Call for Papers

Ausgabe 45 (Dezember 2023) von bwp@:

Veränderungen der Arbeitswelt: Anforderungen, Gestaltungsfelder und Zukunftsfragen für die berufliche Bildung

„Wir müssen zukunftsfähig bleiben! Das gilt in einer Zeit, in der als einzige Konstante der Wandel auszumachen ist“ – so startet die Arbeitsgruppe 9+1 ihr Thesenpapier zur Verbesserung der beruflichen Bildung (Arbeitsgruppe 9+1 2021). Die Veränderungen der Arbeitswelt sind derzeit ein Top-Thema, das alle Wirtschaftsbereiche betrifft – die Bauwirtschaft, die Elektro- und Metallindustrie, den Handel, den Finanz- und Versicherungsbereich, den Gesundheitsbereich, den IT-Bereich und das Handwerk. Wirklich neu ist die Diskussion um die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen, den Umgang mit Umbrüchen und Wandlungsprozessen in den Unternehmen nicht. Ebenso wird der Diskurs darüber, was diese Transformationsprozesse für das Bildungspersonal bedeuten, schon vielfach geführt. Diese Personen waren und sind zentrale Akteure bei der Gestaltung und Ausrichtung der beruflichen Bildung und der Mitgestaltung betrieblicher Innovationsprozesse. Im Laufe der Jahrzehnte haben sich Berufe und damit Anforderungs- und Kompetenzprofile fortlaufend verändert. Bestimmte Berufe sind verschwunden, andere erfahren einen neuen Zuschnitt und neue sind entstanden. Oftmals war in der Vergangenheit der Treiber für Veränderungen der technologische Fortschritt in den einzel­nen Branchen. Aktuell entsteht jedoch der Eindruck, dass die Veränderungen nicht nur in einem hohen Tempo erfolgen, sondern auch grundlegenderer und umfassenderer Art sind und nicht nur die Gestal­tung der beruflichen Aus- und Weiterbildung, sondern auch die Entwicklung und Modernisierung von Berufen vor neue Herausforderungen stellt.

Aber welche Veränderungen sind eigentlich genau gemeint? Geht es um die Veränderungen von Arbeits- und Geschäftsprozessen im Zuge der digitalen und sozio-ökologischen Transformation, die Veränderung von Tätigkeiten, Tätigkeitsprofilen, Aufgabenbereichen in bestehenden Berufen oder die Entstehung gänzlich neuer Berufe, die Veränderung von Kompetenzprofilen, die Veränderung der Bedeutung und Attraktivität von Facharbeit für die Menschen, die diese ausüben, die Veränderung von Arbeitsplätzen, Arbeitsformen und Rahmenbedingungen der Arbeit unter Gesichtspunkten von Mobili­tät und Flexibilität, den aus den Veränderungen resultierende Notwendigkeit, mit Unsicherheit umzu­gehen? Insbesondere angesichts der Klärung von Anforderungen, Gestaltungsbereichen, aber auch im Hinblick auf zentrale Fragestellungen für die Zukunft der Berufsbildung spielt die jeweilige Perspek­tive auf diese Transformationsprozesse eine wesentliche Rolle.

Es ist unumstritten, dass die berufliche Bildung im Bildungssystem besonders intensiv von den Verän­derungen der Arbeitswelt betroffen ist, dass diese die Berufsbildung auch tiefgreifender betreffen als andere Bildungsbereiche und damit nicht allein die Fragen nach den Inhalten, Methoden und Medien, sondern vor allem Fragen nach den Zielen der beruflichen Bildung aufgeworfen werden. Die unter­schiedlichen Perspektiven auf die Veränderungsprozesse zeigen die verschiedenen Facetten der Her­ausforderungen, aber auch der Potenziale und die vielfältigen Gestaltungsfelder für die berufliche Bil­dung auf. Sie machen aber auch deutlich, dass viele Entwicklungen und die damit verbundenen Chan­cen nur schemenhaft erkennbar sind und es insofern auch darum geht, offene Fragen zu adressieren, die wir für eine zukunftsorientierte Gestaltung der beruflichen Bildung bearbeiten und beantworten müssen.

Vor diesem Hintergrund sollen in der Ausgabe 45 von bwp@ Aufsätze versammelt werden, die

  • sich mit den Implikationen und Konsequenzen der Veränderungen der Arbeitswelt für die Gestaltung der beruflichen Bildung befassen,
  • aus einer normativen Perspektive Fragen zu den Zielen der Berufsbildung, zu veränderten Kompetenzprofilen und zukünftigen Berufsbildern adressieren,
  • sich mit den Veränderungen der Arbeitswelt aus der Perspektive von Individuen (u.a. Mitgestaltung, Attraktivität, Perspektiven) auseinandersetzen und dabei die Herausforderungen, Chancen und Konsequenzen für die Menschen adressieren,
  • sich mit den Veränderungen der Arbeitswelt aus der Perspektive von Unternehmen und Institutionen auseinandersetzen und dabei die Herausforderungen, Chancen und Konsequenzen für die berufliche Bildung in lernenden Organisationen aufzeigen.

Interessent*innen an Ausgabe 45 von bwp@ bitten wir, uns spätestens bis zum

12. Mai 2023

ein ca. einseitiges Exposé (Vorlage: https://www.bwpat.de/vorschau/expose_vorlage_bwpat45.docx) aus­schließlich an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zu senden.

Die Exposés werden anhand folgender Kriterien bewertet:

  • Relevanz des Themas / Bezug zum Call for Papers
  • Fragestellung / Erkenntnisinteresse resp. Intention des Beitrags
  • Methodisches Vorgehen (Exploration, Datenauswertung, Literaturstudie, Theorieanalyse, Erfahrungs­bericht etc.)
  • Aufbau und geplante Gliederung des Textes
  • Zuordnung zu einem der vier möglichen bwp@ Beitrags-Formate (Forschungsbeitrag, Diskussionsbeitrag, Berichte & Reflexionen oder Aus der Praxis), siehe dazu: http://www.bwpat.de/bwp-formate).

Bitte verwenden Sie dafür die auf der bwp@-Homepage unter Vorschau zu findende Formatvorlage (www.bwpat.de/bwpat-vorschau/cfp), der wir nicht nur den Titel und die inhaltliche Ausrichtung des geplanten Beitrags entnehmen können, sondern auch Informationen zur Autorin/zum Autor bzw. zu den Autor*innen und die Zuordnung zu einem der möglichen bwp@ Beitrags-Formate.

Wir informieren Sie bis 4. Juni 2023, ob wir Ihren Beitrag aufnehmen können und wie das weitere Procedere ablaufen wird. Die Beiträge selbst erbitten wir bis spätestens 17. September 2023 (ausschließlich unter Verwendung der dafür vorgesehenen Formatvorlage).

Online gehen wird Ausgabe 45 im Dezember 2023.

Nicole Naeve-Stoß, Lars Windelband, Matthias Kohl & Anja Walter
(Inhaltlich verantwortliche Herausgeber*innen von bwp@ Nr. 45)

 

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