bwp@ 27 - Dezember 2014

Berufsorientierung

Hrsg.: Karin Büchter, H.-Hugo Kremer & Andrea Burda-Zoyke

Transnationale Mobilität in der beruflichen Erstausbildung – Beeinflussende Faktoren in der Phase der Berufsorientierung für eine grenzüberschreitende Mobilität

Mobilität von Arbeitnehmer/-innen wird als Lösung verschiedener Herausforderungen (z.B. Fachkräftemangel, demographische Entwicklung) gesehen. Trotz nationaler und internationaler Strategien, hoher Ausbildungsqualität und marktwirtschaftlichem Druck absolvieren wenig Jugendliche im benachbarten Ausland eine berufliche Ausbildung. Es bestehen kaum Erkenntnisse darüber, welche Faktoren in der Phase der Berufsorientierung die Jugendlichen im Hinblick auf Mobilität beeinflussen und ab welchem Alter Jugendliche in ihrer beruflichen Karriere bzw. Berufsorientierung beginnen, sich mit Fragen (transnationaler) Mobilität auseinanderzusetzen.

Die vorgestellte Studie untersucht personale Faktoren, die Jugendliche beeinflussen, sich für oder gegen eine duale Berufsausbildung im angrenzenden Nachbarland zu entscheiden. Pädagogische Relevanz liegt im Erkenntnisgewinn über Mobilität als Aspekt in der Berufsorientierung und über hemmende und förderliche personale Voraussetzungen für die Wahl einer international ausgerichteten beruflichen Erstausbildung. Es werden Ergebnisse aus Datenerhebungen bei Jugendlichen und Lehrpersonen der Sekundarstufe I vorgestellt.

Die Untersuchung zeigt auf, dass Jugendliche und Lehrpersonen über Ausbildungsmöglichkeiten im Ausland kaum informiert sind. Eine berufliche Ausbildung im Nachbarland verlangt persönliche Reife und Selbstvertrauen. Zudem bestehen „Grenzen in den Köpfen“ und Befürchtungen vor unbekannten Erwartungen von Betrieben und Berufsschulen. Zwischen Ländern, Geschlechtern und besuchten Leistungsstufen der Sekundarstufe I können kaum signifikante Unterschiede nachgewiesen werden.

 

(*) Die in diesem Beitrag vorgestellten Ergebnisse stammen aus Dissertation des Autors (Thurnherr 2014), die an das internationale Forschungsprojekt „Berufsorientierung und regionales Übergangsmanagement – Chancen, Kompetenzen, Entwicklungspotenziale (BRÜCKE)“ angebunden ist (Rottmann et al. 2013). Die Veröffentlichung ist 2015 im Peter Lang Verlag vorgesehen.

Transnational mobility in first-time occupational training - factors influencing transnational mobility at the stage of vocational orientation

English Abstract

The mobility of the workforce is considered as a solution to different challenges (e.g. lack of qualified personnel, demographic change). Despite national and international strategies, high training quality and market pressure, few young people complete vocational training in neighbouring countries. We hardly know which factors influence adolescents in the vocational orientation phase as regards mobility and at which age they begin to explore questions of (transnational) mobility in the context of their career or vocational orientation.

The present study examines personal factors which influence adolescents in their decision for or against an apprenticeship in neighbouring countries. The insights gained about mobility as an aspect of vocational orientation and about personal conditions that are inhibitive or conducive to choosing an international vocational training are of pedagogical relevance. Results of surveys conducted with adolescents and teachers at the lower secondary level are presented.

The study reveals that adolescents and teachers know only little about training opportunities abroad. Occupational training in a neighbouring country requires personal maturity and self-confidence. Furthermore, there are mental barriers and fears that enterprises and vocational schools may have unknown expectations. The study found hardly any significant differences between countries, genders and the various school types at the lower secondary level.

1 Ausgangslage und Fragestellung

Im Übergang von der Schule in die berufliche Ausbildung und später von dort in die Arbeitswelt (erste und zweite Schwelle) haben die jungen Menschen Entscheide zu treffen, bei denen neben persönlichen Interessen, Stärken und Neigungen im Hinblick auf einen Wunschberuf bzw. Wunscharbeitsplatz auch ihre privaten Lebensplanungen bzgl. Lebens- und Arbeitsort abgewogen werden müssen. Insbesondere letztere spielen dabei eine wesentliche Rolle (Kalisch 2012, 228f.). Aktuell besteht wenig gesicherte Klarheit darüber, in wie weit Aspekte vorwiegend geographischer Mobilität in der Phase der Berufsorientierung von Jugendlichen in die Entscheidungsfindung einbezogen werden. Auch in bisherigen Modellen und Berufswahltheorien wurde der Aspekt der Mobilität zu beruflichen Ausbildungszwecken kaum berücksichtigt.

Die meisten Jugendlichen entscheiden sich für eine berufliche Ausbildung bzw. schulische Anschlusslösung im eigenen Land und trotz hoher Ausbildungsqualität eher selten für Möglichkeiten im Nachbarland. Dies trifft insbesondere auch für Jugendliche zu, die in unmittelbarer Grenznähe wohnen und für die der geographische Weg in einen Betrieb im Nachbarland nicht länger sein muss, als zu einem Ausbildungsbetrieb im eigenen Land.

In diesem Zusammenhang berichtet das Bundesinstitut für Berufsbildung BIBB in einer Pressemitteilung vom August 2014 von einer selber durchgeführten Betriebsbefragung. Demnach würden kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ein großes Interesse am Thema „Ausbildungsmobilität“ zeigen. Sie schätzen die räumliche Mobilität von Jugendlichen als wichtig ein und sehen in der Rekrutierung von Auszubildenden aus entfernteren Regionen ein zunehmend an Bedeutung gewinnendes Instrument zur Deckung ihres Fachkräftebedarfs. 82.5 % von etwa 1'200 Befragten meinen, dass Mobilität in fünf Jahren ein wichtiges Instrument zur Fachkräftesicherung sein wird (BIBB 2014).

Weil zu erwarten ist, dass sich aufgrund demographischer Entwicklungen der Konkurrenzkampf zwischen Betrieben um Auszubildende verschärfen wird und sich deshalb der Suchradius nach Auszubildenden räumlich und in Grenzregionen auch grenzüberschreitend erweitern wird, ist es von Bedeutung, mehr über die Motive und Kriterien in Bezug auf (transnationale) Mobilität im Rahmen der Berufsorientierung von Jugendlichen mit Wohnsitz in Grenznähe zu wissen.

Es bestehen bereits jetzt in Europa und in der Schweiz Strategien, die Mobilität in der beruflichen Bildung auch international zu fördern. Eine Zielgruppe solcher Mobilitätsförderungsprojekte stellen Grenzpendler/-innen dar. Wie spezielle bilaterale Austauschprogramme sowie regionale Ausbildungs- und Arbeitsmarktprojekte aktuell zeigen, können Schulen und Unternehmen in Grenzregionen ein gemeinsames Interesse an Markttrends und Grundlagenwissen haben.

Grenzüberschreitende berufliche Erstausbildung bildete zwar bereits mit unterschiedlichen Interessensschwerpunkten den Inhalt von Untersuchungen. Dabei wurden allerdings die Jugendlichen nicht zur grenzüberschreitenden Mobilität und allfälligen Motiven dazu befragt (z.B. Hitzelsberger et al. 2002; Geppert 2004; Frommberger et al. 2005). Bisherige empirische Studien zur Thematik fokussieren vorwiegend auf beeinflussende Faktoren im Zusammenhang mit Berufspraktika im Ausland, die während einer beruflichen Ausbildung durchgeführt werden (z.B. WSF 2007; van Brakel et al. 2007; Friedel et al. 2003; Geppert/Schiffmann 2003) bzw. auf die Mobilität zwischen verschiedenen Bundesländern in Deutschland (z.B. Wolf et al. 2004; Schaade 2007; Kropp et al. 2007).

Betrachtet man die große und aktuelle Aufmerksamkeit sowie die hohen finanziellen Beiträge, die der Förderung beruflicher Mobilität ganz allgemein und insbesondere zu Lernzwecken in Europa zukommen, so stellt sich die folgende Frage, die in diesem Beitrag behandelt wird:

  • Welche personalen Faktoren von Jugendlichen haben einen Einfluss in der Phase der Berufsorientierung, sich für oder gegen eine berufliche Ausbildung im benachbarten Ausland zu entscheiden?

2 Theoretische Grundlage

Als theoretische Basis für die hier vorliegende Forschungsarbeit dienen das Rahmenmodell von Bußhoff (1989), das mehrere Berufswahltheorien aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Blickwinkeln zusammenfasst, das Modell von Ng et al. (2007) und die Korrelate zur Mobilität von Otto (2004) aus der Arbeits- und Organisationspsychologie sowie Modelle, die die Berufswahl in Phasen beschreiben (z.B. Herzog et al. 2006; Neuenschwander/Hartmann 2011).

In Anlehnung an Hirschi (2007) wird hier bei Faktoren, die den Berufsorientierungsprozess beeinflussend, zwischen Faktoren der Umwelt und Faktoren der Person unterschieden. Zu den Faktoren der Umwelt werden gezählt: Wirtschaftsbedingungen, gesellschaftliche Besonderheiten, Branchenunterschiede und die Personalpolitik in der Organisation (Ng et al. 2007) sowie Demographie, Kultur, Sprache, Bildungssystem, Erreichbarkeit, geographische Lage, soziales Umfeld etc.

In der Folge findet eine Fokussierung auf die Faktoren der Person und den Entscheidungsprozess statt. Dabei werden in Anlehnung an Hirschi (2007) und Ng et al. (2007) die drei Bereiche Personale Eigenschaften, Berufswahlkompetenz und Kenntnisse vertieft betrachtet. Diese prägen den eigentlichen Entscheidungsprozess wesentlich.

2.1 Faktoren der Person

2.1.1 Personale Eigenschaften

Physische und psychische Merkmale eines Menschen lassen sich kaum vollständig erfassen und beschreiben. Bestimmte personale Eigenschaften beeinflussen maßgeblich den Entscheid für einen Beruf bzw. für eine berufliche Ausbildung oder einen Ausbildungsbetrieb (Kalisch 2012, 224). In der Folge werden physische und psychische Merkmale sowie die Herkunft und intellektuellen Fähigkeiten vertieft betrachtet.

Körper und Alter

Das erste äußerlich erkennbare personale Eigenschaftsmerkmal ist der Körper eines Menschen. Körperbau und spezifische Merkmale wie Gesundheit, Beherrschung (Motorik) und Belastbarkeit (z.B. Wetterresistenz) prädestinieren eine Person für einen Beruf oder können einen bestimmten beruflichen Weg erschweren bzw. verhindern.

Im Hinblick auf das Mobilitätsverhalten haben Studien gezeigt, dass das Alter auf das Mobilitätsverhalten und –interesse einen Einfluss hat. Krewerth/Bökmann (2011) stellen beispielsweise fest, dass ältere Bewerber/-innen sich eher über Ausbildungsmöglichkeiten im Ausland informieren als jüngere. In der Befragung von Betriebsakteuren der Région Alsace (2010, 18f) zeigte sich, dass für sie Mobilitätsprogramme mit jungen Auszubildenden mit mehr Aufwand verbunden sind, weil das Publikum jung, nicht vollständig autonom und manchmal noch sehr unreif ist.

Offenheit, Haltungen

Ein wichtiges Merkmal, ob sich Jugendliche beruflicher transnationaler Mobilität zeigen oder sich dafür interessieren, hängt mit ihrer Offenheit gegenüber dem Ausland zusammen. So stellen z.B. Friedel et al. (2003) fest, dass Jugendliche, die Europa als Chance sehen, mobiler sind als solche, die das nicht ausgeprägt tun. Auch Otto (2004, 38) beschreibt in ihrer Untersuchung positive Zusammenhänge zwischen Offenheit für Erfahrungen, Ungewissheitstoleranz sowie Selbstwert und der Bereitschaft, geografisch mobil zu sein: Je stärker die Auszubildenden die wirtschaftliche Globalisierung befürworten, je höher ihre Unwissenheitstoleranz ausgeprägt war und je positiver sie die Einstellung des Umfelds zu geographischen Mobilität wahrnehmen, desto eher waren sie bereit, geographisch mobil zu sein.

Geschlecht

Verschiedene Untersuchungen zur Mobilität von jungen Erwachsenen innerhalb Deutschlands kommen zum Schluss, dass weibliche Jugendliche mobiler sind als ihre männlichen Kollegen (Wolf et al. 2004; Kotte/Stöckmann 2008; Kotte 2007; Kropp et al. 2007). Demgegenüber stehen die Ergebnisse anderer Studien, in denen sich junge Männer als bundeslandübergreifend mobiler erweisen (z.B. Kotte 2008; Otto 2004, 38) äußert nach der Berücksichtigung verschiedener Studien die Erwartung, dass Männer über eine höhere geographische Mobilitätsbereitschaft und Frauen über eine höhere berufliche Mobilitätsbereitschaft verfügen. Sie unterstreicht damit die Ambivalenz der Zusammenhänge zwischen den Geschlechtern und Mobilität, die auch Krewerth/Bökmann (2011) in Bezug auf Mobilitätsinteresse feststellen.

Intellektuelle Leistungsfähigkeit

In Bezug auf die intellektuelle Leistungsfähigkeit hat sich in Studien im Zusammenhang mit beruflichen Auslandpraktika während der Ausbildung weitgehend einheitlich gezeigt, dass Jugendliche mit höheren Schulabschlüssen überproportional häufig daran teilnehmen (z.B. Friedrich/Körbel 2011; Friedel et al. 2003). Zudem informieren sich Jugendliche mit guten Schulnoten eher über Ausbildungsmöglichkeiten im Ausland als ihre Kolleg/-innen mit tiefen, wie Krewerth/Bökmann (2011) festgestellt und beschrieben haben.

Herkunft

Friedel et al. (2003) haben die Mobilitätsbereitschaft nach ausländischer bzw. deutscher Herkunft untersucht, aber dabei keinen relevanten Unterschied zwischen diesen beiden Gruppen festgestellt. In der Studie von WSF (2007) wird aufgeführt, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund, die an beruflichen Mobilitätsprojekten partizipieren, keine repräsentative Gruppe darstellen, da sie von ihrer Herkunft her, eher zu privilegierten Gruppen gehören. Dies wird als Erklärung beigezogen, weshalb es in der Studie zwischen Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund keine signifikanten Unterschiede im Hinblick auf die Teilnahme an Mobilitätsprojekten gibt.

2.1.2 Kenntnisse

In der Vorstellung, dass Entscheidungsprozesse vorwiegend rational ablaufen, sind solche an Kriterien, Alternativen und mit Strategien für einen Entscheid verbunden. Bußhoff (1989, 58) nennt diese Aspekte Entscheidungsprämissen. Sie bilden die Grundlage für Handlungspräferenzen und Realisierungserwartungen im Hinblick auf einen Berufswahlentscheid. Im Verlaufe des Berufsorientierungsprozesses werden schrittweise neue Kriterien berücksichtigt mit dem Ziel, eine möglichst große Passung zwischen Individuum, Beruf und Betrieb zu erreichen (Herzog et al. 2006). Damit alle diese prüfenden, vergleichenden und abschätzenden Prozesse durchlaufen werden können, müssen die Jugendlichen über Wissen verfügen. Dieses kann sowohl (berufs-)praktischer als auch theoretischer Natur sein. Dieses Wissen wird hier mit dem Begriff Kenntnisse bezeichnet und als immaterielles Gut gesehen, das durch ausgebildete Berufswahlkompetenzen (vgl. 2.1.3) beschafft, beurteilt, verglichen und eingeschätzt werden kann. Frommberger et al. (2005, 8) zeigen sich überzeugt, dass Menschen relativ wenig über Europa und die Nachbarländer wissen und im Rahmen ihrer Bildung- und Ausbildungswege sowie der beruflichen Biographie wenig Erfahrungen mit dem Ausland erwerben können. In diesem fehlenden Wissen sehen die Autoren u.a. eine Erklärung für die verhältnismäßig geringe Mobilität und Mobilitätsbereitschaft selbst in grenznahen Regionen.

2.1.3 Berufswahlkompetenz

Rosen & Schubiger (2013, 41) bezeichnen in Anlehnung an Weinert (2001, 27f) Kompetenzen als „Dispositionen, die Personen befähigen, bestimmte Arten von Problemen erfolgreich zu lösen. Sie sind auf komplexe Anforderungssituationen bzw. Aufgaben bezogen und umfassen kognitive, motivationale, volitionale und sozial-kommunikative Elemente.“ Diese Definition passt zur Vorstellung von Busshoff (1989), der davon ausgeht, dass im Zusammenspiel von individuellen Selbst- und Umweltkonzepten Problemlösungsmethoden reifen. Dies sind erlernte Handlungsfähigkeiten und emotionale Dispositionen, die im beruflichen Entscheidungsprozess angewendet werden.

In der Phase der Berufsorientierung und der Entscheidung für eine berufliche Ausbildung haben Berufswählende sechs Lern- und Entwicklungsaufgaben zu leisten (Egloff/Jungo 2009; Hirschi 2007) und müssen sich in den folgenden Bereichen entwickeln bzw. in diesen Kompetenzen erlangen: Ich-Bildung oder Persönlichkeitsbildung, Aufbau Selbstbild zur Erkennung persönlicher Entscheidungskriterien, Erkundung des Arbeits- und Berufsfelds, Zuordnung der Person zur Berufswelt, Entscheidung aufgrund von Vergleichen und Bewertungen sowie Realisierung durch Bewerbungsverhalten und Bewältigen von Widerständen und Konflikten. Berufswahlkompetent sind Jugendliche, die Strategien zur Beschaffung von Informationen über die Berufswelt und Ausbildungsmöglichkeiten anwenden und diese zur Analyse der persönlichen Situation einsetzen.

Zusammenfassend werden hier Berufswahlkompetenzen als die Fähigkeiten und Voraussetzungen gesehen, den Entscheidungsprozess (erfolgreich) zu durchlaufen.

2.2 Entscheidungsprozess

Im Prozess zu einer Berufswahlentscheidung geht es für Jugendliche also darum, die erlangten Berufswahlkompetenzen anzuwenden. So ist es für die Berufswahl Voraussetzung, die eigene Person in einen Berufskontext versetzen zu können und dabei eigene Stärken, persönliche Interessen und Werte erfüllt zu sehen. Zudem braucht es die Weitsicht, Einschätzungen über mögliche Situationen in der Zukunft und deren Auswirkungen auf die eigene Befindlichkeit und Kompetenzen tätigen zu können (Neuenschwander et al. 2012).

Es wird hier davon ausgegangen, dass der Berufsorientierungsprozess in der Regel nicht rein linear im Sinne einer eindeutigen Reihenfolge von Prozessschritten vom ersten Entscheid für einen Beruf bis zur eigentlichen Umsetzung verläuft. Er findet ihn Phasen statt, die durchaus mehrmals durchlaufen werden können, wenn z.B. Jugendliche Rückschläge zu verarbeiten haben bzw. sich neuorientieren (Herzog et al. 2006; Neuenschwander/Hartmann 2011). Es wird Herzog et al. (2005, 23) gefolgt, die sich ebenfalls überzeugt zeigen, dass Berufswahl von irrationalen Momenten geprägt und nach dem Zufallsprinzip erfolgen kann. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn keine Bemühungen unternommen werden, die eigene Interessen zu klären, erforderliche Informationen einzuholen, Alternativen abzuwägen, Risiken und Chancen zu prüfen und die Meinung anderer anzuhören.

Am Ende dieses Vergleichs- und Abwägungsprozesses steht idealerweise ein Entscheid für einen Beruf bzw. eine Ausbildungsstelle.

2.3 Zusammenfassung

Die Phase der Berufsorientierung und schließlich der Abschluss des Berufswahlentscheidungsprozesses werden von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Es handelt sich dabei um Faktoren der Umwelt (Wirtschaftsbedingungen, Kontakte, gesellschaftliche Besonderheiten, Branchenunterschiede, soziales Umfeld, Kultur, Sprache etc.) sowie Faktoren der Person. Bei letzteren handelt es sich um personale Eigenschaften wie Körper, Alter, Geschlecht, Offenheit, Haltungen, intellektuelle Leistungsfähigkeiten, Kenntnisse praktischer und theoretischer Natur, die als Grundlage für rationale Entscheide Voraussetzung sind und als immaterielles Gut betrachtet werden. Damit ist es erst möglich Berufswahlkompetenz anzuwenden und z.B. Strategien zur Informationsbeschaffung zu entwickeln, die der Analyse der persönlichen Situation sowie der Beschaffung von Wissen über die Berufswelt und Ausbildungsmöglichkeiten dienen. Die Berufswahlkompetenz wird als die weitgefasste Fähigkeit gesehen, den Berufsorientierungsprozess erfolgreich zu durchlaufen und abzuschließen. Dieser Entscheidungsprozess wird allerdings nicht ausschließlich durch rational ablaufende Entscheide charakterisiert. Der Berufswahlprozess kann von irrationalen Momenten geprägt sein und nach dem Zufallsprinzip erfolgen.

3 Mobilität und deren Förderung

Bevor weiter in die Thematik eingetaucht wird, erfolgt hier eine Begriffsklärung zu Mobilität. Mit dem Wechsel vom Schüler/-instatus in den Status des/der Auszubildenden vollziehen Jugendliche verschiedene Formen von Mobilität. Sie wechseln den sozialen Status vom Kind zum jungen Erwachsenen, was hier und aus Sicht der beruflichen Entwicklung als vertikale soziale Mobilitätsbewegung gesehen wird. Geographische Mobilität ist deshalb verlangt, weil die Jugendlichen in der Regel für Ausbildungsstelle und Berufsschule neue Wege in Kauf nehmen müssen. Dabei ist vorwiegend von regionaler Mobilität (einfach erreichbare Distanzen) auszugehen. Mit dem Ende der obligatorischen Schulzeit und dem Beginn einer beruflichen Ausbildung vollziehen die Jugendlichen also immer soziale Mobilität und in der Regel geographische Mobilität. Dies ist unabhängig davon, ob die Jugendlichen ihre berufliche Ausbildung im In- oder Ausland absolvieren. Den Spezialfall des Grenzpendelns (tägliche Rückkehr ins eigene Land) zu Ausbildungszwecken wird auch als transnationale Mobilität I bezeichnet (Krewerth/Bökmann, 2011).

Wie in der Beschreibung der Ausgangslage erwähnt, werden berufliche Mobilität und die Mobilität zu Lernzwecken sowohl von der Europäischen Union als auch von der Schweiz gefördert. So hat z.B. die Kommission der Europäischen Gemeinschaften (2009, 2) ein Grünbuch mit dem Titel „Die Mobilität junger Menschen zu Lernzwecken fördern“ verabschiedet. Der Mobilität zu Lernzwecken werden von der Kommission der Europäischen Gemeinschaften (2009, 3) positive Eigenschaften zugesprochen. Die Teilnehmenden an (internationalen) Mobilitätsaktivitäten erhalten u.a. Zugang zu neuem Wissen, können ihre Sprachkenntnisse erweitern und interkulturelle Kompetenzen erlangen. Ferner erhöht internationale Mobilität zu Lernzwecken die Verbreitung von Wissen, welches der Schlüssel zu Europas wissensgestützter Zukunft ist. Sie darf demnach nicht die Ausnahme sein, wie dies gegenwärtig der Fall ist. So fordert die Kommission, dass sie vielmehr ein fester Bestandteil der europäischen Identität und eine Chance sein sollte, die allen jungen Menschen in Europa offensteht.

Auch der Bundesrat der Schweiz [Anm. Regierung] sieht die Notwendigkeit, transnationale berufliche Ausbildungen in den Grenzregionen zu ermöglichen. So werden beispielsweise spezifische Programme unterstützt und angelegt, Stipendien vergeben und die Mobilität durch Austauschaktivitäten und –projekte gefördert (Bundesrat 2010).

4 Methode

4.1 Stichprobe und Datenerhebungen

In der Folge werden Daten aus Fragebogenerhebungen bei 50 Lehrpersonen (Deutschland (D)=19, Österreich (A)=7, Schweiz (CH)=24) und 622 Schüler/-innen (D=255, A=35, CH=332) aus der Bodenseeregion ausgewertet. Die Lehrpersonen unterrichteten die befragten Schüler/-innen. Die Datenerhebungen erfolgten 2011 bis 2013 in den Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern (D), Vorarlberg (A) und in den Schweizer Grenzkantonen St. Gallen, Thurgau und Zürich. Die Jugendlichen wurden zweimal befragt. Die erste Befragung (t1) erfolgte ein Jahr vor Abschluss der Schulzeit, die zweite Befragung (t2) ein Jahr später kurz vor Ende der obligatorischen Schulzeit. Bei der ersten Datenerhebung hatten sich die Jugendlichen in der Schule mehrheitlich mit Aspekten der Berufsorientierung auseinander gesetzt. Zum zweiten Zeitpunkt stand für den größten Teil der Jugendlichen die Anschlusslösung an die Sekundarstufe I fest. Die Lehrpersonen wurden einmal befragt und zwar zum Zeitpunkt der zweiten Schüler/-innenbefragung.

In Ergänzung zu den quantitativen Schüler/-innendaten wurden 22 Interviews mit Jugendlichen (D=5, A=5, CH=12) durchgeführt, die kurz vor Abschluss ihrer obligatorischen Schulzeit standen. Im Zentrum standen jeweils beide Seiten der Grenzen Deutschland-Schweiz und Österreich-Schweiz. Auf eine Untersuchung der Grenze Deutschland-Österreich wurde verzichtet, weil für diese Arbeit vor allem die beiden typischen Übergänge für Grenzgänger im Bodenseeraum (D-CH; A-CH) interessieren und diese materiell exemplarisch für andere Grenzregionen behandelt werden.

Zudem wurden 28 freiwillige Lehrpersonen (D=12, A=5, CH=11) interviewt, die allesamt bereits in die Fragebogenerhebung einbezogen waren.

4.2 Beschreibung der quantitativen Instrumente

Fragebögen Jugendliche

Die für die vorliegende Untersuchung relevanten Fragen im Fragebogen wurden in allen Ländern grundsätzlich gleich aber begrifflich an die Länder adaptiert gestellt. Beispiele für solche Adaptionen sind die Auswahl des besuchten Schultyps oder die Aufzählung der Nachbarländer.

U.a. mussten die Jugendlichen die zwei folgenden Fragen einschätzen:

  • Ich kann mir sehr gut vorstellen, eine Lehre / schulische Ausbildung im benachbarten Ausland zu machen.
  • Ich werde mich auch im benachbarten Ausland nach einer Lehrstelle / einer weiterführenden Schule umsehen.

In einer weiteren Fragegruppe ging es um die Einschätzung und Nennung möglicher Hindernisse und Hemmnisse für eine berufliche oder schulische Ausbildung im benachbarten Ausland, auch wenn eine tägliche Heimkehr möglich wäre. Die Jugendlichen mussten im Hinblick auf die Faktoren der Person die folgenden sieben möglichen Hindernisse und Hemmnisse beurteilen:

  • Unbekannte Erwartung von Berufsschule: Ich weiß nicht, was eine Berufsschule / weiterführende Schule im benachbarten Ausland von mir erwartet.
  • Unbekannte Erwartung Ausbildungsbetrieb: Ich weiß nicht, was ein Lehrbetrieb im benachbarten Ausland von mir erwartet.
  • Familie & Freund/-innen: Ich möchte nicht zu weit weg von meiner Familie oder meinen Freunden arbeiten oder zur Schule gehen.
  • Unbekannte Umgebung: Ich würde mich in der unbekannten Umgebung nicht wohl fühlen.
  • Unterstützung: Ich weiß nicht, wer mir helfen könnte, eine Lehrstelle / weiterführende Schule im benachbarten Ausland zu suchen.
  • Weiter Weg: Ich wohne zu weit weg von der Grenze. Der Weg ist zu weit. 
  • Sprache/Dialekt: Ich verstehe den Dialekt nicht oder zu wenig gut.

Zudem konnte unter einem weiteren Punkt „Anderes“ eine individuelle Antwort abgegeben werden. Als Antwortkategorien standen bei allen bisher aufgeführten Fragen zur Verfügung: stimmt überhaupt nicht (1), stimmt eher nicht (2), stimmt (3), stimmt völlig (4), kann ich nicht beantworten.

Die aufgeführten Hindernisse und Hemmnisse begründen sich teilweise auf Erkenntnissen aus Studien z.B. von Wolf et al. (2004), Friedrich/Körbel (2011) und Friedel et al. (2003).

Weiter wurden die Jugendlichen gebeten, eine Einschätzung zur Qualität der beruflichen Ausbildung in den Nachbarländern im Vergleich zum eigenen Land abzugeben. Für jedes der Bodenseeländer (D/Fürstentum Liechtenstein (FL)/A/CH) musste eine Beurteilung erfolgen. Es wird hier nicht davon ausgegangen, dass diese Beurteilung von den Jugendlichen anhand weitgehend objektiver Kriterien erfolgte. Die Einschätzungen geben aber einen Eindruck, welches Bild die Jugendlichen von der Qualität der beruflichen Ausbildung im Nachbarland haben und ob dadurch Anreize geschaffen werden bzw. Hemmnisse bestehen.

Zudem wurden verschiedene Fragen zur Person und Lebenssituation gestellt, um allfällige Zusammenhänge zwischen persönlichen Verhältnissen und dem Verhalten in der Berufsorientierung herauszuarbeiten.

Fragebögen Lehrpersonen

Den Lehrpersonen wurde im Fragebogen u.a. die folgende Frage gestellt: „Welche Hindernisse oder Hemmnisse sehen Sie für eine Lehre/schulische Ausbildung im benachbarten Ausland (D/FL/A/CH), auch wenn die Schüler/-innen täglich nach Hause fahren könnten?“. Im Hinblick auf die Faktoren der Personen mussten die folgende Items eingeschätzt werden:

  • Unkenntnisse Beratungsangebote: Unkenntnisse über Unterstützungs- und Beratungsangebote für Lehrstellen / weiterführende Schule im benachbarten Ausland (D/FL/A/CH) zu suchen.
  • Unbekannte Erwartungen Berufsschule: Unbekannte Erwartungen von Berufsschulen / weiterführenden Schule im benachbarten Ausland (D/FL/A/CH)
  • Unbekannte Erwartungen Ausbildungsbetrieb: Unbekannte Erwartungen von Lehrbetrieben im benachbarten Ausland (D/FL/A/CH).
  • Geogr. Distanz zu Familie & Freund/-innen: Geographische Distanz zu Familie und Freund/-innen
  • Weiter Weg: Geographische Distanz zur Grenze. Der Weg ist zu weit
  • Unwohl in unbekannter Umgebung: Unwohlsein in unbekannter Umgebung
  • Sprache/Dialekt: Verständnisprobleme wegen unterschiedlichen Dialekten

Als Antwortkategorien standen ebenfalls zur Verfügung: stimmt überhaupt nicht (1), stimmt eher nicht (2), stimmt (3), stimmt völlig (4), kann ich nicht beantworten.

Interviews Jugendliche

Die Interviews mit den Jugendlichen erfolgten halbstandardisiert. Dabei war primäres Kriterium, dass die Jugendlichen noch keinen oder noch nicht lange einen Ausbildungsplatz in einer beruflichen Ausbildung hatten. Dabei war der angestrebte Beruf bzw. die gewünschte Ausbildungsbranche kein Auswahlkriterium. Die meisten Fragen wurden „offen“ gestellt, so dass die Interviewten Antworten oder Erklärungen mit ihren eigenen Worten formulieren konnten (Trautmann, 2010). Mit Hilfe von vier fiktiven Situationen (Stellenangebote im In- und Ausland) wurden Kriterien für oder gegen einen Entscheid zur beruflichen Ausbildung im direkt benachbarten Ausland erfragt.

Interviews Lehrpersonen

Die Befragung der Lehrpersonen erfolgte als standardisiertes Interview (Bortz/Döring 2009) nach einem exakten und verbindlichen Ablauf bzw. „Drehbuch“. Unter anderem wurden den Lehrer/-innen die folgenden Fragen gestellt: „Wie stehen Sie zur Möglichkeit, dass Jugendliche als Grenzgänger eine Berufsausbildung im Ausland absolvieren? Und wo sehen Sie gegebenenfalls Probleme?“

Auswertung

Bei der quantitativen Befragung der Jugendlichen wurden die folgenden Kriterien detailliert ausgewertet: Land (D, A, CH), Geschlecht, Leistungsniveau der besuchten Klasse und Fremdsprachigkeit. Die Daten der Fragebogenerhebungen wurden auf ihre Normalverteilung hin überprüft und anschließend mit deskriptiven Analysen und Verfahren der schließenden Statistik (T-Test und Varianzanalyse) ausgewertet. Bei der Analyse im Ländervergleich wurde die Bonferronikorrektur angewandt, womit die Signifikanzniveaus der Situation mit drei Paarvergleichen (D-A, D-CH, A-CH) angepasst werden konnte.

Die Auswertung der Interviewdaten orientierte sich am Verfahren der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (2010). Demnach wird aufgrund der Theorie deduktiv ein Kategoriensystem entwickelt. Dieses wird mit neuen Kategorien ergänzt, die bei der Analyse des konkreten Datenmaterials als sinnvoll erachtet wurden (induktiv). Beispiele deduktiver Kategorien sind personale Faktoren wie Geschlecht, Alter, intellektuelle Leistungsfähigkeit, Fremdsprachigkeit. Induktive Kategorien sind z.B. fremd fühlen im Ausland, Respekt vor zusätzlichem Aufwand für Bewerbungen im Ausland.

5 Ergebnisse

In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der Untersuchungen vorgestellt. Dabei werden zuerst die von den Jugendlichen und Lehrpersonen im Rahmen der Fragebogenerhebungen eingeschätzten Hemmnisse und Hindernisse für eine berufliche Ausbildung im benachbarten Ausland vergleichend dargestellt. Die quantitativen Ergebnisse werden mit Resultaten aus der mündlichen Befragung ergänzt. Dabei wird ein Schwerpunkt auf Aspekte der personalen Faktoren gelegt, die in der Folge vertieft behandelt werden.

Abbildung 1 stellt einen Vergleich der verschiedenen Items dar, die die Jugendlichen als Hemmnisse und Hindernisse zu beurteilen hatten (vgl. Kapitel 7.2). Werte in den Zeilen t1 und t2 sind Mittelwerte. „n“ steht für die Anzahl Antwortende (n=t1/t2; ntotal=622).

Abbildung 1:  Jugendliche: Vergleich Hemmnisse und HindernisseAbbildung 1: Jugendliche: Vergleich Hemmnisse und Hindernisse

Der direkte Vergleich der verschiedenen Items verdeutlicht, dass die Unkenntnisse über die Erwartungen von Berufsschule und Ausbildungsbetrieb sowie die geographische Distanz zu Familie und Freund/-innen die einzigen drei Bereiche darstellen, die von mehr als der Hälfte der befragten Jugendlichen als Hemmnis bzw. Hindernis erkannt werden. Das Dialektverständnis stellt die kleinste Hürde für eine Ausbildung im Ausland dar. Die Inhalte der anderen Items sind für die Mehrheit der Befragten keine relevanten Hemmnisse bzw. Hindernisse.

Die zweite Abbildung (Abbildung 2) stellt die Ergebnisse der Lehrpersonenbefragung vergleichend dar. Es wurden insgesamt 50 Lehrpersonen befragt.

Abbildung 2:  Lehrpersonen: Vergleich Hemmnisse und Hindernisse (nD=19, nA=7, nCH=24)Abbildung 2: Lehrpersonen: Vergleich Hemmnisse und Hindernisse (nD=19, nA=7, nCH=24)

Auch die Lehrpersonen schätzen mit hohen Werten die unbekannten Erwartungen von Berufsschule und Ausbildungsbetrieben als hemmend und hinderlich ein. Dazu kommt allerdings mit den höchsten Werten die Einschätzung zum Item Unkenntnisse Beratungsangebote (z.B. Berufsberatung). Weitere Items, die von der Mehrheit der Lehrpersonen als hemmend eingeschätzt wurden sind geographische Distanz zu Familie & Freund/-innen sowie weiter Weg.

Kenntnisse

Die Ergebnisse der beiden Fragebogenerhebungen bei den Jugendlichen zeigen, dass die unbekannten Erwartungen von Berufsschule und unbekannten Erwartungen von Lehrbetrieben als die beiden größten Hemmnisse im Hinblick auf eine transnationale berufliche bzw. schulische Ausbildung gesehen werden. Diese beiden Aspekte werden auch von den Lehrpersonen als wichtige Hemmnisse erkannt. So belegen die unbekannten Erwartungen der Berufsschule und der Ausbildungsbetriebe hinter den Unkenntnissen über Beratungs- und Unterstützungsangeboten die Plätze zwei und drei der abgefragten möglichen Hemmnissen und Hindernissen für eine berufliche bzw. schulische Ausbildung im Ausland.

Nicht nur über mögliche Erwartungen an die Jugendlichen seitens der Betriebe und Berufsschulen bestehen Unkenntnisse. Auch über den Ablauf von Ausbildungen im benachbarten Ausland wissen die meisten Jugendlichen und Lehrpersonen wenig. So geben in beiden Befragungen 10% (t1 und t2) der Jugendlichen und 11% der Lehrpersonen im positiven Bereich an, viel über die berufliche bzw. schulische Ausbildungen im benachbarten Ausland zu wissen.

In den Interviews präzisieren die Lehrpersonen, dass im Zeitmangel ein Grund darin liegt, sich vertieft mit dem Ausland und dessen (Berufs-)Bildungssystemen auseinanderzusetzen. Es wird als anspruchsvoll genug erachtet, im eigenen Land den Überblick über Entwicklungen im Angebot der beruflichen Ausbildung und weiterführenden Schulen zu behalten. Drei mündlich befragte Lehrpersonen stellen fest, dass Möglichkeiten von Ausbildungen im Ausland bei Jugendlichen und Erwachsenen zu wenig bzw. nicht bekannt seien. Wäre mehr Wissen zu diesem Thema vorhanden, könnte es den Schüler/-innen von Lehrpersonen, Eltern und Betrieben näher gebracht werden. Konkret nennen weitere Lehrpersonen Wissenslücken zu Berufsausbildungssystem, Ausbildungsstellensituation, weiterführenden Schulen und rechtlichen Gegebenheiten im Ausland.

In den Interviews mit den Jugendlichen zeigte sich, dass es fast allen Befragten an Kenntnissen bzw. genügend Informationen mangelt, um ihre persönlichen Entscheidungskriterien auf die Passung möglicher Angebote hin zu überprüfen. So erklären auch die meisten Interviewpartner/-innen, dass sie nichts über die berufliche Ausbildung im direkt benachbarten Land wüssten. Die Jugendlichen wussten aber um Differenzen zwischen den Schulsystemen und nennen folgende Unterschiede zwischen den Ländern: Schulnotensystem, unterschiedliche Entschädigung während und nach der Ausbildung, Dauer der Arbeitszeiten, Blockunterricht statt wöchentlicher Unterricht in der Berufsschule etc. Weiter nennen die Jugendlichen folgenden Bereiche, in denen ihnen Informationen und Kenntnisse fehlen: Erwartungen von Betrieben und Berufsschulen, Unkenntnisse über Berufsbilder, Bewerbungsverfahren, Örtlichkeiten sowie Dauer, Ablauf und Durchführung von beruflichen Ausbildungen. und keine eigenen Erfahrungen mit Praktika.

Alter, Reife, Kompetenz und Erfahrung

Die mündlich befragten Jugendlichen und Lehrpersonen bezeichnen das jugendliche Alter als Hinderungsgrund für eine Ausbildung im benachbarten Ausland. Damit verbunden wurden Aspekte wie mangelnde Reife, enge Bindungen an Familie und Freunde, eingeschränkte Mobilitätsmöglichkeiten (z.B. Autofahren) sowie intellektuelle Fähigkeiten. Diese Sichtweise wird durch das Ergebnis der schriftlichen Befragung der Jugendlichen gestützt. Die geographische Distanz zu Familie und Freund/-innen erweist sich in der Befragung als drittgrößtes Hemmnisse für eine Ausbildung im benachbarten Ausland.

Bei guten Schüler/-innen können sich die interviewten Lehrpersonen vorstellen, dass sie eine Ausbildung im benachbarten Ausland machen können, bei schwächeren weniger. Selbständigkeit und die Voraussetzung, sich von zu Hause „abnabeln“ zu können, werden dabei als wichtige Grundbedingungen gesehen.

Unbekannte Erwartungen und Wohlfühlen in unbekannter Umgebung

Bei der Auswertung des Items „Ich würde mich in der unbekannten Umgebung nicht wohl fühlen.“ zeigt sich, dass die unbekannte Umgebung für knapp mehr als die Hälfte der Jugendlichen kein bedeutendes Hindernis oder Hemmnis für eine Ausbildung im benachbarten Ausland darstellt;. Die fremdsprachigen Jugendlichen (MWt1=2.62; MWt2=2.64) gewichten die unbekannte Umgebung signifikant als größeres Hemmnis bzw. Hindernis als ihre deutschsprachigen Kolleg/-innen (MWt1=2.36, , MWt2=2.33; pt1=.014; pt2=.007).

In den Interviews sprechen die Jugendlichen von Heimatgefühlen und –verbundenheit, die sie daran hindern würden, im Ausland eine berufliche Ausbildung anzustreben. Das eigene Land gibt ihnen Sicherheit, denn sie sind sich an die bekannten Verhältnisse gewohnt. Zudem befürchten einzelne Befragte, sie würden im Nachbarland als Ausländer verstoßen werden. Hingegen zeigen sich auch mehrere Jugendliche gegenüber einer Ausbildung im Ausland aufgeschlossen.

Berufswahlkompetenz

Um einen Berufswahlentscheid im Zusammenhang mit transnationaler Mobilität fällen zu können, müssen die Jugendlichen die Qualität der beruflichen Ausbildung im benachbarten Ausland beurteilen können. Im Ländervergleich zeigt sich, dass die deutliche Mehrheit (ca. 85%) der Jugendlichen in allen Ländern der Überzeugung ist, ihr Land biete eine vergleichbar gute oder (eher) bessere berufliche Ausbildung als die Nachbarländer.

Ein ähnliches Bild zeigen die Befragungen der Lehrpersonen. Auch bei ihnen lässt sich zusammenfassend sagen, dass der größte Teil (ca. 90%) der Meinung ist, die berufliche Ausbildung im eigenen Land sei gleich gut oder (eher) besser als in den Nachbarländern.

Mehrere Jugendliche erklärten in den Interviews, dass sie im Ausland eine Alternative bzw. Lösung sehen, wenn sie im eigenen Land keinen Ausbildungsplatz erhalten oder diese vergleichsweise mehr Sinn macht als eine Ausbildung in der Heimat. Zudem nennen Jugendliche in den Interviews als hemmende Gründe: Faulheit, Unklarheit über die berufliche Zukunft bzw. geringe Attraktivität beruflicher Ausbildungen und der Eindruck im eigenen Land sei es einfach besser.

In den Interviews wird von Lehrpersonen im Hinblick auf Berufswahlkompetenz und transnationale Mobilität mehrfach die Metapher „Grenzen im Kopf“ bzw. „Grenze im eigenen Denken“ gebraucht. Obwohl die zwischenstaatlichen Grenzen im Bodenseeraum faktisch offen seien, bleibe der Fokus der Beteiligten auf Ausbildungsmöglichkeiten im eigenen Land. Diese Feststellung wird im Zusammenhang mit Grenzgebieten mit besonders offenen, grenzdurchlässigen bzw. besonderen geographischen Verhältnissen (z.B. Enklaven) anders gesehen. Vereinzelte Lehrpersonen erzählen von ihren Beobachtungen in solchen Gebieten, dass eine Entwicklung in Richtung Öffnung und Abbau von Vorbehalten geht.

Entscheidungsprozess und transnationale Mobilität

Insgesamt können sich rund zwei Fünftel („stimmt völlig / stimmt eher“; t1=41%, t2=39%) der befragten Jugendlichen vorstellen, im Ausland eine Ausbildung zu machen. Die weiblichen Jugendlichen (MWt1=2.45; MWt2=2.33) zeigen dabei eine signifikant höhere Bereitschaft (pt1=.000; pt2=.001) als ihre männlichen Kollegen (MWt1=2.16; MWt2=2.06). Ein signifikanter Unterschied besteht auch im Ländervergleich zwischen Jugendlichen aus Österreich (pA-CH-t1=.004, pA-CH-t2=.004) sowie Deutschland (pD-CH-t1=.001) im Vergleich zu ihren Kolleg/-innen aus der Schweiz zu. Die Schweizer/-innen können sich weniger häufig vorstellen, eine Ausbildung im benachbarten Ausland zu machen.

Etwa ein Fünftel der Jugendlichen gibt an, sich im benachbarten Ausland nach einer Ausbildungsstelle oder einer weiterführenden Schule umzusehen („stimmt völlig / stimmt eher“; t1=20%, t2=12%). Signifikant unterscheiden sich die deutschen und die schweizerischen Jugendlichen im Ländervergleich (pD-CH-t1=.001; pD-CH-t2=.008). Wiederum zeigen die Befragten aus Deutschland eine größere Bereitschaft, sich im Ausland nach einer beruflichen Ausbildungsstelle bzw. weiterführenden Schule umzusehen (MWD-t1= 1.98; MWD-t2= 1.65), als jene aus der Schweiz (MWCH-t1= 1.72; MWD-t2= 1.47).

Im Zusammenhang mit dem Berufsorientierungsprozess und transnationaler Mobilität interessiert, ob die Jugendlichen im Ausland eine „Schnupperlehre“, bzw. ein berufliches Praktikum absolviert haben. Vier deutsche Jugendliche stimmten dem zu. Zwei davon schnupperten in der Schweiz, je eine Person in Österreich und Frankreich. Von 29 Schweizer/-innen absolvierten zwei in Deutschland und 27 in Liechtenstein ein berufliches Praktikum. Eine Person aus Österreich hat in der Schweiz „geschnuppert“.

Nach der Vorstellung, eine Ausbildung im Ausland absolvieren zu können, der Absicht sich dort danach umzusehen und ein Praktikum zu absolvieren, ist es von Interesse, ob sich denn Jugendliche aus der Stichprobe im Ausland beworben haben. Von allen Befragten haben sich insgesamt 25 Jugendliche – alles Schweizer/-innen – auf eine berufliche Ausbildung im Ausland beworben. 24 davon wohnen grenznah zu Liechtenstein und haben sich dorthin um eine Ausbildung bemüht. Eine Jugendliche bewarb sich in Deutschland auf eine Ausbildungsstelle. Schließlich haben sieben männliche Jugendliche eine Ausbildungsstelle in Liechtenstein gefunden. Sechs Jugendliche absolvieren eine Ausbildung im technisch-mechanischen Bereich und einer in der Lebensmittelbranche.

Bei der Befragung der Lehrpersonen zeigen sich vergleichbare Ergebnisse wie bei den Jugendlichen. In Deutschland (MWD=3.72) und Österreich (MWA=3.83) können sich alle Lehrpersonen vorstellen, dass ihre Schüler/-innen im Ausland eine berufliche Ausbildung absolvieren. In der Schweiz liegt dieser Wert bei zwei Dritteln (MWCH=2.82). Bei der Frage, ob sich ihre Schüler/-innen nach einer Ausbildungsstelle oder einer weiterführenden Schule im Ausland umsehen, ist der Anteil in Deutschland (MWD=1.69) und der Schweiz (MWCH=1.71) deutlich kleiner. In Österreich – mit einer kleinen Stichprobe – liegt dieser Wert etwas höher (MWA=2.60). In den Interviews erkennt es eine deutsche Lehrperson als förderlich für berufliche Praktika, wenn bereits Verwandte im Nachbarland arbeiten.

6 Diskussion

In der abschließenden Diskussion wird betrachtet, welche Faktoren der Person in der Phase der Berufsorientierung Einfluss auf den Entscheid im Hinblick auf geographische Mobilität haben.

Kenntnisse

Die Untersuchungsergebnisse zeigen auf, dass eine berufliche Ausbildung im Ausland derzeit nur für eine kleine Minderheit von Jugendlichen im Grenzgebiet eine zu prüfende und zu verwirklichende Option darstellt. Somit bestätigt die vorliegende Untersuchung Ergebnisse von früheren Studien mit ähnlichen Themen. Zu stark beeinflussen von den Jugendlichen vermutete hemmende und hindernde Faktoren sowie auch Unkenntnisse über Möglichkeiten den Entscheidungsprozess. Zudem sind bei den Jugendlichen und Lehrpersonen zu wenig Kenntnisse zu Aspekten transnationaler Mobilität festzustellen. Woher das fehlende Wissen kommt bzw. das nötige Wissen eben nicht kommt, lässt sich nicht einfach lokalisieren. Es ist aber erkennbar, dass der Weg zu einer beruflichen Ausbildung im Ausland zu wenig häufig gewählt wird, um eine größere Menge von Beteiligten mit der Thematik zu konfrontieren und dadurch auf einen bedarfsgerechten Informationsstand zu bringen. Soll der Kenntnisstand erhöht werden, so sind Anstrengungen nötig. Einerseits müssen Informationen von Fakten gut zugänglich sein und allenfalls gezielt bei möglichen Akteuren verbreitet werden. Andererseits sollen auch im Bereich persönlicher und praktischer Erfahrungen Möglichkeiten und Angebote geschaffen werden. Doch wird hier die Meinung vertreten, dass reines Faktenwissen ergänzt mit Erfahrungen vermutlich nicht reichen, um deutlich mehr Jugendliche im Ausland eine berufliche Ausbildung zu bringen. Vielmehr nehmen auch schwer definierbare bzw. erkennbare Emotionen und Werthaltungen sowie das soziale Umfeld einen wichtigen und hemmenden Einfluss.

Alter und damit verbundene Einschränkungen der Mobilität

Als wichtiger personaler Einflussfaktor hat sich in der Untersuchung das jugendliche Alter (ca. 15 – 16 Jahre) der Befragten herausgestellt. Damit verbunden ist in der Regel eine enge Bindung an familiäre Bezugspersonen, was sich alleine schon durch die vorherrschende Wohnsituation bei den Eltern ausdrückt. Bis auf wenige Ausnahmen wohnen alle befragten Jugendlichen zu Hause. Somit steht die Ablösung bzw. der Schritt in die vollständige Selbständigkeit erst noch an. Mit dem Alter verbunden ist zudem das Fehlen von vertieften und selbständig erlangten Alltagserfahrungen im Ausland. Das Nachbarland wird auch in Grenznähe vorzugsweise im Familienkontext oder in der Freizeit und damit in ganz anderen Tätigkeiten als im Zusammenhang mit beruflicher Arbeit und Ausbildung besucht. Zudem sind die Jugendlichen in der Regel noch nicht volljährig und können über ihren beruflichen Weg rechtlich nicht selbständig entscheiden. Sie sind somit auch auf dieser Ebene an das Elternhaus gebunden. Auch in ihrer individuellen Mobilität (z.B. Autofahren) sind die Jugendlichen eingeschränkt. Dieser Nachteil ließe sich aber durch günstige Bedingungen bzw. einen ideal gelegenen Standort des Betriebs kompensieren. An dieser Stelle wird aber angezweifelt, ob Jugendliche der Sekundarstufe I auch unter angepassten und optimierten Rahmenbedingungen für eine berufliche Erstausbildung ins Ausland gehen würden. Eine Ausnahme bildet dabei vermutlich die Grenze zwischen der Schweiz und Liechtenstein, die für Jugendliche auf beiden Seiten des trennenden Rheins sehr durchlässig und eine Ausbildungsstelle im Nachbarland unkompliziert zu erhalten ist.

Berufswahlkompetenz und Umsetzung transnationaler Mobilität

Wie bereits beschrieben, brauchen Jugendliche entsprechende Berufswahlkompetenzen, um sich für eine berufliche Ausbildung im Ausland entscheiden zu können. Die Anforderungen an diese Kompetenz sind im Zusammenhang mit transnationaler Mobilität wesentlich höher als im eigenen Land. Es gilt zusätzliche Entscheidungskriterien (z.B. Arbeitsweg über die Grenze, unbekannte Bildungssysteme und soziales Umfeld) einzubeziehen. Um solche Kompetenzen aufbauen zu können, brauchen die Berufswählenden neben reinem Faktenwissen Erfahrungen und entsprechende persönliche Reife (Busshoff, 1989). Mit diesen Komponenten wird das Selbstbild geprägt, das einen entscheidenden Faktor im Zusammenhang mit der Berufswahlkompetenz darstellt. Zudem sollte den Jugendlichen für den Berufswahlkompetenzaufbau ein Feld eröffnet werden, in dem sie persönlich abwägen können, ob sie sich für oder gegen eine Ausbildung im Ausland entscheiden wollen. Es sollen ihnen verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt bzw. von ihnen ergründet werden können. Dies braucht Hinweise und Unterstützung aus der Erwachsenenwelt (Eltern, Lehrpersonen, Betriebsakteure, professionelle Beratungsangebote), denn ohne Hilfe können Jugendliche den Aufbau einer ausgeprägten Berufswahlkompetenz kaum leisten. Ist es seitens der Politik ein ernsthaftes Anliegen, die bestehenden strategischen Mobilitätsziele auch im Bereich der transnationalen beruflichen Erstausbildung zu erreichen, so steht auch sie in der Pflicht.

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Zitieren des Beitrags

Thurnherr, G. (2014): Transnationale Mobilität in der beruflichen Erstausbildung – Beeinflussende Faktoren in der Phase der Berufsorientierung für eine grenzüberschreitende Mobilität. In: bwp@ Berufs- und Wirtschaftspädagogik – online, Ausgabe 27, 1-20. Online: http://www.bwpat.de/ausgabe27/thurnherr_bwpat27.pdf (21-12-2014).