bwp@ 27 - Dezember 2014

Berufsorientierung

Hrsg.: Karin Büchter, H.-Hugo Kremer & Andrea Burda-Zoyke

Berufsorientierung als integraler Bestandteil schulischer Bildung: ein Erfahrungsbericht

Im Allgemeinen versteht man unter Berufsorientierung eine Phase im Leben eines Jugendlichen, in der Entscheidungen für die weitere Lebensplanung getroffen werden sollen. Diese Phase fällt den meisten Jugendlichen nicht leicht, und oft lassen sie sich von Kriterien leiten, die sich später als nicht zielführend erweisen, wie man aus der hohen Abbrecherquote sowohl bei Auszubildenden als auch bei Studierenden ableiten kann.

Unter der Annahme, dass der Begriff Berufsorientierung weiter gefasst wird, sollte das Entdecken und die Entwicklung der eigenen Stärken, Fähigkeiten und Fertigkeiten ein integraler Bestandteil schulischer und gleichzeitig berufsorientierender Bildung sein, und zwar vom Zeitpunkt des Schuleintritts bis zum Schulabschluss. Dazu gehören das „sich Ausprobieren“ in den unterschiedlichsten Kontexten sowie die Herstellung konkreter Bezüge zum Berufsleben.

In der Region Hohenlohe arbeiten seit 2007 viele Bildungseinrichtungen und Industriebetriebe zusammen, um Kindern und Jugendlichen während ihrer gesamten Schullaufbahn immer wieder Möglichkeiten zu eröffnen, sich in berufsbezogenen Zusammenhängen mit alltagsrelevanten und für die Schüler interessanten Themen auseinanderzusetzen. Die Projekte sind inzwischen in den Schulalltag eingebettet und ermöglichen – auch durch den Einsatz von Auszubildenden als Lernpartner – Einblicke in berufliches Handeln. Im vorliegenden Erfahrungsbericht werden das pädagogische und didaktische Konzept, die curriculare Einbindung und die institutionelle Verankerung dieses integrierenden Ansatzes dargestellt.

Vocational orientation as an integral part of school education: a report on the experience gained

English Abstract

Vocational orientation is generally understood as a phase in a young person’s life in which decisions for his/her future life should be taken. This phase is not easy for most young people, and often they let themselves be guided by criteria which, later on, turn out to be counterproductive, as can be seen from the high rate of dropouts among trainees and university students alike.

Assuming that the term of vocational orientation is interpreted broadly, discovering and developing one’s own strengths, abilities and skills should be an integral part of school education and at the same time of vocational education, from the first to the last school year. This also includes exploring one’s abilities in different contexts and establishing specific links to the working world.

Since 2007, many educational institutions and industrial enterprises have been working together in the Hohenlohe region to create opportunities for children and young people throughout their entire school career to explore subjects which are relevant to everyday life and interesting for students in an occupational context. The projects are now integrated into everyday school life and enable students to gain insights into professional activities, also through the use of apprentices or trainees as partners. The present report describes the pedagogic and didactic concept, the integration of the projects into the curriculum and the implementation of this integrative approach in the institutions involved.

1 Das Projekt MINTecHohenlohe

1.1 Wie es zu dem Projekt kam

Die Innovationsregion realisierte Anfang des neuen Jahrtausends gemeinsam mit der Gewerblichen Schule Künzelsau Umschulungsmaßnahmen für Ungelernte und Hilfsarbeiter, um sie für höhere Tätigkeiten weiter zu qualifizieren. Doch diese Maßnahmen reichten nicht aus, um den Fachkräftebedarf der Region zu decken. Der Fachkräftemangel ist in der ländlichen Region Hohenlohe, im Nordosten Baden-Württembergs, in der einige Weltmarktführer, sog. Hidden Champions, angesiedelt sind, schon länger präsent. Die ansässigen Industriebetriebe können z. T. ihre Ausbildungsplätze nicht besetzen, qualifizierte Fachkräfte und Akademiker präferieren Industrieregionen wie Stuttgart, München oder Ulm, junge Menschen verlassen die Region, um zu studieren und kehren nicht wieder zurück. So entstand die Idee, den Nachwuchs aus der Region selbst zu rekrutieren und entsprechend auszubilden. Gemeinsam mit weiteren Akteuren aus dem Bildungsbereich einigte man sich darauf, eine Berufsorientierung im MINT-Bereich kontinuierlich über alle Bildungsstufen hinweg ermöglichen zu wollen, um jungen Menschen im Sinne einer umfassenden Berufsorientierung möglichst viele Anlässe zu bieten, Interesse, Kompetenzen und Fähigkeiten im Bereich Naturwissenschaft und Technik zu entwickeln. Selbst wenn ein junger Mensch dann feststellt, dass er keinen Spaß an MINT-Themen hat, so hat diese Form der Berufsorientierung ihr Ziel erreicht. Denn in diesem Fall kann der junge Mensch mit gutem Gewissen MINT-Berufe aus seinem Berufswahlspektrum streichen.

2.2 Die Ausgestaltung des Projekts

So wurde das Projekt MINTecHohenlohe 2007 von der Innovationsregion Kocher & Jagst e.V. initiiert, um Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu bieten, sich selbst im Bereich Naturwissenschaft und Technik auszuprobieren und gleichzeitig Einblicke in die Berufs- und Arbeitswelt der Region zu erhalten. Das von der Innovationsregion und ihren Mitgliedsbetrieben finanzierte und durchgeführte Projekt wurde durch die Baden-Württemberg Stiftung über eine Laufzeit von vier Jahren gefördert. Zu Beginn des Projekts wurde unter Federführung der Projektleitung und des Zentrums für Neurowissenschaften und Lernen in Ulm (ZNL) in Zusammenarbeit mit einem Team von Lehrkräften aus verschiedenen allgemein bildenden Schularten (Grundschule, Haupt- und Realschule, Gymnasium) sowie der Fachschule für Sozialpädagogik ein pädagogischer Leitfaden erstellt. Demzufolge sollten kleine Projekteinheiten entwickelt werden, die Kindern und Jugendlichen einen forschenden und entdeckenden bzw. handlungsorientierten Zugang zu Naturwissenschaft und Technik ermöglichen. Diese Projekteinheiten wurden für alle Bildungsbereiche entwickelt, beginnend beim Kindergarten, über die Grundschule bis zur Sekundarstufe II. Die Akteure waren sich darin einig, dass eine nachhaltige Interessenentwicklung Zeit braucht und es für Kinder und Jugendliche immer wieder möglich sein muss, sich handelnd mit den unterschiedlichsten Themen auseinanderzusetzen, damit sich ein Interesse überhaupt entwickeln kann, das am Ende der Schulzeit in eine bewusste Berufswahlentscheidung mündet.

Nachfolgend werden die dem Projekt zugrunde liegenden bildungstheoretischen Hintergründe dargestellt sowie die konkrete Umsetzung des Projekts in die Praxis.

2 Maßnahmen gegen fehlende Berufsorientierung

Das Thema „Berufsorientierung“ gewinnt für Jugendliche und ihre Eltern allgemein erst dann an Bedeutung, wenn der Schulabschluss in greifbare Nähe gerückt und eine Entscheidung über den weiteren Lebensweg dringlich geworden ist. Wer die üblichen Bewerbungsfristen nicht einhält, kommt im laufenden Ausbildungsjahrgang nicht mehr zum Zuge, oft bleibt nur das Arbeiten in gering bezahlten Gelegenheitsjobs mit der Hoffnung auf eine Ausbildungsstelle im nächsten Jahr oder aber die Entscheidung für eine Ausbildung, die nicht wirklich den eigenen Fähigkeiten und Interessen entspricht. Gleiches gilt für Gymnasiasten, die die Entscheidung für ein Studienfach treffen müssen. Wenn sich angehende Abiturienten erst am Ende der Kursstufe mit ihrer beruflichen Zukunft auseinandersetzen, ist die Gefahr, ein Studienfach zu wählen, das nicht zum persönlichen Kompetenz- und Interessensprofil passt, relativ hoch. In den vergangenen Jahren wurde eine Vielzahl „neuer“ Studiengänge geschaffen, deren Bezeichnung nichts anderes darstellt als alter Wein in neuen Schläuchen. So handelt es sich beispielsweise beim Studiengang „Energieökologie und -management“ an der Reinhold-Würth-Hochschule in Künzelsau um ein Studium der Elektrotechnik, das um Aspekte der Energieeffizienz erweitert wurde. Wer sich als angehender Studierender nicht ausgiebig mit den Studieninhalten auseinandersetzt, sondern sich von der interessant klingenden Bezeichnung leiten lässt, muss die Gefahr des Scheiterns einplanen.

Wie die aktuelle DIHK-Ausbildungsumfrage ergab, ist die mangelnde Ausbildungsreife heutiger Schulabgänger der Grund dafür, dass viele freie Lehrstellen nicht besetzt werden können (Deutsche Industrie- und Handelskammer 2014). Hinzu kommt die fehlende Berufsorientierung vieler Schulabgänger – als Lösung bieten die befragten Unternehmen nun zunehmend Praktika an, um den Schülerinnen und Schülern eine frühzeitige Berufsorientierung zu ermöglichen. Die befragten Betriebe sind sich alle einig: unklare Berufsvorstellungen wirken sich inzwischen zunehmend als Ausbildungshemmnis aus (Deutsche Industrie- und Handelskammer 2014, 22). Deshalb wurde im Projekt MINTecHohenlohe der Fokus auf eine praxisbezogene Berufsorientierung in der Schule gelegt, wohl wissend, dass Schülerinnen und Schüler möglichst viele Primärerfahrungen benötigen, um ihre Neigungen, Interessen und Fähigkeiten ausloten zu können.

2.1 Berufsorientierung in der Schule

Es gibt Schulen, die das Thema Berufsorientierung wichtig nehmen und ihren Schülerinnen und Schülern vielfältigste Möglichkeiten bieten, sich selbst auszuprobieren und die eigenen Fähigkeiten zu entdecken. Doch wie die Erfahrung zeigt, sieht die Praxis in den Schulen vor Ort oft ganz anders aus, obwohl in den Bildungsplänen allgemein bildender Schulen die Berufsorientierung explizit erwähnt wird. Besonders in den Gymnasien besteht im Hinblick auf die Studien- und Berufsorientierung Nachholbedarf (Rademacker 2012; Lenz 2014). In Hessen wurde deshalb eine Strategie entwickelt, um die lokale Vermittlungsarbeit im Übergang Schule –Beruf zu optimieren (Lenz 2014). Im Rahmen dieser Strategie wurden zentrale Handlungsfelder identifiziert, mit deren Hilfe Jugendliche frühzeitig zur Auseinandersetzung mit der Berufs- und Studienorientierung angeregt, die Selbsterkundung der Jugendlichen gefördert, die Elternarbeit ausgebaut und die Berufs- und Studienorientierung stärker in den Unterricht integriert werden sollen. An Gymnasien der Region Hohenlohe gibt es bislang solche Ansätze nicht. Meist werden lediglich in der Kursstufe eintägige Exkursionen zu den Studieninformationstagen angeboten, an denen die Schülerinnen und Schüler zur nächstgelegenen Hochschule fahren und sich dort über das Studienangebot informieren. Andere, wenn auch nur vereinzelt, genutzte Möglichkeiten bestehen darin, dass Hochschulprofessoren an die Schule kommen und dort über den Studiengang berichten, in dem sie selbst tätig sind. Vor einigen Jahren wurde in der Region Hohenlohe zwar die jährlich durchgeführte eintägige Informationsveranstaltung „Berufe live4you“ etabliert, um Jugendlichen Informationen zu verschiedensten Berufen aus erster Hand zu liefern. Doch wie Helen Knauf in einer anderen Studie feststellte, betrachten nur Schülerinnen und Schüler, die bereits erste Pläne haben, informationsorientierte Angebote als eine echte Hilfe (Knauf 2005). Schülerinnen und Schüler, die jedoch noch orientierungslos sind, fühlen sich durch informationsorientierte Angebote nicht angesprochen. Für diese sind andere Angebote erforderlich.

An Gymnasien ist ein einwöchiges Betriebspraktikum (Bogy-Praktikum in Baden-Württemberg: Bogy = Berufsorientierung am Gymnasium) in Klassenstufe 9-11 obligatorisch, in dem die Schülerinnen und Schüler in einen Betrieb hineinschnuppern. Mehr Angebote zur Berufsorientierung gibt es meist nicht, und, wie Michael Schuhen in seiner Veröffentlichung schreibt, reicht die Berufswahlorientierung an Gymnasien nicht aus, um Schülerinnen und Schülern die Frage zu beantworten, welche Berufe und die damit verbundenen Anforderungen zu ihren Fähigkeiten und Interessen passen (Schuhen 2009). Die mit einem Betriebspraktikum verbundenen Chancen und Möglichkeiten bleiben häufig ungenutzt, weil eine didaktische Einbindung in ein umfassendes Berufsorientierungskonzept fehlt, bzw. bei den Lehrkräften kein Bewusstsein für die Bedeutsamkeit einer schulbegleitenden Berufsorientierung vorhanden ist (Butz 2006). Häufig fühlen sich nur einzelne Lehrkräfte einer Schule für die schulische Berufsorientierung verantwortlich, mit der Folge, „dass Schülerinnen und Schüler die angebotenen berufsorientierenden Maßnahmen als undifferenzierte „Einzelaktionen“ betrachten, dadurch keinen substanziellen Lebensweltbezug herstellen und schließlich einen Ertrag der schulischen Berufsorientierung für sich kaum feststellen können“ (Dreer 2013, 337).

Obwohl die Kultusministerkonferenz bereits 1993 die Hinführung zur Berufs- und Arbeitswelt für die Sekundarstufe I verbindlich festgelegt hat, fehlt die curriculare Einbindung in die einzelnen Unterrichtsfächer und insbesondere ein eigenständiges Fach „Berufsorientierung“ (Schuhen 2009, 5). Im Zusammenhang mit der in vielen Bundesländern üblichen früheren Einschulung und der Verkürzung der Schulzeit durch das 8-jährige Gymnasium fällt die Phase der Berufsorientierung außerdem in eine Zeit, in der die Gymnasiasten aus entwicklungspsychologischer Sicht stark mit sich selbst beschäftigt und Fragen der beruflichen und persönlichen Zukunftsgestaltung in weite Ferne gerückt sind. Somit wird dem Thema Berufsorientierung nicht die Bedeutung beigemessen, die es für eine erfolgreiche Zukunfts- und Lebensplanung eigentlich haben sollte.

Die Ergebnisse der von Knauf und Rosowski durchgeführten Längsschnittstudie zur Tragfähigkeit der Studien- und Berufswahl von Abiturienten weisen darauf hin, dass „die frühzeitige Herausbildung konkreter Pläne eine wichtige Voraussetzung für einen kontinuierlichen biografischen Verlauf nach dem Abitur bildet, während umgekehrt noch sehr vage Pläne kurz vor dem Abitur die Wahrscheinlichkeit eines diskontinuierlichen biografischen Verlaufs nach dem Abitur erhöhen“ (Knauf/Rosowski 2009, 298).

An der Gewerblichen Schule Künzelsau fiel in den Vollzeitschularten (Technisches Berufskolleg, Zweijährige Berufsfachschule…) auf, dass viele Schülerinnen und Schüler auch gegen Ende ihrer Schulzeit keine konkrete Vorstellung darüber haben, welchen Beruf sie ergreifen möchten. Daneben gibt es selbst in der Berufsschule Jugendliche, die sich nicht wirklich bewusst für ihren Ausbildungsberuf entschieden haben. Sie haben die Ausbildung gewählt, weil sie den Ausbildungsplatz über Beziehungen erhalten haben. Eine hausinterne Befragung der Schülerinnen und Schüler zeigte, dass nur wenige ihren Berufswahlprozess bewusst durchlaufen haben. Häufig treffen die jungen Menschen ihre Berufswahl auf Basis des einzigen Berufspraktikums, das in jeder Schulart obligatorisch zu absolvieren ist. Damit engen sie ihr Berufswahlspektrum jedoch von vorneherein ein. Nur wenige Schüler absolvieren zusätzlich freiwillige Praktika, um in andere Bereiche hinein zu schnuppern.

Unter Berücksichtigung dieser Erfahrungen und Erkenntnisse wurde deutlich, dass das Thema Berufsorientierung in den Schulen der Region nicht den Stellenwert hat, den es eigentlich haben sollte, um allen Jugendlichen eine umfassende Berufsorientierung zu ermöglichen. Hier bestand also ein großer Handlungsbedarf. Als logische Konsequenz entstand die Idee, durch konkrete handlungsorientierte, an den jeweiligen Bildungsplänen der MINT-Fächer orientierte Projekte, die im Rahmen des Unterrichts durchgeführt werden, die Vielfalt unterschiedlichster Berufsbereiche aufzuzeigen. Von ihrer Wirkung her sind diese Projekte entsprechenden Berufspraktika gleichzusetzen, denn bei der Planung und Konzeption der Projekte wurde durchgängig darauf geachtet, dass die Schülerinnen und Schüler erkennen, wofür sie das in der Schule erworbene Wissen brauchen, also wie es in der betrieblichen Praxis zur Anwendung kommt. Dies wurde dadurch ermöglicht, dass sowohl Ausbilder als auch Auszubildende bei der Planung und Konzeption der einzelnen Projekte beteiligt waren. Damit wurde indirekt das Lernfeldkonzept der Berufsausbildung curricular in die Sekundarstufe eingebunden. Die Aufgabenstellung eines Projektes erforderte seitens der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler, dass sie sich nicht nur mit den theoretischen Grundlagen des Projektthemas auseinandersetzen mussten, sondern auch mit der anwendungsbezogenen/technischen Nutzung physikalischer, chemischer oder biologischer Phänomene. Seitens der Lehrkräfte wurden dabei keine Vorgaben zur Vorgehensweise gemacht, die Schülerinnen und Schüler erarbeiteten sich das für die Realisierung des Projekts erforderliche Wissen selbständig auf forschend-entdeckende Weise.

2.2 Die Rolle der Lehrer im Prozess der Berufsorientierung

Im Bildungsplan für die Realschulen in Baden-Württemberg heißt es: „Als Thema der Schulgemeinschaft weist jedes Fach und jeder Fächerverbund an geeigneten Stellen auf berufsorientierende Aspekte hin und schafft praktische Bezüge zur Arbeitswelt….Die Lehrkräfte sind regelmäßig im Dialog mit außerschulischen Experten aus Betrieben, Behörden und den auf der Realschule aufbauenden Schulen“ (Ministerium für Kultus Jugend und Sport Baden-Württemberg Bildungsplan 2004 Realschule, 184). Die Vorgaben im Bildungsplan setzen allerdings voraus, dass Lehrer Kontakte zur Berufswelt aufbauen und pflegen können, um sie im Rahmen der Berufsorientierung für ihre Schülerinnen und Schüler zu nutzen. Wie es sich vor Ort in der konkreten Praxis des Projekts MINTecHohenlohe jedoch herausgestellt hat, ist dem häufig nicht so. Ein Mensch, der einst als Kind und Jugendlicher die Schule besucht, anschließend an einer Hochschule sein Lehramtsstudium absolviert hat und dann als Lehrkraft in die Schule zurückgekehrt ist, tut sich in der Regel mit dem Kontext „betriebliche Lebenswelt“ schwer. Aufgrund dessen bestand ein weiteres Ziel des Projekts MINTecHohenlohe darin, interessierte Lehrerinnen und Lehrer in die Projektarbeit aktiv einzubinden und sie beim Aufbau von Kontakten zu Betrieben der Region zu unterstützen. Dazu wurde eine Arbeitsgruppe gegründet, in der sich die Lehrkräfte in regelmäßen Treffen untereinander austauschen konnten. Parallel dazu etablierte sich eine Arbeitsgruppe aus Ausbildern und Personalverantwortlichen, die ihrerseits im Rahmen ihrer Treffen Möglichkeiten erarbeiteten, um Lehrkräften entsprechende Kooperationsangebote unterbreiten zu können.

2.3 Berufsorientierung im Elternhaus

Allgemein könnte man denken, das Thema Berufsorientierung habe im Elternhaus einen höheren Stellenwert als in der Schule. Wie aktuelle Tendenzen zeigen, streben die meisten Eltern für ihre Kinder einen höheren Schulabschluss an. In Baden-Württemberg kommen deshalb an Hauptschulen keine Eingangsklassen mehr zustande, besonders im ländlichen Raum wurden bereits einige Hauptschulen geschlossen. Demnach haben Eltern wohl ein primäres Interesse daran, ihre Kinder in eine berufliche Zukunft zu entlassen, die ihnen ein erfolgreiches und zufriedenstellendes Berufs- und Arbeitsleben ermöglicht. Schließt man daraus, Eltern könnten die Fähigkeiten und Stärken ihrer Kinder gut einschätzen und diese mit den konkreten Anforderungen verschiedenster Ausbildungsberufe abgleichen, um eine möglichst große Passung herzustellen, so sieht die Realität leider anders aus. Ein an der Gewerblichen Schule Künzelsau regelmäßig zu Beginn eines Schuljahres durchgeführter Elternsprechtag für die Eltern neu beschulter Berufsfachschüler ermöglichte tiefergehende Einblicke in innerfamiliäre Denkstrukturen. Auf die Frage, welche Stärken und Schwächen ihr Sohn oder ihre Tochter habe, konnten alle Eltern sofort sämtliche Schwächen und Defizite ihres Kindes beschreiben. Die Stärken ihres Kindes jedoch waren ihnen nicht bewusst, eine mögliche berufliche Zukunft ihres Sohnes bzw. ihrer Tochter häufig noch gar nicht präsent. Das Wichtigste war jeweils, erst einmal einen höheren Schulabschluss zu schaffen, dann würde man weitersehen. Wie genau Eltern die Berufsorientierung ihrer Kinder beeinflussen, ist noch nicht ausreichend erforscht worden (Maschetzke 2009). Klar jedoch ist, dass die Komplexität des elterlichen Einflusses auf einem Doppelcharakter beruht, „zum einen nehmen sie durch ihre Erwartungshaltungen oder durch konkrete Ratschläge direkten Einfluss auf die Berufsfindung. Zum anderen wirken sie indirekt durch ihre eigene Berufstätigkeit als positives oder negatives Vorbild auf den Berufswahlprozess ein“ (Kleffner et al. 1996, 14; zit. n. Maschetzke 2009, 182). In der täglichen Berufsschulpraxis erlebt man häufig Jugendliche, die einen Ausbildungsberuf erlernen, weil die Eltern wollten, dass sie einmal den elterlichen Betrieb übernehmen oder Jugendliche, die ihren Ausbildungsplatz durch elterliche Kontakte erhalten haben, und deren Fähigkeiten in beiden Fällen keinerlei Passung zum Anforderungsprofil des Ausbildungsberufes aufwiesen. In diesen Fällen ist es in der Regel absehbar, dass die Jugendlichen sich während der Ausbildung äußerst schwer tun und die Ausbildung nur mit allergrößten Mühen und Anstrengungen abschließen, wenn sie nicht schon vorher scheitern. Dies deckt sich mit der „elterlichen Nötigung“, die Dimbath (Dimbath 2003, 245) im Rahmen der überarbeiteten Fassung seiner Dissertation beschreibt. Auf eine solche Weise kann der individuellen Persönlichkeit eines Jugendlichen keine Rechnung getragen werden. Damit Eltern in der Lage sind, ihre Kinder auf dem Wege der Berufsorientierung optimal zu begleiten und zu unterstützen, müssen auch sie sich mit den stetig wandelnden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen von Arbeit sowie aktuellen Trends in Wirtschaft, Industrie und Gesellschaft auseinandersetzen. Wichtig ist dabei der Blick über den Tellerrand, denn in Anbetracht der großen Zahl an möglichen Ausbildungsberufen und Studiengängen bietet sich für jeden Jugendlichen die Möglichkeit eines passgenauen Abgleichs zwischen seinen persönlichen Interessen bzw. Fähigkeiten und den Anforderungen des Ausbildungsberufes bzw. des Studiengangs. Die Jugendlichen bei diesem Abgleich objektiv und unvoreingenommen zu begleiten, ist die beste Unterstützung, die Eltern ihren Kindern angedeihen lassen können. Damit nehmen Eltern die Verantwortung wahr, „die sie als wichtigster Sozialisator im Prozess der beruflichen und vorberuflichen Sozialisation“ innehaben (Beinke o.J., 69). Denn „die Schule allein mit ihrem klassischen Unterricht kann die ihr angedachte Rolle als Hilfe zur Erfassung der Bedingungen in der Berufs- und Arbeitswelt nicht behaupten“ (Beinke o.J., 70). So wurden im Rahmen von MINTecHohenlohe in den beteiligten Industriebetrieben während der gesamten Projektlaufzeit immer wieder Informationsveranstaltungen durchgeführt, mit dem Ziel, Eltern ebenfalls Einblicke in verschiedenste Berufsfelder zu ermöglichen. Dadurch konnten sie im Zuge ihrer Beratungsfunktion weitere Berufe in Betracht ziehen, die bisher nicht in ihrem Fokus lagen. Des Weiteren wurden Elternabende in den teilnehmenden Schulen angeboten, um sie über die Hintergründe des Projekts zu informieren und den Berufsorientierungsprozess in den Vordergrund zu rücken.

2.4 Berufsorientierung innerhalb der Peergroup

Die Peergroup, der der einzelne Jugendliche angehört, hat einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Berufsorientierung des Einzelnen. So „sind Einschätzungen des Arbeitsmarktes und der Berufswelt der Gleichaltrigen von Modeströmungen und zeitgeistigen Rollenbildern geprägt“ (Meisel 2007, 4). Nicht selten treffen Jugendliche ihre Berufswahl aufgrund des intensiven Wunsches, mit der besten Freundin bzw. dem besten Freund gemeinsam eine Ausbildung zu absolvieren, unabhängig von den eigenen persönlichen Interessen, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Der dieser Entscheidung zugrunde liegende Gedanke, durch die starke soziale Bindung zum Freund/zur Freundin und den daraus resultierenden sozialen und emotionalen Halt die vermeintlich schwer zu bewältigende Ausbildung erfolgreich abschließen zu können, ist nachvollziehbar, besonders vor dem Hintergrund der häufig bei Jugendlichen anzutreffenden Unsicherheit beim Eintritt ins Berufs- und Erwerbsleben. Wie es sich in der Praxis dann zeigt, erweist sich eine solche Entscheidung als Fehlentscheidung, die nur unter großem Aufwand und durch persönliche innere Wachstums- und Reifungsprozesse zu korrigieren ist. Die einzelnen Individuen der Peergroup befinden sich in der Regel alle in derselben persönlichen Situation, die sich im Hinblick auf eine tiefergehende Berufsorientierung als unzureichend herausstellt. Die Entwicklung eigener Interessen und eines stabilen Bewusstseins für die eigenen Fähigkeiten und Stärken bilden die Grundlage für von der Peergroup unabhängige Entscheidungen, so dass der Interessen- und Persönlichkeitsentwicklung innerhalb der Schule mehr Bedeutung beigemessen werden muss. Das Angebot, am Projekt MINTecHohenlohe teilnehmen zu können, richtete sich jeweils an alle Schülerinnen und Schüler eines Jahrgangs. So war nicht nur die Möglichkeit gegeben, dass Jugendliche mit ihren Freunden daran teilnehmen können, sondern dass sie sich innerhalb ihrer Peergroup auch über ihre Erfahrungen austauschen.

2.5 Einflüsse der Medien

Medien sind durch ihre alltägliche Präsenz aus dem Alltag der heutigen Jugend nicht mehr wegzudenken. Im Fernsehen beispielsweise sind bestimmte Berufe häufig vertreten, wie Kinderärztin, Krankenschwester, Anwältin oder Richter, während andere Berufe, wie Elektroniker, Programmierer oder Werkzeugmechaniker, so gut wie gar nicht vorkommen. Der Einfluss der Medien auf die Berufsorientierung darf nicht unterschätzt werden, weil sie durch ihre einseitige Darstellung geschlechtsspezifische Vorstellungen manifestieren. Um diesem entgegenzusteuern, hat sich die MINTiFF-Initiative unter anderem das Ziel gesetzt, das Potenzial von Fernsehfilmen und -serien für die Popularisierung von MINT-Berufen zu erkunden. Die Untersuchung zur Sozialisations- und Bildungswirksamkeit von TV-Spielfilmen und -Serien ergab, dass nicht nur das traditionelle Bild von MINT-Berufen als Männerdomäne, sondern auch traditionelle Vorstellungen der Geschlechterrollen nach wie vor eine hohe Wirkung erzielen (Esch 2011). Im Gegensatz zum deutschen Fernsehen weisen viele US-Formate einen hohen MINT-Bildungsgehalt auf. So wurde in den USA durch die Serie CSI: Vegas ein Run auf die entsprechenden Studiengänge und Berufe ausgelöst (Esch 2014). In Deutschland wird das Potenzial der Medien für eine Berufsorientierung außerhalb des Mainstreams leider nicht genutzt, erste zaghafte Ansätze sind jedoch erkennbar. So wirbt beispielsweise ein Unternehmen der Region Hohenlohe in regionalen Kinos anhand eines Werbespots mit jugendlichen Hauptdarstellern um Auszubildende für technische Berufe. Inzwischen werden soziale Medien und Netzwerke wie Facebook zunehmend von Unternehmen für die Werbung um Auszubildende genutzt. Im Bewusstsein dessen wurde das Projekt MINTecHohenlohe medial begleitet. Es gab eine eigene Homepage, Radio- und Fernsehberichte sowie Reportagen in der regionalen Presse. Dadurch konnte der Bekanntheitsgrad des Projektes enorm gesteigert werden.

3 Ansätze zur Verbesserung der Berufsorientierung

3.1 Entwicklung von Interessen und eines Fähigkeitsselbstkonzeptes als Stabilisierungsfaktor bei der Berufsorientierung

Wie Mechthild Oechsle feststellt, erleichtern ausgeprägte Interessenprofile, besondere Fähigkeiten und Talente den Berufsorientierungsprozess offensichtlich und vermitteln Sicherheit über die einzuschlagende Richtung (Oechsle 2009, 127). Wie aber entwickeln sich Interessen?

Nach Krapp besteht das Konstrukt „Interesse“ aus zwei verschiedenen Komponenten. Das situationale Interesse ist ein einmaliger und situationsspezifischer Zustand, der durch besondere Anreize einer konkreten Situation hervorgerufen wird. Im Gegensatz dazu ist das individuelle Interesse ein dispositionales Merkmal eines Menschen, wobei davon ausgegangen wird, dass das individuelle Interesse langfristig Bestand hat und in unterschiedlichsten Situationen zum Ausdruck kommt (Krapp 1992, zitiert nach Daniels 2008, 17). „Ist das individuelle Interesse gering oder die Person gerade erst im Begriff, ein individuelles Interesse zu entwickeln, ist die Qualität der äußeren Anregung besonders wichtig. Sie kann die Person dazu veranlassen, ihre Aufmerksamkeit auf den Gegenstand zu richten und sich in der Folge über längere Zeit mit ihm zu beschäftigen“ (Hidi et al. 2004, zit. n. Daniels 2008, 18). Umgekehrt sind die situativen Rahmenbedingungen nicht mehr von so großer Bedeutung, wenn eine Person bereits ein starkes individuelles Interesse entwickelt hat. Für die Interessenentwicklung von Kindern und Jugendlichen bedeutet dies – wenn man davon ausgeht, dass für den Unterrichtsgegenstand bislang noch kein individuelles Interesse vorhanden ist – dass die Lehrkraft auf die situationalen Rahmenbedingungen ein besonderes Augenmerk haben muss. Die von Hidi und Renninger beschriebenen vier Phasen der Interessenentwicklung spiegeln demzufolge die Anforderungen an die Lehrkraft wider. In der ersten Phase der Interessenentwicklung wird das situationale Interesse hervorgerufen, in der zweiten Phase das situationale Interesse aufrecht erhalten, in der dritten beginnt das individuelle Interesse und in der vierten ist das individuelle Interesse gut entwickelt (Hidi/Renninger 2006, zit. n. Daniels 2008, 19).

Abbildung 1: Phasen der InteressenentwicklungAbbildung 1: Phasen der Interessenentwicklung

Dieses Phasenmodell stellt für die unterrichtende Lehrkraft eine besondere Herausforderung dar, denn nicht jeder Schüler bringt dasselbe Vorwissen und ein möglicherweise schon vorhandenes Interesse mit, außerdem befindet sich nicht jeder Schüler in derselben Phase der Interessenentwicklung.

Für eine fundierte Berufsorientierung und -wahlentscheidung, die auf personalen Interessen beruht, muss demzufolge allen Phasen der Interessenentwicklung eine höhere Bedeutung beigemessen werden. Damit die für eine nachhaltige Interessenentwicklung erforderliche Aufmerksamkeit der Schülerinnen und Schüler über längere Zeit aufrecht erhalten werden kann, sollte die Lehrkraft nicht nur Wert auf einen entsprechenden Unterrichtseinstieg legen (um das situationale Interesse zu wecken), sondern sich im Rahmen der didaktischen Analyse überlegen, welche Methoden, Unterrichtsformen und Medien dafür geeignet sind. Erfahrungsgemäß kann sich aus länger aufrecht erhaltenem situationalem Interesse mit der Zeit ein individuelles Interesse entwickeln. „Sind die Erfahrungen einer Person bei der Beschäftigung mit einem Gegenstandsbereich häufig positiv, ist sie eher bereit, sich auch in Zukunft mit diesem zu beschäftigen und entwickelt so mit der Zeit bestimmte Vorlieben für diesen Handlungs- und Wissensbereich“ (Daniels 2008, 21).

Die Entwicklung von Interessen ist für Jugendliche deshalb so wichtig, weil – wie bereits empirisch belegt – ein enger Zusammenhang zwischen den Interessen und dem Selbstkonzept eines Menschen besteht. Dieser Zusammenhang führt sogar so weit, dass „das Kurswahlverhalten der Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe entscheidend durch Selbstkonzepte und Interessen beeinflusst wird“ (Köller et al. 2006, 3). Die Kurswahl in der Oberstufe wirkt sich ihrerseits auf die Berufs- und Studienwahl aus, und damit ergibt sich eine Kausalkette zwischen Interesse, Selbstkonzept und Berufswahl. Eine Studie von CHE und EINSTIEG belegt den Zusammenhang zwischen der Wahl des Studienfaches und der Kurswahl von Abiturienten/innen (Hachmeister et al. 2007, 17).

3.2 Interessengeleitete Berufsorientierung

Hat ein Jugendlicher während seiner Schullaufbahn immer wieder die Möglichkeit gehabt, stabile Interessen zu entwickeln, so ist damit die beste Voraussetzung für eine optimale Berufswahl gegeben. Interesse und Motivation stehen in einem engen Zusammenhang, und wer mehr interessiert und deshalb entsprechend motiviert ist, leistet mehr und hat dadurch mehr Erfolg. Erfolg im Beruf ist seinerseits die Voraussetzung für beruflichen Aufstieg und persönliche Weiterentwicklung. Selbst wenn die personalen Fähigkeiten eines Menschen den an ihn gestellten Anforderungen (noch) nicht ganz entsprechen, so führt in der Regel eine motivational bedingte langfristige Ausdauer, gepaart mit einer gewissen Anstrengungsbereitschaft, zum Ansteigen der personalen Fähigkeiten – wenn die Anforderungen gerade so hoch sind, dass die Person diese mit einem zu bewältigendem Maß an Anstrengung auch erreichen kann.

Die Bedeutsamkeit der Interessen für eine erfolgreiche Berufsorientierung und Berufswahlentscheidung darf allerdings nicht dazu verführen, die für einen bestimmten Beruf erforderlichen Fähigkeiten außer Acht zu lassen. Werden allein die Interessen bei der Berufswahl berücksichtigt, so kann dies leicht in eine Fehlentscheidung münden. Wenn sich eine Abiturientin sehr für Medizin interessiert, andererseits aber kein Blut riechen kann, ist sie für den Beruf der Medizinerin ungeeignet. So muss neben der Berücksichtigung der Interessen eines Jugendlichen ein Abgleich der zukünftigen beruflichen Anforderungen mit seinen Fähigkeiten erfolgen.

3.3 Entwicklung eines Fähigkeitsselbstkonzepts durch Handlungsorientierung

Eine gute schulische Berufsorientierung erfolgt durch

  • eine fächerübergreifende Einbindung berufsorientierender Maßnahmen über die gesamte Schulzeit hinweg
  • die Schaffung von Möglichkeiten für die Schülerinnen und Schüler, eigene Stärken zu entdecken und ihr Entwicklungspotenzial auszuschöpfen
  • Vermittlung der Kompetenz, sich selbst und die eigenen Fähigkeiten objektiv einzuschätzen
  • Lernanlässe, die eigenständiges und zielgerichtetes Lernen ermöglichen, um damit die Grundlage für lebenslanges Lernen zu schaffen
  • Herstellung klarer Bezüge des Lernstoffs zu Inhalten und Aspekten der Arbeits- und Berufswelt
  • Interesse weckende und aufrechterhaltende Unterrichtsgestaltung mit dem Ziel der Entwicklung stabiler (Fähigkeits-) Selbstkonzepte

Um eigene Stärken und Schwächen kennenzulernen und Interessen zu entwickeln, braucht es dazu geeignete Lernanlässe.

In diesem Sinne wurde im Projekt MINTecHohenlohe der Schwerpunkt auf die Handlungsorientierung gelegt, und zwar über alle Bildungsbereiche hinweg, vom Kindergarten bis zum Ende der Sekundarstufe II. Dabei ging es unter anderem darum, konkretes berufliches Handeln kennenzulernen und praktische Fähigkeiten und Fertigkeiten zu entwickeln, wie z. B. in der Blechbearbeitung. Die Projekte thematisierten in den jeweiligen Curricula vorhandene Bildungsinhalte mit dem Ziel, sie in Relation zur Berufswelt zu setzen. Besonders hilfreich war in diesem Zusammenhang die Kooperation mit Industriebetrieben, so dass die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen erste Einblicke in die Berufswelt gewinnen konnten. Je älter die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren, umso stärker wurde seitens der Projektverantwortlichen die Berufsorientierung in das Projekt integriert.

3.3.1 MINTecHohenlohe im vorschulischen Bereich

An der Fachschule für Sozialpädagogik in Öhringen wurde zunächst eine Fortbildung für Erzieherinnen im MINT-Bereich etabliert, um die Erzieherinnen zu eigenem Handeln im MINT-Bereich zu befähigen. Lehrkräfte der Fachschule für Sozialpädagogik realisierten – basierend auf den Inhalten der MINT-Fortbildung – mit Erzieherinnen der am Projekt MINTecHohenlohe beteiligten Kindergärten MINTecProjekte, in denen sich Kinder forschend und entdeckend mit den unterschiedlichsten, für sie interessanten naturwissenschaftlich-technischen Themen projekthaft auseinandersetzen können. Bezüge zur Arbeitswelt werden durch Besichtigungen von Betrieben und Institutionen hergestellt. Die Kinder besuchten beispielsweise den Bauhof, konnten im Räumfahrzeug mitfahren, halfen bei der Reparatur von defekten Möbeln. Bei der Feuerwehr erhielten sie Einblicke in die Tätigkeit der Feuerwehrleute, in Betrieben lernten sie die verschiedensten Tätigkeitsfelder (Produktion, Lager,…) auf kindgerechte Weise kennen.

Nun könnten Kritiker meinen, es sei völlig überzogen, bereits Kindergartenkinder mit Naturwissenschaften und Technik zu konfrontieren, nur damit die Betriebe irgendwann einmal genügend Fachkräfte haben. Diesem Argument lässt sich Folgendes entgegensetzen: Eine Gesellschaft ohne Wirtschaft ist nicht überlebensfähig, und anders herum ist eine Wirtschaft ohne Fachkräfte nicht überlebensfähig. Sowohl Wirtschaft als auch Gesellschaft sind Bestandteile des gesellschaftlichen Gesamtsystems und stehen in Wechselwirkung miteinander. Kinder und Jugendliche wachsen nicht in einem wirtschaftsfreien Raum auf, im Gegenteil, sie sollten durch eine umfassende Bildung auf eine entsprechende gesellschaftliche und wirtschaftliche Teilhabe vorbereitet werden. Es versteht sich von selbst, dass die am Projekt MINTecHohenlohe beteiligten Firmen keine unlauteren und vereinnahmenden Methoden anwenden, um Jugendliche für sich einzunehmen. Dies wird unter anderem durch eine enge Zusammenarbeit mit Bildungsträgern, Bildungseinrichtungen, Schulamt und Kultusministerium sichergestellt.

3.3.2 Einbindung von Auszubildenden als Lernpartner

An MINTecProjekten, die in Kooperation mit Industriebetrieben durchgeführt wurden, waren stets Auszubildende als Lernpartner beteiligt, die Lehrkräfte und Erzieherinnen bei der Umsetzung dieser Projekte unterstützten. Auf ihre Aufgabe als Lernpartner wurden die Auszubildenden umfassend vorbereitet. Dazu erhielten sie eine Schulung zu folgenden Themen:

  • Aufgaben als Lernpartner
  • Gruppenprozesse
  • Entwicklungspsychologie
  • Erste Hilfe bei Kindern und Jugendlichen

Daneben waren Auszubildende an der Entwicklung von MINTecProjekten beteiligt, deren Inhalte gemeinsam mit Lehrkräften und Erzieherinnen festgelegt wurden und sowohl dem Bildungsplan als auch der Lebenswelt der Kinder/Jugendlichen entlehnt sind. Der Vorteil daran ist, dass bei den jungen Auszubildenden die eigene Kindheit noch nicht zu lange zurück liegt, und sie daher viel eher nachvollziehen können, welche Themen für Kinder bzw. Jugendliche interessant sind. Aufgrund der Beteiligung von Auszubildenden lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer junge Menschen aus Betrieben kennen, die in diesem Zusammenhang automatisch eine Vorbildfunktion einnehmen. Durch die Besichtigung des Arbeitsplatzes der Auszubildenden und handlungsorientierte Projekte in der Lehrwerkstatt, in denen Kinder bzw. Jugendliche und Auszubildende zusammenarbeiten, entstehen Beziehungen zwischen Kindern/Jugendlichen und Auszubildenden, die einer ersten beruflichen Orientierung dienlich sind. Außerdem wird für die Jugendlichen deutlich, welche Anforderungen in einem bestimmten Beruf zu erfüllen sind. Der Abgleich zwischen personalen Voraussetzungen und beruflichen Anforderungen wird somit erleichtert.

3.3.3 MINTecHohenlohe im schulischen Bereich

Bedingt durch die Förderrichtlinien der Baden-Württemberg Stiftung musste das Projekt während der Förderdauer von vier Jahren (bis Sommer 2011) außerhalb des regulären Unterrichts umgesetzt werden, da die Sicherstellung von regulärem Unterricht Landesaufgabe ist und nicht von der Baden-Württemberg Stiftung finanziert werden darf. So wurden Projekte in den Schulen auf freiwilliger Basis am Nachmittag außerhalb des regulären Unterrichts angeboten. In der Regel interessierten sich mehr Kinder und Jugendliche für das Projekt, als Plätze vorhanden waren.

Basierend auf den Ergebnissen einer Befragung, dass sich insbesondere Grundschullehrerinnen mit naturwissenschaftlich-technischen Bildungsinhalten schwer tun, wurden in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg Lehrerfortbildungen für das forschend- entdeckende Lernen in Naturwissenschaft und Technik angeboten. Nicht selten wird in der Grundschule der elektrische Stromkreis nur mit Papier und Bleistift behandelt, obwohl gerade dieses Thema für eine praktische Auseinandersetzung optimal geeignet ist. Durch die Fortbildungen konnten Lehrkräfte darin motiviert werden, im Projektunterricht forschend-entdeckende, handlungsorientierte Lerngelegenheiten für die Kinder zu schaffen. Wie im Kindergarten wurden auch im schulischen Bereich Auszubildende als Lernpartner eingesetzt. Jeder Auszubildende betreute eine Gruppe von max. 3 bis 4 Schülern, die Federführung hatte jedoch immer die Lehrkraft. Auf diese Weise konnten Lehrkräfte bei der Durchführung der Projekte personell unterstützt werden, wodurch eine starke Entlastung der Lehrkräfte erreicht wurde. Natürlich mussten sich die Auszubildenden im Vorfeld eines Projektes mit den theoretischen Grundlagen und möglichen Problemstellungen auseinandersetzen. Dabei konnten sie ihr in der Berufsschule erworbenes Fachwissen anwenden. Es wurden nicht nur Auszubildende aus dem gewerblich-technischen Bereich eingesetzt, sondern zusätzlich aus dem kaufmännischen Bereich. Somit konnten alle Beteiligten voneinander lernen und fachübergreifende Aspekte in die einzelnen Projekte integriert werden.

Abbildung 2: Auszubildender als Lernpartner unterstützt einen SchülerAbbildung 2: Auszubildender als Lernpartner unterstützt einen Schüler

Um jungen Menschen während ihrer Schullaufbahn kontinuierlich vielfältigste Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit Naturwissenschaft und Technik zu bieten sowie die in der Primarstufe begonnene Arbeit fortzuführen, wurden MINTecProjekte über alle Schulstufen hinweg durchgeführt – unter Einbindung von Fachlehrern, die an den jeweiligen Schulen unterrichten. Dem Aspekt der Berufsorientierung wurde im Laufe der Sekundarstufe eine stetig steigende Bedeutung beigemessen, indem die Schülerinnen und Schüler Informationen zu verschiedensten Berufsfeldern aus erster Hand erhalten. Die zum Lernpartner ausgebildeten Auszubildenden standen hierbei als Gesprächspartner und Mentoren zur Verfügung und übernahmen somit indirekt die Funktion von Ausbildungsbotschaftern.

3.4 Das Projekt MINTecHohenlohe nach Auslaufen der Förderung

Nach Auslaufen der Förderung des Projekts durch die Baden-Württemberg Stiftung entfiel die Rahmenbedingung, die MINTecProjekte außerhalb des regulären Unterrichts durchzuführen. Damit konnte das Projekt in den Regelunterricht der beteiligten Schulen integriert werden. Für die Lehrkräfte bedeutete dies eine Entlastung, da sie das Projekt nun im Rahmen ihres Deputats umsetzen konnten. Nach wie vor werden Auszubildende als Lernpartner ausgebildet und von den Mitgliedsbetrieben der Innovationsregion für die Mitarbeit in MINTecProjekten abgeordnet. Bei der Evaluation des Projekts, die regelmäßig mit Hilfe von Fragebogen und durch Interviews vom Projektträger durchgeführt wurde, ergaben sich folgende Vorteile:

  • Das Interesse der Schülerinnen und Schüler kann auf vielfältigste Weise geweckt und stabilisiert werden.
  • Entlastung der Lehrkraft durch Einbindung von als Lernpartner geschulten Auszubildenden bei der Durchführung von handlungsorientierten Unterrichtseinheiten.
  • Das Material für die MINTecProjekte wird von den Betrieben bezahlt.
  • Die Schülerinnen und Schüler erhalten „ganz nebenbei“ kontinuierliche Einblicke in die Berufs- und Arbeitswelt.
  • Die Schülerinnen und Schüler können Kontakte zu Betrieben knüpfen und sich im Rahmen der MINTecProjekte ausprobieren.
  • Durch die breite thematische Abdeckung des gesamten MINT-Bereichs und die zusätzliche Einbindung Auszubildender aus kaufmännischen Berufen ist eine umfassende Berufsorientierung möglich.
  • Lehrer/Lehrerinnen erhalten im Rahmen der Projektarbeit einen anderen Blick auf ihre Schüler, lernen sie besser kennen und können handlungsorientierte Lernformen ausprobieren, die ihren Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit bieten, entsprechende Fähigkeiten und Fertigkeiten zu entwickeln.
  • Die Schule gewinnt durch ihre Teilnahme am Projekt ein zusätzliches Alleinstellungsmerkmal, kann so ihr Schulprofil stärken und hat damit bessere Chancen im Wettbewerb mit anderen Schulen.
  • Die Berufsorientierung ist in den Unterricht integriert und erfolgt kontinuierlich über die gesamte Schulzeit.
  • Die Auszubildenden erfahren durch ihre Mitarbeit in den Projekten einen „Perspektivwechsel“ und können dadurch ihre sozialen Fähigkeiten weiterentwickeln.
  • Die Betriebe haben die Gelegenheit, ihre Ausbildungsmöglichkeiten umfassend darzustellen.

Das Gesamtsystem kann dabei als „Lernende Organisation“ verortet werden, die sich stetig weiter entwickelt unter Berücksichtigung bisher gesammelter Erfahrungen, die evaluativ regelmäßig ausgewertet werden.

3.5 Das Projekt MINTecHohenlohe heute

Das Projekt wird immer noch fortgeführt, konnte also nachhaltig in der regionalen Bildungslandschaft verankert werden. Inzwischen ist die Organisation des Projekts an die Bildungsregion Hohenlohekreis übergegangen.

An der Gewerblichen Schule Künzelsau wurde 2011 ein MINT-Zentrum eingerichtet, das für Lehrkräfte Fortbildungen in den Bereichen Naturwissenschaft und Technik anbietet. Zusätzlich werden an der Gewerblichen Schule MINTecProjekte durchgeführt, deren Inhalte konkrete Bezüge zu Ausbildungsberufen aufweisen, wie zum Beispiel in der Kunststofftechnik (Ausbildung zum Verfahrensmechaniker für Kunststofftechnik). So lernen die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler frühzeitig das berufliche Umfeld bzw. die Berufsschule kennen und können für sich überprüfen, welcher der vorgestellten Berufe für sie von Interesse ist.

Ein besonderer Schwerpunkt liegt außerdem auf dem Zugang zu technischen Berufen für Mädchen. In monoedukativen Unterrichtseinheiten können sie sich in kreativer Weise mit den gestaltenden Aspekten von Technik auseinandersetzen – ein Zugang, der für Mädchen ideal geeignet ist, weil er kein technisches Wissen voraussetzt und das Gestaltungspotenzial, das Technik ebenfalls aufweist, in den Vordergrund rückt.

Weiterhin wurde an der Gewerblichen Schule Künzelsau ein Schüler-Forschungs- und Technikzentrum eingerichtet. Es wird im Rahmen des regulären Unterrichts genutzt, aber auch für weitere Projekte, die in Kooperation mit allgemein bildenden Schulen durchgeführt werden.

3.6 Fazit

Mit einer Anschubfinanzierung ist es relativ leicht, Bildungsprojekte zu realisieren. Problematisch wird es in der Regel, wenn die Förderung ausgelaufen ist und keine nachhaltigen Konzepte für eine langfristige Fortführung erarbeitet wurden. In der Region Hohenlohe ist es sehr gut gelungen, das Projekt MINTecHohenlohe zu verstetigen, da alle Akteure den Wert des Projekts erkannt haben und ihren Beitrag zum Fortbestehen leisten. Durch die Zusammenarbeit der Innovationsregion mit Landkreis, Schulamt, allgemein bildenden und beruflichen Schulen, Betrieben, Kultusministerium und weiteren Akteuren war es möglich, ein stringentes, handlungsorientiertes System zu etablieren, das Kindern und Jugendlichen eine optimale Vorbereitung ihrer Berufswahlentscheidung erlaubt und ihnen gleichzeitig die Möglichkeit gibt, eigene Stärken zu entdecken.

Zug um Zug sollen weitere Bildungsinhalte integriert werden. Derzeit wird zunehmend die ökonomische Bildung berücksichtigt, sowie das Schüler-Forschungs- und Technikzentrum ausgebaut.

Wenn in einer Region sich alle Akteure zusammentun, lässt sich viel bewegen. Dazu muss jedoch zunächst ein tragfähiges Netzwerk geschaffen werden, und es muss allen klar sein, dass man einen langen Atem haben muss. Aber es lohnt sich.

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Links

Informationen zum Projekt MINTecHohenlohe http://www.mintec-hohenlohe.de (05.09.2014)

Zitieren des Beitrags

Geisbusch, S. (2015): Berufsorientierung als integraler Bestandteil schulischer Bildung: ein Erfahrungsbericht. In: bwp@ Berufs- und Wirtschaftspädagogik – online, Ausgabe 27, 1-17. Online: http://www.bwpat.de/ausgabe27/geisbusch_bwpat27.pdf (15-03-2015).