bwp@ 27 - Dezember 2014

Berufsorientierung

Hrsg.: Karin Büchter, H.-Hugo Kremer & Andrea Burda-Zoyke

Editorial bwp@27: Berufsorientierung

Beitrag von Karin Büchter, H.-Hugo Kremer & Andrea Zoyke

EDITORIAL zur Ausgabe 27:
Berufsorientierung

Überlegungen zur Berufsorientierung von Jugendlichen lassen sich seit Ende des 18. Jahrhunderts zurückverfolgen, also bis in die Zeit der Individualisierung der Gesellschaft, der Öffnung und Ausweitung des Bildungswesens, der Liberalisierung von Handel und Gewerbe, der Auflösung von Berufsständen und der Berufswahlfreiheit. Seitdem erfüllen Initiativen und Maßnahmen zur Orientierung der Jugend auf die Arbeits- und Berufswelt verschiedene Funktionen: Einerseits sollen sie den Einzelnen bei seiner Berufswahl unterstützen, ihm Einblicke in Anforderungen und Aufgaben von Arbeit und Beruf geben und ihm dabei helfen, seinen Neigungen und Interessen entsprechende Berufsentscheidungen zu treffen. Gleichzeitig soll mit berufsorientierenden Angeboten für Jugendliche der sozialstaatlichen Verantwortung nachgekommen werden, zu der es gehört, berufliche und soziale Chancen zu eröffnen und deshalb Zugänge zu Arbeit und Beruf und soziale Teilhabe zu ermöglichen. Andererseits ist eine auf bestimmte Arbeits- und Berufsfelder gerichtete Berufsorientierung eine Voraussetzung für die Versorgung des Ausbildungs- und Arbeitsmarktes mit beruflich qualifiziertem Nachwuchs und für erfolgreiche Selektions- und Allokationsprozesse im Beschäftigungssystem. Schließlich unterstützt Berufsorientierung die mit der hierarchisch gegliederten Sozialstruktur verankerte Berechtigungspolitik, die so konzipiert ist, dass ein Teil der Schulabgänger in weiterführende allgemeine Bildungsgänge übergeht, ein anderer in berufliche Bildungsgänge, welche jeweils mit unterschiedlichen Chancen beruflicher und sozialen Sicherheit bzw. des Aufstieg verbunden sind (vgl. Büchter 2013).

Obwohl also die Orientierung von Jugend auf Arbeit und Beruf genauso alt ist wie das Berufswahlprinzip, war die öffentliche und mediale Aufmerksamkeit gegenüber der Berufsorientierung immer nur dann groß, wenn Abstimmungsprobleme zwischen dem Bildungs- und Beschäftigungssystem bzw. Passungsprobleme auf dem Ausbildungsmarkt aufgetaucht sind oder Steuerungen in bestimmte Bereiche (z. B. den MINT-Bereich) angestrebt wurden. Dies war beispielsweise in den 1970er/80er Jahren vor dem Hintergrund zunehmender Jugendarbeitslosigkeit der Fall. Seit den 1990er Jahren hat dann die wachsende Zahl der Jugendlichen im Übergangssystem dazu geführt, dass das Thema Berufsorientierung intensiver angegangen wurde. Aktuell ist von „Besetzungs-, Versorgungs- und Passungsproblemen“ (Matthes/Ulrich 2014) auf dem Ausbildungsmarkt die Rede, die eine Intensivierung der Maßnahmen der Berufsorientierung erforderlich machen.

Eine zentrale Rolle im Kontext der Berufsorientierung spielen seit jeher die allgemeinbildenden Schulen, insbesondere des Sekundarbereichs I. Auch das hat historische Kontinuität. Die Reichsschulkonferenz von 1920, der Deutsche Ausschuss für das Erziehungs- und Bildungswesen der 1950er und 1960er Jahre, der Deutsche Bildungsrat der 1960er und 1970er Jahre und aktuell die Kultusministerkonferenz (KMK) haben die Hinführung der Jugend zur Berufs- und Arbeitswelt als eine – wenn auch nicht ausschließliche – schulische Aufgabe gekennzeichnet. Dabei wird dann die systemisch-steuernde Funktion hervorgehoben, die u. a. in dieser Verortung mit der Gefahr verbunden wird, diese als eine in einer Lebensphase abzuschließende Berufswahlentscheidung zu verstehen und weniger als einen Prozess, der über die allgemeinbildende Schule hinaus fortzuführen ist bzw. von Jugendlichen nicht in der allgemeinbildenden Schule abgeschlossen werden kann, sondern vielmehr als ein Prozess verstanden werden kann, der sich über die Lebensspanne erstreckt bzw. erstrecken kann. Auch die Tatsache, dass mehr als die Hälfte der Jugendlichen (53%), die eine Ausbildung abgebrochen haben, angibt, „die Ausbildung sei nicht das Richtige für sie gewesen“ (BIBB 2013, 186) weist nochmals darauf hin, dass Berufsorientierung nicht mit dem Übergang in eine Berufsausbildung als abgeschlossen betrachtet werden kann. Nicht zu unterschätzen sind inzwischen aber auch jene Angebote der Berufsorientierung im sogenannten Übergangssystem, die zwischen der Schule und der Ausbildung angesiedelt sind. Dabei ist keinesfalls ausreichend geklärt, welche Rolle Berufsorientierung in Maßnahmen des ‚Übergangssystems‘ einnimmt bzw. inwiefern Berufsorientierung als Kernaufgabe dieser Maßnahmen herangezogen werden und in welchem Verhältnis sie zu anderen Kategorien wie Verbesserung eines allgemeinbildenden Schulabschlusses, Berufsvorbereitung und -grundbildung u. Ä. steht (vgl. Kranert/Kremer/Zoyke 2013). Dementsprechend offen bleibt, wie Berufsorientierung im Übergang von Schule zu Ausbildung und Arbeit gefasst werden kann. Geht es darum, eine Berufswahl und -entscheidung zu ermöglichen, Ausbildungsvorbereitungen auf bereits erfolgte Berufswahlentscheidungen auszurichten oder notwendige berufliche Orientierungsprozesse als Anker zur individuellen Entwicklung heranzuziehen (vgl. Kremer 2012)?

Seit den letzten fünfzehn Jahre ist eine Vielzahl an Programmen und Initiativen gefördert und umgesetzt worden, um die Berufsorientierung von Jugendlichen in Schule und im Übergangssystem zu unterstützen. Hierzu zählen verschiedene BMBF-Programme (u.a. „Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben“, „Lernen vor Ort“, „Berufsorientierung in überbetrieblichen und vergleichbaren Bildungsstätten“), Programme der Bundesagentur für Arbeit (BA) zur allgemeinen und vertieften Berufsorientierung sowie kaum noch überblickbare ESF- und Landesprogramme. Inzwischen sind einige Ergebnisse dieser Programme in Form von Bestandsaufnahmen synoptisch zusammengetragen und ausgewertet worden, die wiederum verstreut publiziert sind. Gemeinsam ist diesen Programmen, dass die Probleme in der beruflichen Orientierung der Jugendlichen gesucht werden (vgl. Büchter/Christe 2014) und so auf eine Ausbildungsstruktur ausgerichtet sind. Dabei stellt sich die Schwierigkeit, dass Maßnahmen zur Berufsorientierung i.d.R. an Gruppen ausgerichtet sind und somit ein individueller Orientierungsbedarf auf diese Gruppe hin standardisiert wird. Grundsätzlich wäre der Frage nachzugehen, wie ein ausbildungsvorbereitender Sektor im Berufsbildungssystem auszurichten ist und inwiefern Probleme mit den bestehenden Strukturen im Erziehungs- und Beschäftigungssystem verbunden sind.

Auch wenn Berufsorientierung in der aktuellen Diskussion insbesondere mit dem Übergang von der Schule in die Ausbildungs- und Arbeitswelt verbunden wird, stellt sich die Herausforderung der Berufsorientierung (und Um- bzw. Neuorientierung) für den Einzelnen an verschiedenen Stellen in Lebensverläufen (z.B. bereits im Kindesalter, in Zeiten der Erwerbstätigkeit und Erwerbslosigkeit sowie im Rahmen einer beruflichen Rehabilitation (vgl. Zoyke 2012)). Hier finden sich auch sehr unterschiedliche Formen zur Unterstützung der Berufsorientierung bzw. der Entscheidung zur Berufswahl. Unscharf bleibt hierbei u.a., inwiefern Berufsorientierung auf eine Phase ausgerichtet wird, inwiefern Berufsorientierung theoretisch gefasst werden kann oder welche Orientierungs- und Entscheidungsprozesse berücksichtigt werden sollen (z.B. Abgrenzung zur Studienorientierung).

In dieser Ausgabe von bwp@ möchten wir einen Überblick geben über aktuelle Herausforderungen in der Berufsorientierung. Über Einblicke in innovative theoretische und empirische Erkenntnisse und Befunde, anwendungsorientierte Konzepte und praktische Erfahrungen möchten wir einen Beitrag zur Forschung und Diskussion im Zusammenhang mit Berufsorientierung leisten.

Die uns eingegangen Aufsätze haben wir drei thematischen Schwerpunkten zugeordnet.

Teil A:  Strukturelle und institutionelle Bedingungen von Berufsorientierung

In diesem Teil der Ausgabe sind Beiträge versammelt, die sich mit der Frage auseinandersetzen, wie unter strukturellen und institutionellen Bedingungen und im Zusammenhang spezifischer Angebote Berufswahlprozesse von Jugendlichen verlaufen bzw. verlaufen könnten.

DIETMAR HEISLER geht in seinem Beitrag von einem Spannungsfeld zwischen Bildung und Marketing aus, innerhalb dessen sich Jugendliche für einen Beruf entscheiden sollen. Er stellt die Frage, wie durch berufs- und branchenspezifische Marketingstrategien Image und Attraktivität von Ausbildungsberufen geprägt werden, und welche Konsequenzen die Ausbildungsberufswerbung für Berufsorientierung Jugendlicher hat.

JOANNA BURCHERT, EILEEN LÜBCKE und ANDREAS SANITER untersuchen im Rahmen einer Fallstudie die Frage, ob die Einstiegsqualifizierung eine gelungene Form der Berufsorientierung im Übergangssystem darstellt. Es wird dargelegt, dass sie dazu beiträgt, sich auf den Prozess der Selbststabilisierung und beruflichen Orientierung einzulassen. Gleichermaßen wird angeführt, dass über das zugrundeliegende Praktikum eine Bindungskraft auf Seiten des Betriebs entstehen kann.

Der Beitrag „Ich muss mich noch informieren (lassen).“ Berufsorientierungsprozesse im Zusammenspiel von individuellem Handeln und Unterstützung von FRANCISKA MAHL, TABEA SCHLIMBACH und BIRGIT REIßIG geht auf individuelle Überlegungen und Strategien bei der Berufsorientierung Jugendlicher ein. Hierzu werden eigene Rollenwahrnehmungen und -erwartungen an die beratenden Akteure und Institutionen betrachtet. Es wird herausgestellt, dass die Wahrnehmungen auf die eigenen Handlungen die Rollenerwartungen an Institutionen beeinflussen.

GREGOR THURNHERR untersucht personale Faktoren, die Jugendliche beeinflussen, sich für oder gegen eine berufliche Ausbildung im angrenzenden Nachbarland zu entscheiden. Die Studie zeigt, dass Jugendliche und Lehrpersonen über Ausbildungsmöglichkeiten im Ausland kaum informiert sind. Eine berufliche Ausbildung im Nachbarland verlangt persönliche Reife und Selbstvertrauen. Zudem bestehen „Grenzen in den Köpfen“ und Befürchtungen vor unbekannten Erwartungen von Betrieben und Berufsschulen.

MONIKA MÜLLER und INGO BLAICH zeigen, wie Jugendliche berufsrelevante Informationen im Internet nutzen. Hierzu wird auf Gruppendiskussionen und einem Fragebogen zu den Nutzungsgewohnheiten neuer Medien zurückgegriffen. Im Beitrag wird der Zusammenhang zwischen individuellen Voraussetzungen und Erfahrungen und Potenzialen neuer Medien zur Unterstützung des Berufsorientierungsprozesses dargestellt. Dementsprechend zeigen sich auch Chancen und Grenzen in den Medienkompetenzen der Schüler und Schülerinnen.

Unter dem Titel „Like a Boss!“ beschäftigt sich ULRICH WEIß mit handlungsleitenden Orientierungen der Jugendlichen im Übergangssektor. Dabei wird das Streben nach Anerkennung und dessen Beeinflussung für berufliche Orientierungen aufgezeigt. Es wird vor dem Hintergrund der Anerkennungserfahrungen zur Diskussion gestellt, dass es nachvollziehbar ist, dass der Übergang in Ausbildung und Arbeit hinausgezögert wird. Hierzu werden die Bestrebungen um Anerkennung im Berufsgrundschuljahr im Rahmen einer qualitativen Studie untersucht.

Davon ausgehend, dass die Berufswahl häufig wenig fundiert und von unrealistischen Eindrücken über Anforderungen der Berufspraxis geprägt ist, nimmt ECKART DIEZEMANN in seinem Beitrag eine subjektbezogene Perspektive ein, die es ermöglicht, Konzepte der Berufsorientierung stärker an realistischen Bezugsnormen und echten Erfolgserlebnissen zu orientieren. Von diesem Standpunkt aus referiert und reflektiert der Autor beispielhaft eine aus seiner Sicht innovative, wissenschaftlich rückvermittelte Gesamtkonzeption, die diesem Ziel näher kommt.

Teil B:  Berufsorientierung als Kompetenzförderung und im Kontext individueller Entwicklung

In diesem thematischen Schwerpunkt befinden sich Beiträge, in den Kompetenzen und Kompetenzmodelle, die Grundlage bei der Unterstützung von Jugendlichen in der Berufsorientierung sein können, diskutiert werden. Besondere Bezugsmomente der ersten Beiträge sind die berufsbiographische Gestaltung vor dem Hintergrund des Lebenslangen Lernens und spezifische Arbeits(-markt-)bedingungen.  Hier geht es auch um die Frage danach, welche institutionellen Anforderungen mit berufsorientierender Kompetenzförderung erfüllt sein müssen. Weitere Aspekte der in dieser Rubrik versammelten Aufsätze sind die psychosoziale Entwicklung Jugendlicher und die Sprachentwicklung. Auch diese Beiträge werfen Fragen nach der adäuquaten Gestaltung von Berufsorientierung auf.

RITA MEYER diskutiert berufliche Orientierungskompetenz und verbindet hiermit die Notwendigkeit einer permanenten reflexiven Herstellung einer individuellen beruflichen Orientierung. Diese Bedeutung beruflicher Orientierungskompetenz wird insbesondere vor dem Hintergrund veränderter Berufsbiographien gesehen. Damit stellt sich die Herausforderung Berufsorientierung nicht nur für eine Lebensphase zu betrachten, sondern im Kontext des gesamten Lebenslaufes zu verorten.

RAPHAELA SCHREIBER und MATTHIAS SÖLL sehen die Notwendigkeit, dass berufliche Erst-, Um- und Neuorientierungsprozesse im Rahmen einer beruflichen Erstausbildung initiiert und im Sinne des lebenslangen Lernens unterstützt werden. Sie stützen sich hierbei auf eine Studie, die den Zusammenhang diskontinuierlicher Berufsbiographien, der inhaltlichen Beschaffenheit der Arbeitstätigkeit und der Berufssicherheit im Sinne eines beruflichen Identitätskonzepts operationalisiert.

SONJA BANDORSKI und FRANZ MOLZOW-VOIT gehen in ihrem Aufsatz zunächst der Frage nach, inwieweit sich in bestimmten Erwerbstätigkeits-Milieus unsichere Beschäftigungsverhältnisse entlang beruflicher Fachrichtungen abzeichnen, und welche Rolle Personenmerkmale wie z.B. Schul- und Berufsabschluss, Migrationshintergrund oder Geschlecht spielen. Für die Berufsorientierung ergibt sich hieraus die Frage, inwieweit das Wissen über die (Un-)Sicherheiten bestimmter Fachlichkeiten und damit kombinierten sozialen Lagen bei der Schwerpunktsetzung im Rahmen von Berufsorientierungsprozessen hilfreich sein kann.

GÜNTER RATSCHINSKI beschäftigt sich in seinem Beitrag mit dem Konstrukt der Berufswahlkompetenz. Dieses wird als hierarchisches System der Meakompetenzen Identität, Adaptabilität und Resilienz definiert und in einem ökonomischen Screening-Verfahren operationalisiert. Die Wahl der Metakompetenzen mache das Verfahren anschlussfähig an den internationalen Fachdiskurs und lasse Parallelen zu vergleichbaren Konzepten der Employability und Adaptability zu.

MATTHIAS GEHRIG, NICOLE KIMMELMANN und GABY VOIGT zeigen mit ihrem Beitrag zunächst, wie Jugendliche und Lehrkräfte die Wirkung von Sprachförderung erfahren. Hieran anknüpfend formulieren sie Empfehlungen zur Gestaltung neuer bzw. Modifikation bereits existierender handlungsorientierter Kompetenzfeststellungsverfahren im Rahmen der Berufsorientierung, die Lernend en mit sprachlichen Schwierigkeiten gerecht werden können.

Teil C:  Lerntheoretische und didaktische Aspekte der Berufsorientierung

In diesem Themenfeld werden konkrete Überlegungen zur lerntheoretischen Fundierung und didaktischen Gestaltung von Berufsorientierungsprozessen vorgestellt.

JANE PORATH hat in einer einjährigen Interventionsstudie anhand von Lernaufgaben die Entwicklung von Berufsorientierung untersucht, um Rückschlüsse auf die Ausprägung und Entwicklung von Selbst- und Berufskonzepten von Schülerinnen und Schüler sowie auf die Bedeutung von Interaktionsgruppen im Berufsorientierungsprozess ziehen zu können. Ziel der Studie ist die Entwicklung und Überprüfung eines metatheoretischen Modells zur beruflichen Entwicklung.

LINDA VIEBACK und STEFAN BRÄMER stellen das Lehr-Lernarrangement ‚Praxisorientiertes Lernen (POL) vor, in welchem ökonomische Bildungsinhalte und technische Inhalte miteinander verschränkt werden. Im Zusammenspiel mit der Bearbeitung ökonomischer und technischer Aspekte einer Produktidee werden angelehnt an diesen Prozess mögliche Berufe vorgestellt. Damit soll aus dem Praxisorientierten Projekt ein Zugang zu den Berufen angeboten werden.

Im Mittelpunkt des Beitrags von MARTINA VON GEHLEN und ANNE-MARIE GRUNDMEIER werden die Konzeption und der Einsatz von didaktischem Material in Berufsorientierungsangeboten. Ziel dieses Materials ist eine handlungsorientierte Auseinandersetzung mit modernen Ausbildungsberufen im Berufsfeld Textil und Mode.

ANNA LUCHT befasst sich in ihrem Beitrag mit der Frage nach der Bedeutung von Schülerfirmen für die Berufsorientierung. Anhand einer exemplarischen Analyse einer Schülerfirma an einer Hamburger Stadtteilschule geht die Autorin der Frage nach, ob die in der Literatur beschriebenen Potenziale von Schülerfirmen ausgeschöpft werden.

CHRISTIAN STADEN rekurriert auf Anstrengungen zur Erarbeitung einer multimedialen Form des Berufswahlpasses unter dem Namen ‚Berufswahlpass-Online‘. Hierzu wird die Überführung der Print-Version in eine digitale Version über einen Design-Based Research Ansatz verfolgt. Die Ausführungen deuten die Komplexität der Studie an, so sind Bezugspunkte zur Gestaltung des Berufsorientierungsunterrichts mit dem Berufswahlpass als auch Hinweise zur digitalen Gestaltung des Berufswahlpasses und generelle Hinweise zur Verwendung digitaler Medien in der pädagogischen Praxis zu erkennen.

Die Zuordnung der Beiträge zu den einzelnen thematischen Rubriken fiel uns diesmal nicht leicht. Die Texte behandeln häufig mehrere Aspekte, weshalb sie auch anderen inhaltlichen Schwerpunkten hätten zugeordnet werden können. 

Zum Schluss noch ein herzlicher Dank

Wir möchten uns sehr herzlich bei allen Autorinnen und Autoren für die interessanten Beiträge für die Ausgabe 27 von bwp@  bedanken.

Ein besonderer Dank gilt auch diesmal unserem tollen Team der Redaktion und unserem Websupport, also Nicole NAEVE-STOSS, Franz GRAMLINGER und Sigrid GRAMLINGER-MOSER. Ohne ihre exzellente Arbeit hätten wir es nicht geschafft, Ausgabe 27 (die im Frühjahr 2015 noch beträchtlich wachsen wird) in dieser Form und in dieser Zeit online zu veröffentlichen. Darüber hinaus danken wir auch Anna Lambert für die Organisation der Abstracts-Übersetzungen ins Englische.

Karin Büchter, H.-Hugo Kremer und Andrea Zoyke
im Dezember 2014

Literatur

Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) (2013): Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2013. Bonn.

Büchter, K. (2013): Soziale Ungleichheit und Berufsbildungspolitik - Oder: Gibt es einen Zusammenhang zwischen fragmentierter Zuständigkeit in der beruflichen Bildung und sozialer Ungleichheit? In: bwp@ Berufs- und Wirtschaftspädagogik – online, Ausgabe 25, 1-21. Online: http://www.bwpat.de/ausgabe25/buechter_bwpat25.pdf (16-12-2014).

Büchter, K./Christe, G. (2014): Berufsorientierung: Widersprüche und offene Fragen. In: Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis (BWP), H 1, 12-15.

Kranert, T./Kremer, H.-H./Zoyke, A. (2013): Bildungsgangarbeit an Berufskollegs. Diskussionsbericht zur Bestandserhebung an den Pilot-Berufskollegs im Projekt InBig. Paderborn. Online: http://cevet.eu/fileadmin/user_upload/downloads/Diskussionsbericht_zur_Bildungsgangarbeit_Onlineversion.pdf (15.12.2014).

Kremer, H.-H. (2012): Berufsorientierung im Übergang – Überlegungen zur curricularen Gestaltung der Bildungsarbeit im Übergangssystem. In: Kremer, H.-H./ Beutner, M./ Zoyke, A. (Hrsg.): Individuelle Förderung und berufliche Orientierung im berufsschulischen Übergangssystem – Ergebnisse aus dem Forschungs- und Entwicklungsprojekt InLab. Paderborn.

Zoyke, A. (2012): Individuelle Förderung zur Kompetenzentwicklung in der beruflichen Bildung. Eine designbasierte Fallstudie in der beruflichen Rehabilitation. Paderborn.

Zitieren des Beitrags

Büchter, K./Kremer, H.-H./Zoyke, A. (2014): EDITORIAL zur Ausgabe 27: Berufsorientierung. In: bwp@ Berufs- und Wirtschaftspädagogik – online, Ausgabe 27, 1-7. Online: http://www.bwpat.de/ausgabe27/editorial_27.pdf  (21-12-2014).