bwp@ Spezial 12 - April 2016

Berufsorientierung im Lebenslauf – theoretische Standortbestimmung und empirische Analysen

Hrsg.: Hannelore Faulstich-Wieland, Barbara Scholand & Sylvia Rahn

Individualisierung von schulischen Berufsorientierungsmaß- nahmen – ein praxisorientiertes diagnostisches Verfahren zur Erfassung von Berufswahlkompetenz

Beitrag von Katrin Lipowski, Silvio Kaak & Bärbel Kracke

Den Übergang von der Schule in den Beruf vorzubereiten, ist eine zentrale Entwicklungsaufgabe im Jugendalter, die von der Schule durch gezielte pädagogische Angebote zur beruflichen Orientierung unterstützt werden soll. Gerade in Bezug auf die Steigerung der Motivation von Jugendlichen, sich mit Fragen der Berufswahl zu beschäftigen, sind individualisierte schulische Angebote förderlich, da Sie an den individuellen Voraussetzungen der Jugendlichen ansetzen und somit Kompetenzerleben ermöglichen. Ausgangspunkt für die Individualisierung von Maßnahmen sind geeignete diagnostische Instrumente, die den Entwicklungsstand des Einzelnen im Berufswahlprozess erfassen. Im Rahmen des Projekts Thüringer Berufsorientierungsmodell (ThüBOM) wurde ein Instrument entwickelt (Fra­gebogen Berufswahlkompetenz), mit dem Lehrpersonen den individuellen Entwicklungsstand ihrer SchülerInnen im Berufswahlprozess erfassen können, um auf dieser Grundlage differenzierte Ange­bote zur Berufsorientierung zu ermöglichen und gezielte Unterstützungsmaßnahmen abzuleiten. Der Schwerpunkt bei der Entwicklung des Fragebogens lag neben der Absicherung der psychometrischen Gütekriterien, auf der Erstellung eines für den schulischen Alltag praktikablen und ökonomischen Auswertungsleitfadens. Damit soll es Lehrpersonen ermöglicht werden, ohne bzw. mit geringen sta­tistischen Vorkenntnissen, dieses diagnostische Verfahren im schulischen Alltag einzusetzen, selbst auszuwerten und aufgrund der Ergebnisse spezifische, individualisierte Unterstützungsmaßnahmen abzuleiten. In diesem Beitrag wird der Auswertungsleitfaden vorgestellt, die Ergebnisse seiner Erpro­bung in der Schulpraxis berichtet und dessen Nützlichkeit für individualisierte schulische Berufsori­entierung diskutiert.

Zitieren des Beitrags

Lipowski, K./Kaak, S./Kracke, B. (2016):Individualisierung von schulischen Berufsorientie­rungsmaßnahmen – ein praxisorientiertes diagnostisches Verfahren zur Erfassung von Berufswahlkompetenz. In: bwp@ Spezial 12 Berufsorientierung im Lebenslauf – theoretische Standortbestimmung und empirische Analysen, hrsg. v. Faulstich-Wieland, H./Rahn, S,/Scho­land, B., 1-16. Online: http://www.bwpat.de/spezial12/lipowski_etal_bwpat_spezial12.pdf (18.4.2016).