Netzwerke – Strukturen von Wissen, Akteuren und Prozessen in der beruflichen Bildung

Aufgaben so zu stellen und zu sequenzieren, dass Lernende eine aktive Auseinandersetzung mit dem Aneignungsgegenstand vollziehen, setzt voraus, die lernhaltigen Inhaltsrelationen – also lernbedeutsame Wissensstrukturen – eines Themas zu identifizieren. Für die Gestaltung problemorientierter Lehr-Lernprozesse sind Erkenntnisfragen oder Gestaltungsaufgaben zu ermitteln, deren Bewältigung die Erarbeitung eben dieser lernhaltigen Inhaltsrelationen durch die Lernenden herausfordern.

Lehramtsstudierende haben oft Schwierigkeiten, die lernhaltigen Inhaltsrelationen eines Themas zu erkennen und zu strukturieren. Ursache dieser Schwierigkeiten ist häufig eine unzureichende inhaltliche Auseinandersetzung mit dem zu unterrichtenden Sachverhalt). Erschwert wird diese, wenn die für die Inhaltsaufbereitung genutzten Textquellen, die fachwissenschaftlichen Lehrbücher, Lücken in den Argumentationslinien aufweisen. Die bisherigen Vorarbeiten zur Problemanalyse fokussierten zunächst darauf, verschiedene Textquellen gezielt anhand der thematisierten Inhaltsaussagen zu analysieren und zu vergleichen. Das methodische Design ausgehend von Konstruktionsprinzipien für Concept Maps sowie die kategoriale Systematisierung der so gewonnenen Propositionen basieren auf den Vorarbeiten von Fürstenau (2001).

In diesem Beitrag wird ein Ansatz modelliert, über den eine Sequenzierung von Aussagen in fachbezogenen Texten, wie z. B. auch in Unterrichtsverlaufsplanungen, in standardisierter Form dargestellt werden kann. Ein Instrumentarium, das sowohl die thematisierten Aussagen als auch deren Sequenzierung abbildet, könnte ein wichtiger Meilenstein sowohl für die fachdidaktische Analyse von Texten als auch für die hochschuldidaktische Lehre sein, um Lehramtsstudierende bei der Planung folgerichtiger Lehr-Lern-Settings entlang von Problemlöseprozessen zu unterstützen.