungswissenschaft und um die Zukunft der Berufe als des Fundaments der Berufspädagogik gedreht und sodann – radikaler – vor allem die paradigmatische Ausrichtung beider Zweige unserer Doppeldisziplin im Spannungsfeld der geisteswissenschaftlichen Pädagogik, der emanzipatorischen und der kritisch-rationalistischen Erziehungswissenschaft betroffen. Nachdem sich als wahrscheinlich erwiesen hatte, dass diese bisher – vor allem angesichts des eher aggressiv selbst- und sendungsbewussten als verständigungsorientiert behutsamen Auftretens von Protagonisten ‚linker’ Positionen – weitgehend ergebnislos verlaufende Debatte auch in naher Zukunft kaum bemerkenswerte einvernehmliche Resultate zeitigen würde – wandte man sich – im Zeichen des damals von ZABECK resignierend empfohlenen „Paradigmenpluralismus“ – überwiegend zumindest vorerst einmal konkreten praktischen Fragen der Berufserziehung zu. Spätestens seit diesen Jahren ist, von vereinzelten Ausnahmen abgesehen, unter den Vertretern unseres Faches wieder weitgehend die Ruhe eines friedlichen (oder auch nur gleichgültigen?) Nebeneinanders der zuvor konfrontierten Sichtweisen eingekehrt. 

Das Wiederaufleben der Grundsatzdebatte

Nun stehen solche prinzipiellen Fragen plötzlich wieder auf der Tagesordnung von Konferenzen unserer Zunftgenoss(inn)en. Erneut füllen sie die Seiten einschlägiger Veröffentlichungen, nicht nur der Beiträge zur aktuellen Ausgabe des virtuellen Forums unserer Zunft. So ist vor wenigen Wochen ein ganzer Sammelband mit Artikeln erschienen, in denen sich vor allem Berufs- und Wirtschaftspädagogen überwiegend mit unserem Thema befassen. Als Herausgeberinnen fungieren INGRID LISOP und ANNE SCHLÜTER; der Titel lautet: „Bildung im Medium des Berufs? Diskurslinien der Berufs- und Wirtschaftspädagogik“; und publiziert wurde der Band in dem etwas sperrig benannten, daher schwer zu behaltenden in Frankfurt am Main ansässigen Verlag seiner Ersteditorin. Seine Nähe zu den in bwp@16 veröffentlichten Texten ist vor allem vom Titel des ersten Teiles dieses Buches abzulesen, der da heißt „Generalia zur disziplinären Identität der Berufs- und Wirtschaftspädagogik“, und, mit profunden Beiträgen von KUTSCHA, LISOP, HARNEY, EULER und ZABECK bestückt, fast die Hälfte der insgesamt annähernd 300 Seiten des Gesamtumfangs einnimmt. Weitere gewichtige Argumente zu unserer Debatte können den ebenfalls noch fast ‚druckfeuchten’ nahezu 800 Seiten des jüngst bei Eusl in Paderborn herausgekommenen Spät- und Hauptwerks von JÜRGEN ZABECK: „Geschichte der Berufserziehung und ihrer Theorie“ (Paderborn: Eusl 2009) entnommen werden. Aufgescheucht von der gegenwärtigen weltweiten Wirtschaftskrise versuchen nunmehr also auch Berufs- und Wirtschaftspädagogen wieder vermehrt, zeitgeistresistente Positionen zu gewinnen.

Nebenbei gefragt: Sind die Personalunion von Mitherausgeberin und Verlegerin im ersten und die Beanspruchung eines auch sehr ‚zunftnahen’ Verlags’ im zweiten Fall nur als Zufälle zu betrachten oder eher als typische ‚Provinzialitätssymptome’ der BWP zu bedauern? Als Produkte etwa von Macmillan oder der Cambridge University Press wären sie kaum vorzustellen. (Insofern wäre das Erscheinen des  englischen  Ablegers von RAUNERs „Handbuch Berufsbildungsforschung“ als Rarität zu zelebrieren.)

Die späte ‚Karriere’ eines fast untergegangenen ‚vorzeitigen’ Beitrags: Von der wissenschaftlichen Peripherie ins Zentrum der aktuellen Fachdiskussion

Bei dem einschlägigen Artikel in der vorliegenden elektronischen Fachzeitschrift, auf den ich hier besonders Bezug nehmen möchte, handelt es sich im Grunde um einen Vorboten der heutigen Auferstehung grundsätzlicher, für die Disziplin existenziell bedeutsamer Erörterungen der BWP, der bezeichnender Weise fast als Irrläufer geendet hätte, hätten die Herausgeber ihn nicht für bwp@ entdeckt und nachgedruckt. Denn solche Anerkennung wurde der 2007 gehaltenen Chemnitzer Antrittsvorlesung VOLKER BANKs zunächst nicht zuteil. So wurde sie von den Herausgebern der ZBW, bei der sie zunächst zum Druck eingereicht worden war und für deren Leser sie auch in erster Linie aufschlussreich gewesen wäre (ebenso wie die noch unkonventioneller gestaltete, gleichwohl ebenfalls sehr lesenswerte Trierer Antrittsvorlesung RITA MEIERs) abgewiesen. Deshalb ‚landete’ sie in der zwar sehr viel auflagestärkeren, aber nur von einem Teil derer, die sie vorrangig angeht, regelmäßig gelesenen Lehrerzeitschrift „Wirtschaft und Erziehung“. (Auch ich habe sie zunächst übersehen.) Jetzt steht sie hier erneut zur Diskussion. Hinsichtlich ihrer zentralen Intentionen und Vorschläge erscheint sie mir besonders geeignet, die weitere Debatte ihres Themas zu fokussieren; auch liegt sie nicht nur weitgehend auf meiner eigenen Linie, sondern könnte geradezu als Fortführung jener Überlegungen gelesen werden, die ich selbst in dieser Ausgabe der bwp@ präsentiere. Deshalb möchte ich jetzt zunächst ihre Quintessenz(en) unterstreichen (2.) und dann für eine Fortführung der Diskussion in der durch BANK vorgezeichneten Richtung plädieren (3.).

2 Provozierende Pointen der Argumentation von VOLKER BANK

Wie schon die obigen Knittelverse andeuten: Der mutmaßliche Hauptgrund für den neuerlichen Boom prinzipieller, konstitutiver Überlegungen und Erörterungen zur Fortexistenz unserer Disziplin(en) ist der von BANK gleich am Anfang seines Artikels betonte Umstand, dass der BWP

-       mit der Destruktion der beruflichen Organisation gesellschaftlicher Arbeit, die der derzeitige globale Siegeszug der neoliberalen Deregulierungspolitik, die uns die Krise beschert hat, forciert, sowie

-       durch die hiermit einhergehende Erosion des dualen Systems der beruflichen Ausbildung, die deren beginnende europäische Vereinheitlichung befürchten lässt, der Boden unter den Füßen entzogen, die Bestandsgarantie aufgekündigt wird,

-       weil mit dem Abbau des dualen Systems auch viele der zugehörigen beruflichen Schulen überflüssig würden, zumindest stark verkleinert oder/und für eine andere Klientel umgewidmet werden müssten,

-       weil mit diesen Schulen auch deren Lehrkräfte zunehmend an Bedeutung verlören und ausgebootet, zumindest nach ihrem altersbedingtem Ausscheiden nicht durch Nachwuchskräfte ersetzt werden würden und

-       weil die für deren akademische Ausbildung hauptverantwortlichen Hochschullehrer der BWP dann ebenfalls nicht mehr gebraucht würden, die den Fundus ihres erforderlichen Wissens jenseits

o   persönlicher Erfahrungen als Lehrlinge und Lehrabsolventen in Wirtschaftsbetrieben sowie als Lehrkräfte in beruflichen Schulen und

o   der Auswertung einschlägiger erziehungs-, sozial- und fachwissenschaftlicher Literatur

vor allem durch eigene Überlegungen und Untersuchungen bereitzustellen und systematisch zu einem wachsenden und sich wandelnden, spezifisch berufs- und wirtschaftspädagogischen Bestand an theoretischen, methodischen und empirischen Kenntnissen und Erkenntnissen zu integrieren, zu kontrollieren und zu sichern hätten.

All das könnte – so fürchtet BANK – bald ganz wegfallen, wenn den skizzierten Bedrohungen weiterhin höchstens partiell und punktuell gewehrt würde, statt das Ruder auf allen genannten Lern- und Lehrniveaus, Handlungs- und Entscheidungsebenen gleichzeitig herumzureißen und den gefährlichen Tendenzen überall entschlossen entgegenzutreten.

Dabei habe der Widerstand gegen die derzeitigen destruktiven Entwicklungen besonders an den drei durch die einleitenden Reime gekennzeichneten neuralgischen Punkten – Berufsbezug, Sinnvergewisserung, Internationalisierung – einzusetzen, deren Immunisierung für die Zukunft der BWP essentiell erscheint. Hieraus resultieren vor allem die folgenden

3 Anregungen für die weitere Diskussion

Frage: Wie wäre es, wenn wir unsere theoretischen Anstrengungen zunächst auf die Gewinnung, Vertiefung und Weiterentwicklung eines Minimalkonsens’ über die unverzichtbare spezielle Perspektive unserer Disziplin, ihre zentrale Fragestellung, ihr vorrangiges Erkenntnisinteresse konzentrierten, um eine auch zur Außenlegitimation einsetzbare Binnenlegitimation zu gewinnen, die uns unabhängig von der Zukunft unserer derzeitigen Klientel zu machen verspricht, weil sie auch schon für sich genommen soziomoralisch und gesellschaftspolitisch so wichtig erscheint, dass jeder Betrachter sich zur Zustimmung genötigt fühlen müsste, wenn er auch nur über einen Funken Verstand verfügte?

Dabei müsste in der Tat einmal mehr der Frage nachgegangen werden,

-       welche besonderen Traditionen des deutschen Sprachraums wir ohne Not opfern würden, wenn wir fortführen, uns fatalistisch-deterministisch dem Anpassungsdruck des globalen, angelsächsisch und angloamerikanisch initiierten und dominierten neoliberalen Trends zu unterwerfen, der, dem Drängen von Interessenten an schnellen Höchstgewinnen gehorchend, unter anderem

o   von unserer historisch gewachsenen, noch immer stark berufsförmigen Organisation der gesellschaftlichen Arbeit und lebendigen Berufskultur

o   unterhalb der Professionen zu deren fast nur noch betrieblicher Verfassung und bloß erwerbsorientierter Verrichtung mit all ihren unerfreulichen Folgen führt,

-       statt dass wir uns zu einer ziel- und selbstbewussten Politik der Mitgestaltung unserer Arbeitswelt aufrafften, die, plakativ formuliert,

o   nicht einseitig auf die maximale Mehrung monetärer Gewinne einer Minderheit geldgieriger und gewissenloser Spekulanten und ihrer Handlanger zielte,

o   sondern die nachhaltige Entwicklung und behutsame Nutzung aller menschlichen und außermenschlichen, mentalen und materiellen Ressourcen im Visier hätte, zu der auch eine Verteilung der Arbeitsaufgaben und -ergebnisse nach Maßgabe der mit ihrer Erfüllung verbundenen entwicklungsfördernden und persönlichkeitsstabilisierenden Wirkungen sowie eher beglückenden und mehr bedrückenden Erfahrungen gehört,

weswegen wir

-       die hierzulande noch erhaltenen Relikte einer jahrhundertealten Berufskultur nicht auch noch bedenkenlos über Bord werfen, sondern als wertvolle Ressourcen sozialer Integration und individueller Selbstverwirklichung bewusst pflegen und fördern sollten.

Konkreter Vorschlag: Ich plädiere für die baldige ‚spontane’ Bildung einer Arbeitsgruppe repräsentativer Vertreter der wichtigsten objekt- und wissenschaftstheoretischen und/oder methodologischen Richtungen unserer Disziplin(en) oder, besser noch: für die Wahl einer entsprechend zusammengesetzten Kommission durch die Mitglieder der Sektion BWP der „Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft“ – mit dem Auftrag, die Identität unserer Fachwissenschaft  durch die überzeugende Artikulation einer spezifischen Forschungsfrage, eines genuinen Erkenntnisinteresses  oder auch eines besonderen Problemzusammenhanges so zu fundieren, dass sie

-       unabhängig von wechselnden externen Anforderungen wie denen des jeweils artikulierten gesellschaftlichen Bedarfs an bestimmten Kategorien von arbeitsweltorientierten Pädagogen oder/und von pädagogisch ausgerichteten technischen, ökonomischen sowie sozialen Experten und professionals

-       die Eingliederung von Heranwachsenden und Erwachsenen in gesellschaftliche Funktionssysteme sowie deren allmähliche Beherrschung und Mitgestaltung im Sinne ihrer gemeinwohlbezogenen und ökologischen Optimierung zu erleichtern versprechen.

Hierfür stellt BANKs Rekonstruktion einer BWP als „Verhältniswissenschaft“ m. E. eine geeignete Ausgangsbasis dar. Ihr wende ich mich deshalb nun zu.

Zur Revision und zur weiteren Verarbeitung von BANKs Strukturmodell unserer Disziplin(en)

Ich überspringe hier BANKs Argumente

-       für ein Festhalten am Konzept des Berufs beziehungsweise der „Beruflichkeit“ (hierfür habe auch ich schon mehrfach plädiert, das letzte Mal im Heft 3/2007 der ZBW, 461-467, mit zum Teil ähnlichen Begründungen wie BANK; ich möchte mich deshalb nicht nochmals wiederholen) und

-       gegen die Hoffnung, die BWP könne ihr Profil schärfen und ihre Zukunft sichern, indem sie ein hinreichend präzises und attraktives Selbst- und Fremdbild durch die Betonung ihrer Eigenschaft als bereichsspezifische Subdisziplin der allgemeinen Erziehungswissenschaft herzustellen versuche, und

komme sofort zu BANKs zentralem Vorschlag, die BWP als „Verhältniswissenschaft“ zu rekonstruieren. Deren Einzigartigkeit könne dadurch definiert, ihre Unersetzlichkeit dadurch garantiert werden, dass sie sich weniger durch ein Monopol für die Erhellung bestimmter substanzieller oder ideeller, materieller oder mentaler, als Substanzen oder sonstwie statisch vorgestellter Gegenstände, sondern dadurch als Wissenschaft konstituiere, dass sie die Gesamtheit der Relationen zwischen deren Elementen in den Blick nehme und im Auge behalte, deren Vergegenwärtigung erforderlich sei, um in diesem komplexen Beziehungsgeflecht im Sinne einer berufs- und wirtschaftsbezogenen Förderung der Entwicklung arbeitend lernender und lernend arbeitender Heranwachsender und Erwachsener zweckrational und erfolgskontrolliert operieren zu können. So verstanden, beschränkte die Berufs- und Wirtschaftserziehung sich eben nicht auf die bloße „Anwendung“ einer, für sich genommen, schwer bestimmbaren allgemeinen pädagogischen Kompetenz auf eine durch seine gesamtgesellschaftliche Funktion definierte Kategorie sozialen Handelns sowie des zugehörigen institutionellen Rahmens, sondern könne ihre Kontur, Konsistenz und Kontinuität einerseits wesentlich nur aus der Spezifität des besonderen beruflich-wirtschaftlichen oder wirtschaftsberuflichen – Kontexts ihrer Entwicklung, Anwendung und Verwertung gewinnen, ohne, andererseits – wie die auf die betreffenden Bereiche und auf die bereichstypischen Tätigkeiten unmittelbar bezogenen (technischen und ökonomischen) Wissenschaften – entweder darin aufzugehen oder aber – wie die zwar alle genannten Aspekte ebenfalls berücksichtigende, aber auch andere Gesichtspunkte beachtende und andere Phänomene betrachtende Soziologie und Psychologie – hiervon auch abzulenken.

BANK hat die wesentlichen Elemente und Relationen, die jenen Ausschnitt aus der gesellschaftlichen Wirklichkeit repräsentieren, für deren wissenschaftliche Bearbeitung die BWP seiner Ansicht nach als primär zuständig anzusehen wäre, in einem  hochabstrakten Diagramm zusammengefasst. Diese Graphik ist mir zwar auch nach eingehender Betrachtung und mehrfacher Lektüre der zugehörigen Kommentare nicht hinsichtlich all ihrer Details und Konsequenzen verständlich geworden; sie leuchtet mir jedoch in Bezug auf ihre ‚Stoßrichtung’ soweit ein, dass ich mich zu dem hier wiedergegebenen alternativen Entwurf angeregt fand, der diese Richtung m. E. etwas deutlicher zu erkennen gibt als die Vorgabe von BANK:

Schaubild 1: Berufs- und Wirtschaftspädagogik als Verhältniswissenschaft - konstitutive Relationen auf der Ebene der betrachteten Objekte

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Erläuterungen

Wie die entsprechende Abbildung 1 in BANKs Text ist auch die vorstehende Graphik strikt auf die Ebene der Objekte wissenschaftlicher Betrachtungen bezogen, soll auch sie den (metaphorisch vorgestellten) Raum der sozialen Subsysteme (Berufsordnung, Wirtschafts- und Erziehungssystem) und Handlungskategorien (berufstätig sein, wirtschaften, erziehen) vereinfachend repräsentieren, deren Interaktionen den Gegenstandsbereich der  BWP konstituieren. Deren Besonderheit, die sie von den Zugriffen anderer akademischer Fächer auf ihren Objektbereich unterscheidet, zumindest unterscheiden sollte, besteht, ähnlich wie bei BANK;

-       erstens in der Akzentuierung der pädagogischen beziehungsweise erziehungswissenschaftlichen Konzentration auf die Unterstützung, die den Individuen bei der Entwicklung ihrer Handlungspotentiale und Verhaltensdispositionen intentional und/oder faktisch geleistet oder verweigert wird – allein hierdurch ist ihre Funktion von derjenigen der auf berufs- und wirtschaftspädagogisch relevante Realitätsaspekte bezogenen Soziologie und Psychologie abzugrenzen, die im übrigen ähnlich umfassend auch für andere soziale Räume und personale Dimensionen ‚zuständig’ erscheint, und

-       zweitens außerdem in der Weite des Blickwinkels, der ‚Fokussierung’ auf tendenziell sämtliche Komponenten des skizzierten Wirkungszusammenhangs, speziell auf die durch wechselseitige Einflüsse gestifteten Relationen. Dabei sollte statt von „Fokussierung“ wohl besser von einer möglichst weit- und umsichtigen, gleichsam freischwebenden „Aufmerksamkeit“ gesprochen oder geschrieben werden.

Im Hinblick auf den ersten Aspekt kennzeichnet die obige Graphik den Gegenstands- oder Objektbereich der ‚real existierenden’ BWP als Ganzer weder als einheitlichen, abgerundeten, geschlossenen Komplex, noch repräsentiert sie ihn als durchweg gedoppelten’ Raum. Eher schon stellt sie ihn dar als eine Art siamesisches Zwillingspaar – mit zwei eigensinnigen Köpfen, die einerseits stets durch einen gemeinsamen Rumpf mit einander verbunden sind und sich andererseits bisher immer wieder gestritten und versucht haben, sich voneinander abzuschotten, künftig aber besser daran täten, sich auf Dauer zu verständigen, da jeder Versuch einer wirklichen Trennung höchstwahrscheinlich das Ende zumindest eines von ihnen, vielleicht aber auch beider zur Folge hätte – eine Metapher, angesichts deren sich die Frage nach der Anzahl der vorzustellenden Identitäten der BWP von vornherein als sinnlos verbietet.

Den zuvor erwähnten zweiten Aspekt hat BANK m. E. treffend durch die von mir hier übernommene Bezeichnung der BWP als „Verhältniswissenschaft“ zum Ausdruck gebracht.

Über die offensichtlichen Unterschiede der Darstellungsform, der Auswahl der durch deren Darstellung hervorgehobenen Aspekte des dargestellten, in Wirklichkeit noch sehr viel komplexeren Beziehungsgeflechts sowie des Einschlusses oder Ausschlusses der von BANK nur als „allgemein“ oder „nicht bestimmt“ bestimmten Zone aus dem Objektbereich der Erziehungswissenschaft als Ganzer – oder auch nur der BWP – hinaus differiert die präsentierte Graphik auch noch insofern von BANKs entsprechendem Diagramm, als hier die Pfeile nicht nur finale, das heißt bewusste und gewollte Zweck-Mittel-Relationen, sondern auch bloß kausale, das heißt unbewusste und nicht intendierte externe Einflüsse bezeichnen sollen. In dieser Hinsicht plädiere ich entschieden für eine Erweiterung der berufs- und wirtschaftspädagogischen Perspektive auf soziale Einflüsse aller Art, also auch auf pure Sozialisationsprozesse, die nicht nur in jenen wissenschaftlichen Disziplinen, die hierfür im Allgemeinen für zuständig gehalten werden, also in der Soziologie und in der Psychologie besondere Aufmerksamkeit verdienen, sondern ebenso von der BWP berücksichtigt werden sollten, weil sie den Vollzug und die Ergebnisse der ‚eigentlichen’ pädagogischen Arbeit auf alle erdenklichen Weisen sowohl unterstützen als auch – im Sinne der Wirksamkeit des so genannten ‚heimlichen Lehrplans’ – zumindest in gleichem Maße erschweren und konterkarieren können.

Wichtige zusätzliche Einsichten können gewiss durch Versuche gewonnen werden, alle 30, zumindest die 24 unmittelbar erziehungsbedeutsamen Einflussklassen, die auf dem Schaubild wiedergegeben sind, anhand geeigneter Beispiele zumindest exemplarisch zu konkretisieren. Diesbezügliche Überlegungen sowie weitere Präzisierungen, Änderungen und Ergänzungen würden jedoch den Rahmen  des vorliegenden ‚Zwischenrufs’ oder ‚Startschusses’ zur Eröffnung einer neuen Runde unserer Selbstverständigungsdebatte endgültig sprengen; sie sollten daher der empfohlenen ‚task force’ vorbehalten bleiben.

Zu deren Arbeitsprodukt müsste  zumindest bei der Mehrzahl der Sektionsmitglieder eine Zustimmung ebenso zu gewinnen sein wie zu einigen hiermit zusammenhängenden weiteren essentiellen Vorschlägen und Argumenten BANKs: Dabei denke ich vor allem an

-       sein ‚Misstrauensvotum’ in Bezug auf eine Delegation der Bearbeitung der hier behandelten Fragen an die allgemeine Erziehungswissenschaft beziehungsweise auf eine entsprechende Anleihe oder Kooperation.

Was oder wer auch immer damit im Einzelnen gemeint sein mag: Von dieser Seite ist nach allen bisherigen Erfahrungen in unserer ‚Sache’ kaum Hilfreiches zu erwarten; eher ist auch schon auch vor einer – an sich denkbaren, auch durch das vorliegende Strukturmodell nicht grundsätzlich ausgeschlossenen – nicht nur interpretativen, sondern auch institutionellen Vereinnahmung der BWP als nur besondere Erziehungswissenschaft zu warnen, weil unsere Disziplin von der Reflexion der sehr unterschiedlichen Effekte lebt, die zwischen entwicklungsorientierten Lern- und leistungsorientierten Arbeitsprozessen in beruflichen Schulen und Wirtschaftsbetrieben zu beobachten sind, während Lehr-Lernprozesse in hierauf spezialisierten Bildungsstätten, das heißt jene Phänomene, auf die sich die so genannte allgemein erziehungswissenschaftliche oder auch schulpädagogische Forschung konzentriert, im Grunde nur eine einzige Klasse der Varianten dieses viel weiteren Spektrums betrachteter Lernprozesse darstellen.

Weiterhin dürfte in unseren Kreisen wohl auch relativ leicht Einigkeit über

-       jene anderen „Familienähnlichkeiten“ (im Sinne von LUDWIG WITTGENSTEINs „Philosophischen Untersuchungen“) zwischen der BWP und Nachbarfächern zu erzielen sein, die uns externe Anleihen und Kooperationen nahe legen.

Auch dabei können wir auf BANKs Strukturmodell und auf seine diesbezüglichen Erläuterungen zurückgreifen. Hierfür kommen – jenseits der sich durchweg anbietenden Assistenz der Soziologie und Psychologie auch sonst jene Disziplinen in Betracht, die BANK erwähnt, also die technischen und die ökonomischen Fachwissenschaften. Die gegenstands- und problembezogenen Ergänzungs-und Kooperationsverhältnisse dieser Disziplinen könnten dann durch eine zu dem hier vorgestellten Schaubild weitgehend analog strukturierte, auf der Metaebene anzulegende weitere Graphik gleichfalls übersichtlich zusammengefasst werden.

Eine solche Beschreibung der (legitimen) Beziehungen zwischen der BWP und ihren nahen Verwandten kann auch als Begründung für die Unersetzlichkeit unserer Disziplin durch die anderen genannten Wissenschaften in Anspruch genommen werden: Die nicht substituierbare Einzigartigkeit der BWP und deren soziale Relevanz erscheinen dadurch garantiert, dass die BWP verpflichtet ist, prinzipiell alle und nicht nur jeweils einzelne oder einige der auf dem Schaubild verzeichneten direkten Beziehungen der Struktur des Erziehungssystems und der – hier kurz als ‚Entwicklungshilfe’ für Individuen charakterisierten – Funktionen der Erziehenden

-       sowohl in Bezug auf die Berufswelt und die beruflich zu verrichtenden Tätigkeiten

-       als auch hinsichtlich des Wirtschaftssystems und der dort zu erfüllenden Aufgaben

im Auge zu haben, zumindest ‚im Hinterkopf’ bereitzuhalten, während die anderen genannten relevanten Wissenschaften entweder nur daran interessiert sind, lediglich einzelne Segmente dieses Beziehungsgeflechts zu behandeln und diese zudem vorrangig unter anderen Gesichtspunkten und in Verbindung mit der Betrachtung anderer, im Schaubild nicht berücksichtigter Aspekte der gesellschaftlichen Wirklichkeit zu reflektieren und abzubilden, zu analysieren und zu erklären oder zwar das Ganze betrachten, aber weder unter berufs- und wirtschaftspädagogischer Perspektive und noch exklusiv anvisieren. Danach dürfte die BWP (oder wie auch immer diese dann zu voller wissenschaftlicher Reife gediehene Disziplin künftig auch heißen mag) freilich allenfalls den Beziehungen zwischen dem Berufs- und Wirtschaftssystem als nicht direkt erziehungsrelevanten (8) Relationen weniger Aufmerksamkeit widmen; alles andere aber geht sie in erster Linie an – freilich nicht als universalistische Superdisziplin, sondern nur unter dem erwähnten speziellen Blickwinkel, der die realiter geleistete oder verweigerte personenbezogene „Entwicklungshilfe“ fokussiert.

Zur wünschenswerten ‚Wiedertaufe’ einer genauer rekonstruierten BWP

Mit der Frage der Wahl eines neuen, international nicht nur akzeptablen, sondern möglichst auch attraktiven Namens unserer Fachwissenschaft sollten wir uns vielleicht erst dann befassen, wenn wir bei einem weitgehenden Einvernehmen über deren Struktur und Funktion angelangt sind. Denn vor dem Hintergrund erfolgreicher Bemühungen um eine Einigung in der ‚Sache’ wird sich wohl auch über deren Namen leichter Einigkeit erzielen lassen. (Ähnliches gilt wahrscheinlich auch für die Bearbeitung des von BANK zuerst angeführten, hier hingegen zunächst einmal ‚übersprungenen’ fundamentalen Identitäts- und Existenzproblems unserer Disziplin, der Frage  nämlich, in welchen Hinsichten, wie und wieweit wir uns auch künftig am Berufskonzept festhalten sollen und können.)

4 Ein punktueller Hinweis zu vertiefender Lektüre

Als ergiebige Quellen von Anregungen zu weiteren wünschenswerte Präzisierungen, Ergänzungen und Begründungen der vorgeschlagenen Verankerung unseres Faches im Kontext der Sozialwissenschaften kommen meiner Wahrnehmung nach unter anderem Schriften von PIERRE BOURDIEU in Betracht, eines Autors, mit dem ich mich während der letzte Jahre mit wachsender Faszination beschäftigt habe (siehe meinen an Berufs- und Wirtschaftspädagogen adressierten Rezensionsartikel im Heft 2/2008 der ZBW, 293-304). Dabei denke ich besonders

-       an dessen schon in seinem 1970 veröffentlichten kultursoziologischen Frühwerk: „Zur Soziologie der symbolischen Formen“ entschiedenes Eintreten dafür, „den Relationen den Vorzug vor den Begriffen zu geben“ (S. 19 der 1974 bei Suhrkamp publizierten deutschen Übersetzung), einen Ratschlag, den er in späteren Büchern wiederholt, spezifiziert und ausführlich begründet hat (vgl. z. B. BOURDIEU/ WACQUANT: Reflexive Anthropologie“. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1996, 251-294), weiterhin

-       an seine Auseinandersetzungen mit dem Neoliberalismus, gebündelt in dem 2004 bei dem UVK erschienenen Sammelband „Gegenfeuer“ sowie

-       an das theoretische Schlusskapitel des von seinem Schüler LOIC WACQUANT verfassten, seit einigen Monaten gleichfalls in deutscher Übersetzung vorliegenden Buches: „Bestrafen der Armen“ (Hamburg: Barbara Budrich 2009, 291-316), in dem der neoliberale Staat an den Pranger gestellt wird.


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Zitieren dieses Beitrages

Lempert, W. (2009): Vom vorzeitigen Nachruf zur ‚self-destroying prophecy’? In:bwp@ Berufs- und Wirtschaftspädagogik – online, Ausgabe 16, 1-12. Online:http://www.bwpat.de/ausgabe16/lempert_replik-bwpat16.pdf (16-10-2009).

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