bwp@ Spezial 22 - November 2024

Berufliche Orientierung im digitalen Wandel

Hrsg.: Katja Driesel-Lange, Christian Staden & Birgit Ziegler

Potentiale von Pod- bzw. Educasts als digitale Medien und Methode in der Lehrkräftebildung und Beruflichen Orientierung

Beitrag von Tina Fletemeyer, Jörg Hochmuth, Vera Kirchner & Jessica Rehse
Schlüsselwörter: Podcasts, Educasts, Digitale Kompetenzen, Berufliche Orientierung, universitäre Lehrer:innenbildung

Der vorliegende Beitrag befasst sich mit den Potentialen des Einsatzes von Pod- bzw. Educasts in der Lehrer:innenbildung. In diesem Rahmen wird zunächst die Relevanz von Pod- bzw. Educasts als Medium und Methode sowie der didaktische Mehrwert für die Hochschullehre und die spätere berufliche Tätigkeit als Lehrpersonen insgesamt diskutiert. Daran anschließend wird ein möglicher digitalisierungsbezogener Kompetenzerwerb durch den Umgang mit und die eigene Produktion von Pod-/bzw. Educasts in der universitären Lehrer:innenbildung fokussiert.

Die theoretisch-konzeptionellen Darlegungen werden exemplarisch mit Erkenntnissen aus einem innovativen Lehrforschungsprojekt VWL-Educ@sts sowie aus der Entwicklung von Unterrichtsmodulen im Rahmen der Beruflichen Orientierung im Verbundprojekt WÖRLD an der Universität Potsdam exemplarisch verdeutlicht.

Potential of podcasts and educasts as digital media and methods in teacher education and career guidance

English Abstract

This article addresses the potential of using podcasts and educasts in teacher education. In this context, the relevance of podcasts and educasts as a medium and method as well as the didactic added value for university teaching and the later professional activity as teachers will be discussed. Subsequently, a possible digitalization-related acquisition of skills through the handling and own production of pod- educasts in university teacher education will be focused on.

The theoretical-conceptual explanations are exemplified with findings from an innovative teaching research project VWL-Educ@sts as well as from the development of teaching modules within the framework of career guidance in the project WÖRLD at the University of Potsdam.

1 Einleitung

Der Podcast ist kein neues Medium, hat er sich doch nach einem zweiten Frühling während der Corona-Pandemie mittlerweile einen stabilen Platz im Medienrepertoire vieler Menschen erobert und kann als etabliert bezeichnet werden (Katzenberge et al., 2023, S. 4). Fast 38 % der Deutschen hören mittlerweile regelmäßig Podcasts (Eins, 2022, S. 12). Der Anstieg in der Nutzung ist insbesondere im zeitlichen Verlauf bemerkenswert, denn vor fünf Jahren nutzten nur etwa 14 % der Deutschen das Medium regelmäßig (Eins, 2022, S. 2). Das Podcast-Publikum ist zudem überdurchschnittlich gebildet (46 % aller Nutzer:innen von Podcasts haben studiert oder promoviert, Eins, 2022, S. 13) und verbindet mit Podcasts den Wunsch, sich über Hintergründe in Bereichen wie Politik, Wirtschaft und Gesellschaft mobil zu informieren und diese so zum informellen Lernen zu nutzen (Eins, 2022, S. 3–5). Neben dem Wunsch nach Hintergrundinformationen, beispielsweise zu aktuellen Nachrichten, sind gesundheitliche Themen auch nach der Corona-Pandemie sowie darüber hinaus Comedy, Musik und Kultur, Gesellschaft und Familie als Themen beliebt (Eins, 2022, S. 3). In Hinblick auf die universitäre Lehre ist die Tatsache interessant, dass auch der Bereich Wissenschaft bzw. Wissenschaftskommunikation ein populäres Podcast-Genre bildet (Dernbach, 2023), welches ebenfalls für den Einsatz in Lehrveranstaltungen genutzt werden kann.

In der Hochschullehre kommen Podcasts seit ihrem ersten Boom Anfang der 2000er-Jahre zur Anwendung (Busse, 2021): Jüngst während der Corona-Pandemie als Alternative v. a. für Vorlesungsformate in Präsenz, als Zusatzmaterial zur eigenständigen Vertiefung, als Ersatz zur Textarbeit oder indem Studierende im Rahmen von Lehrveranstaltungen selbst Podcasts erstellen (Busse, 2021). Dabei ist insbesondere mit Blick auf die aufgenommenen Vorlesungsformate jedoch in Frage zu stellen, ob diese reinen Audioaufnahmen aus heutiger Sicht (noch) als Podcasts zu bezeichnen sind. Für das Medium gegenwärtige typische stilistische Merkmale[1], wie beispielsweise das Storytelling als Element vieler Podcasts, weisen sie nicht auf (Kapitel 2).

Obwohl Podcasts auch bei der jüngeren Zielgruppe vor allem als Freizeitbeschäftigung mit wachsendem Interesse genutzt werden (MPFS, 2022, S. 13), besteht der Eindruck, dass das Medium, aber auch die Produktion von Podcasts in der Hochschule insgesamt und in der Lehrer:innenbildung im Besonderen nach wie vor nicht stark verbreitet sind. Hier werden vielfältige, eher niedrigschwellige Möglichkeiten, den Erwerb digitaler Kompetenzen angehender Lehrpersonen im Studium zu fördern, noch nicht genutzt.

Im Folgenden werden zunächst die Begriffe Pod- bzw. Educast erläutert und ihre mehrfache Relevanz als Medium und Methode in der Hochschullehre bzw. der universitären Lehrer:innenbildung dargestellt (Kapitel 2). Anschließend wird das Potential für den digitalisierungsbezogenen Kompetenzerwerb durch die gezielte Auseinandersetzung mit entsprechenden Inhalten und die eigene Produktion von Pod- bzw. Educasts in der universitären Lehrer:innenbildung beschrieben, wobei exemplarisch auf Erfahrungen aus dem innovativen Lehrprojekt VWL-Educ@sts an der Universität Potsdam[2] sowie auf erste Erkenntnisse der Entwicklung von Unterrichtsmodulen im Rahmen des Anwendungsfeldes der Beruflichen Orientierung des BMBF-geförderten Verbundprojekts „WÖRLD“ [3] Bezug genommen wird.

2 Pod- und Educasts als Medium und Methode in der Hochschullehre sowie der universitären Lehrer:innenbildung

Podcasts sind Audio-Mediendateien, die über verschiedene Anbieter heruntergeladen oder gestreamt werden können. In Deutschland werden Podcasts mittlerweile von verschiedenen Verlagen, Rundfunksendern, Streamingdiensten und anderen Produzierenden frei, kommerzialisiert oder teil-kommerzialisiert angeboten (Eins, 2022, S. 1). In den meisten Fällen sind sie – ähnlich wie fortlaufende Sendungen – in episodischer Reihung aufgebaut, wobei jedoch jede Folge inhaltlich abgeschlossen ist. Der wesentliche Unterschied zu klassischen linearen Medienangeboten ist, dass Podcasts zeitlich flexibel on-demand (also auf Verlangen) konsumiert werden (Schulze et al., 2007, S. 234) und dank RSS-Feed abonniert werden können, sodass Nutzer:innen informiert werden, sobald eine neue Podcast-Folge erscheint. Podcasts zeichnen sich zudem durch besondere stilistische Faktoren wie beispielsweise die Implementation von Original-Audiozitaten, Sprecher:innenwechsel, die Nutzung akustischer Signale für eine auditive Gliederung oder die Verfolgung eines Spannungsbogens inkl. der Auflösung einer Leitfrage aus (Hochmuth & Kirchner, 2023). Diese unterschiedlichen sprachlichen, inhaltlichen und gestalterischen Merkmale fügen sich als stilistische Schichten (Layering-Prozess) zu einem interessanten und abwechslungsreichen Medium zusammen und unterscheiden den Podcast von einer reinen Audioaufnahme. Auch das journalistische Storytelling ist ein wesentliches Merkmal von Podcasts. Als solches beschreiben Planer und Goduella (2023) „[…] eine sowohl informative als auch unterhaltsame Erzählung innerhalb einer episodischen Reihe digitaler Audiodateien, bei der der Dreiklang aus (1) Schauplatz und Inhalt, (2) den Charakteristika der Human Voice und (3) der Audiotechnologie das Potenzial hat, eine immersive Erfahrung und parasoziale Interaktionen für ihre Hörenden zu schaffen“ (Planer & Goduella, 2023, S. 107). An diesen Merkmalen wird bereits deutlich, dass auch die Podcast-Produktion im Seminarraum deutlich mehr umfasst als eine reine Audioaufnahme, wobei hier eben auch für den Erwerb entsprechender digitaler Kompetenzen besonderes Potential liegt (Kapitel 3). Als Educasts werden demgegenüber für Bildungszwecke und mit Lernzielen verknüpfte Podcasts bezeichnet (Schulze et al., 2007; Raunig et al., 2008) – gewissermaßen Podcasts, die mit der Absicht Kompetenzerwerb zu ermöglichen, produziert und eingesetzt werden (z. B. der Educast „Meine Welt und das Geld“ – Bundeszentrale für politische Bildung, o. J.). Im Gegensatz zu den vergleichsweise leicht zu kommerzialisierenden Podcasts, erscheint der Markt für ausgewiesene und frei verfügbare Educasts in Deutschland eher klein und noch überschaubar. Dabei ist die Unterscheidung zwischen Pod- und Educasts jedoch wenig trennscharf, denn auch Podcasts können zu Bildungszwecken eingesetzt werden. Die Bezeichnung Educasts ist deshalb vor allem als Selbstbezeichnung für Audioangebote geeignet, die den expliziten Bildungszweck ihres Angebots hervorheben.

Pod- bzw. Educasts eignen sich dabei aus lehr-lern-theoretischer Perspektive für instruktiven als auch konstruktiven Wissenserwerb (Zorn et al., 2011). Für die Hochschullehre sind sie grundsätzlich als Medien neben einer sonst sehr textlastigen Auseinandersetzung interessant. In Hinblick auf das digitalisierungsbezogene Lernen bietet tendenziell aber v. a. die eigene Produktion von Pod- und Educasts besonderes Potential. Dies gilt auch für eine damit einhergehende eigenaktive Auseinandersetzung mit Fachinhalten, die sich hier mit dem Erwerb digitaler Kompetenzen verbinden lässt (Kapitel 3). McGarr (2009) beschreibt das Potential von Podcasts für die Hochschullehre als unterstützend bzw. anreichernd und zeichnet verschiedene Einsatzszenarien von dem Konsum von bestehenden oder durch die Lehrperson erstellten Podcasts bis hin zur aktiven Wissenskonstruktion bei der Produktion eigener Podcasts durch Studierende nach (McGarr, 2009, S. 318, siehe Abbildung 1).

Abbildung 1: Didaktische Verwendung von Podcasts zur Unterstützung/Verbesserung von Vorlesungen (Übersetzung nach McGarr, 2009).Abbildung 1: Didaktische Verwendung von Podcasts zur Unterstützung/Verbesserung von Vorlesungen (Übersetzung nach McGarr, 2009).

Podcasts können dabei als Substitute wirken, indem sie beispielsweise Vorlesungen ersetzen oder ergänzen. Sie können aber auch als zusätzlich angebotenes Kursmaterial für beispielsweise Seminare fungieren sowie als selbst erstelltes, von Studierenden hergestelltes kreatives Medium, um eine aktive Auseinandersetzung der Lernenden mit den Kursinhalten zu fördern (McGarr, 2009). Betont wird auch das Potential des Mediums in Hinblick auf Flexibilität und Mobilität des Lernens (McGarr, 2009). Dies würde insbesondere dann gelten, wenn es gelänge, die Begeisterung für das Medium Podcasts beim informellen Lernen auch auf das formelle Lernen zu übertragen oder zumindest einen Teil davon für das Studium nutzbar zu machen. Schulze et al. (2007) konnten für den deutschen Universitätskontext feststellen, dass Lehrveranstaltungspodcasts in der Hochschullehre durchaus ein gewisses Mobilisierungspotential aufweisen, da sie auf großes Interesse stoßen, dies aber nicht mit einem ausgeprägten Mobilitätspotential beim Lernen (in Hinblick auf neue oder unkonventionelle Lernorte abseits des Schreibtisches) einhergeht. Auch die RMS-Podcast-Studie (2022) zeigt, dass Podcasts nach wie vor überwiegend nachmittags und abends im eigenen zuhause gehört werden oder beim Überbrücken von Zeiträumen unterwegs im Auto, im ÖPNV, beim Spazierengehen oder beim Sport.

Insbesondere mit Blick auf die Lehrer:innenbildung ist das große Differenzierungspotential des Mediums zu betonen, welches auch in Hinblick auf die spätere unterrichtende Tätigkeit der Studierenden interessant ist. So können Lernende bspw. die Beiträge in ihrem Tempo hören, indem sie diese schneller oder langsamer abspielen, stoppen oder beliebig oft wiederholen. Neben dem Lesen von Texten, was in der universitären Lehre sicher zu der primären Aneignungsform von Inhalten gehört, bieten Podcasts zudem einen weiteren Zugang. Schmidt (2014) spricht in diesem Zusammenhang auch von der Förderung von „Zuhörfähigkeiten“ (Schmidt, 2014, S. 54). Dieses Differenzierungspotential von Podcasts insbesondere für „non-traditional-students“ und die Lernmotivation, die durch die Verwendung des Mediums erzeugt werde, beschreiben u. a. auch Gachago et al. (2016). Für die Hochschullehre insgesamt, v. a. aber auch in Hinblick auf die Lehrer:innenbildung sind Podcasts auch deswegen interessant, weil in ihnen eine tiefgründige Auseinandersetzung mit Inhalten aber auch die Berücksichtigung von Mehrperspektivität inhärent angelegt zu sein scheint: Podcasts als aufgezeichnete Gespräche thematisieren (oft despektierlich auch als „Laberpodcasts“ bezeichnet) originär kontrastierende Sichtweisen und Argumentationslinien, aber auch unterschiedliche Positionen und geben Einblicke in verschiedene Erfahrungen, Situationen, Standpunkte und Lebenswege. Dabei ist ein inhaltliches Merkmal von Podcasts, dass sie eine „[…] tiefgründige Themenauseinandersetzung in den Mittelpunkt stellen“ (Katzenberger et al., 2023, S. 6) und ihnen in der Hochschullehre ein besonderes Potential zum „deep learning“ zugesprochen wird (u. a. Pegrum et al., 2014).

In der Lehrer:innenbildung werden sie deshalb bereits zur eigenen Auseinandersetzung mit schulpraktischen Erfahrungen z. B. im Rahmen von E-Portfolios verwendet (u. a. Busse, 2021). Im Projekt (PEER) werden Podcasts dazu genutzt, Bildungsmythen unter Lehramtsstudierenden aufzuklären. Außerdem wird das Potential des Mediums daraufhin geprüft, einen Konzeptwechsel in Hinblick auf den weit verbreiteten Lerntypenmythos zu unterstützen (Götzfried et al., 2022). Nach der Studie von Götzfried et al. (2022) erwiesen sich insbesondere „Konzeptwechselpodcasts“ in Alltagssprache als dazu geeignet, sogenannte misconceptions von Lehramtsstudierenden zu revidieren bzw. einen Konzeptwechsel anzuregen.

3 Potentiale für den digitalisierungsbezogenen Kompetenzerwerb durch den Umgang mit und die eigene Produktion von Pod- und Educasts in der universitären Lehrer:innenbildung

Professionelle digitale (Handlungs-)Kompetenzen von Lehrpersonen bestehen einerseits aus spezifisch-digitalisierungsbezogenen Wissens- und Fertigkeitsaspekten, andererseits aus Einstellungen bzw. einer daraus resultierenden Bereitschaft und Motivation zum Einsatz digitaler Medien in Lehr-Lern-Kontexten oder anderen professionsbezogenen Handlungszusammenhängen (Scheiter, 2021, S. 1048). Anhand theoretischer Modelle wie dem DPACK-Modell (Döbli Honegger, 2021) oder dem bildungspolitischen Referenzrahmen DigCompEdu (Redecker, 2017) lassen sich Teilfacetten digitaler Kompetenz von Lehrpersonen identifizieren. Diese können als Betrachtungsfolie herangezogen werden, um Potentiale des Pod- bzw. Educasteinsatzes und der -produktion für den digitalisierungsbezogenen Kompetenzerwerb von (zukünftigen) Lehrpersonen spezifischer zu beschreiben.

Das DPACK-Modell (Abbildung 2) knüpft an das in der englischsprachigen Bildungsforschung etablierte TPACK-Modell (Mishra & Köhler, 2006) an. Es erweitert jedoch das dortige technologische Wissen zur Digitalitätskompetenz im Sinne der Dagstuhl-Erklärung (2016). Dadurch rückt zusätzlich zur technologischen Perspektive (Wie funktioniert ein digitales Medium?), auch die anwendungsbezogene Perspektive (Welche Einsatzkontexte/-szenarien eröffnet das digitale Medium und wie kann es z. B. lehr-lern-effizient eingesetzt werden?) und die kulturell-gesellschaftliche Perspektive (Welche Bedeutung kommt diesem Medium insgesamt zu und wie nutzen z. B. Schüler:innen dieses Medium üblicherweise?) in den Mittelpunkt (Petko et al., 2018, S. 164–165). Neben dieser allgemeinen Digitalitätskompetenz weist das Modell zudem eine Digitale pädagogische Kompetenz im Sinne einer Befähigung zum Umgang mit fachunabhängigen Bildungsherausforderungen des digitalen Wandels aus. Die Digitale Inhaltskompetenz schließlich stellt die Fähigkeit zur Auseinandersetzung mit Auswirkungen des digitalen Wandels im Hinblick auf die eigene Fachdomäne dar (z. B. in Form neuer relevanter digitaler Technologien oder digitalisierungsbezogener Sachthemen).

Abbildung 2: DPACK-Modell nach DÖBELI HONEGGER: DPCK statt TPCK, Beats Blog (20.03.2021).  http://blog.doebe.li/Blog/DPCKstattTPCK (16.03.2024).Abbildung 2: DPACK-Modell nach DÖBELI HONEGGER: DPCK statt TPCK, Beats Blog (20.03.2021). http://blog.doebe.li/Blog/DPCKstattTPCK (16.03.2024).

Die im Zentrum stehende Digitale pädagogische Inhaltskompetenz verknüpft die Teilkompetenzen und beschreibt die allumfassende Zieldimension. Lehrpersonen sollen demnach gleichsam eine adäquate, fach- und gesellschaftsrelevante Themensetzung vornehmen, Potenziale digitaler Medien in Lehr-Lern-Prozessen optimal zur Geltung bringen und die Schüler:innen so zu einem souveränen und reflektierten Handeln in der aktuellen und zukünftigen Kultur der Digitalität befähigen (KMK, 2021, S. 25–26).

Vor dem Hintergrund der oben bereits skizzierten Einsatzformen von Pod- und Educasts in der universitären Lehrer:innenbildung, lassen sich für die Förderung der differenzierten Kompetenzfacetten des DPACK-Modells nunmehr unterschiedliche Potentiale feststellen. Der allein rezeptiven Nutzung von Pod- bzw. Educasts als fachliches Bildungsmedium sind bezüglich der Entwicklung von explizit digitalen Kompetenzen eher geringe Potentiale zuzuschreiben. Diese liegen ggf. im Bereich von technischen Bedienkompetenzen. Zudem kann die Reflexion von Nutzungskontexten bzw. die Vergegenwärtigung des individuellen Lernerfolgs mit Podcasts ggf. dazu beitragen, die Implementierung von Pod-bzw. Educasts im eigenen Fachunterricht anzubahnen oder eine grundlegende Einsatzmotivation aufzubauen. Eine konkrete Kompetenzentwicklung zur Gestaltung digital-gestützter Lehr-Lern-Prozesse ist jedoch allein durch Rezeption voraussichtlich nicht zu erwarten.

Eine Potentialerweiterung versprechen Lehrveranstaltungen, in denen durch die Lehramtsstudierenden der rezeptive Einsatz von Pod-/Educasts in Lehr-Lern-Kontexten der eigenen fachlichen Domäne methodisch-didaktisch geplant werden soll. Auf dieser Ebene wird eine stärkere Auseinandersetzung mit fachinhaltlichen Aspekten angeregt (z. B. in Form der Recherche, fachinhaltlicher Prüfung und Auswahl geeigneter Pod- bzw. Educasts mit Blick auf fachbezogene Lernziele). Gleichzeitig müssen aber auch Lernausgangslagen der Schüler:innen (z. B. Vorerfahrungen mit dem Medium, Akzeptanz des Mediums, Bedienkompetenzen etc.), ihre fachbezogene Leistungsheterogenität aber insbesondere auch die Tragfähigkeit des digital-gestützten Unterrichtskonzeptes vor dem Hintergrund der technischen Ausstattungssituation in Betracht gezogen werden. All dies ist gleichzeitig verknüpft mit der eigenen digitalen Kompetenz, z. B. zur technischen Anleitung und Unterstützung. Eine weitere Vertiefung wird erlangt, wenn in der Lehrveranstaltung anhand von Erprobungs- und Reflexionsschleifen die Potentiale und Erfolgsfaktoren aber auch Herausforderungen und Limitationen des Einsatzes von Pod- bzw. Educasts im Fachunterricht praxisorientiert erörtert werden. Solche Lehrveranstaltungen sind dazu geeignet, sowohl die Digitale Inhaltskompetenz als auch die Digitale pädagogische Kompetenz zu fördern. Durch die Limitation auf verfügbare Pod- bzw. Educasts bleibt bei diesen Lehrveranstaltungsformen die Auseinandersetzung mit technischen Aspekten und strukturellen Merkmalen des Mediums jedoch auf einem vergleichsweise niedrigeren Niveau und auch die Tiefe der fachlichen Auseinandersetzung ist geringer, da die Inhalte der Pod- bzw. Educastangebote lediglich bewertet, jedoch nicht selbst erarbeitet werden.

Stehen Lehramtsstudierende dagegen vor der Aufgabe einer eigenständigen Produktion von Pod- bzw. Educasts für den rezeptiven Einsatz in Lehr-Lern-Kontexten ihrer fachlichen Domäne, fügt dies der Auseinandersetzung zusätzliche konstruktive, kreative, kollaborative und technische Dimensionen hinzu. Pod- bzw. Educasts avancieren dann vom bloßen Medium zur Methode. Zur fachlichen Erschließung des jeweiligen Themas kommt die Herausforderung der fachdidaktischen Rekonstruktion und der zielgruppenorientierten medialen Aufbereitung. Dadurch wird die eigenständige fachbezogene Wissenskonstruktion herausgefordert und vor allem medientechnische und mediendidaktische Kompetenzentwicklung der zukünftigen Lehrpersonen unterstützt. Während bei der Rezeption und Auswahl von Pod- bzw. Educasts gestalterische Elemente und der oben genannte Prozess des „Layering“ verdeckt bleiben bzw. nur unterschwellig wahrgenommen werden, erfordert die produktive Tätigkeit eine tiefgreifendere Auseinandersetzung mit strukturellen und stilistischen Merkmalen. Dies sorgt für ein erweitertes Medienverständnis im Sinne der technischen, kulturell-gesellschaftlichen und anwendungsbezogenen Perspektiven der all-gemeinen Digitalitätskompetenz. Das Erleben der eigenständigen Produktion von Pod- bzw. Educasts durch die Lehramtsstudierenden kann zu guter Letzt auch als Ausgangspunkt zur Erörterung des Übertrags der Methode auf den Fachunterricht mit Schüler:innen genutzt werden. Damit verändert sich die Rolle der Lehrenden von Produzent:innen hin zu Moderator:innen und Begleiter:innen eines Prozesses des konstruktivistischen und selbstgesteuerten Lernens der Schüler:innen. Dieser erfordert neben eines ebenso hohen Maßes technischen, medialen und produktiven Wissens seitens der Lehrpersonen auch Lehr-Lern-Strategien zur Entwicklung und Förderung der entsprechenden Informations- und Medienkompetenz der Schüler:innen.

Betrachtet man diese unterschiedlichen Einsatzkonzepte von Pod- bzw. Educasts in der universitären Lehrer:innenbildung, zudem vor dem Hintergrund der Kompetenzbereiche des DigCompEdu (Abbildung 3), wird deutlich, dass damit vor allem die Entwicklung pädagogischer und didaktischer Kompetenzen zur Auswahl und zum Erstellen digitaler Inhalte, zur Differenzierung und Individualisierung aber auch zur Gestaltung selbstgesteuerten/kollaborativen Lernens unterstützt werden können. Diese Aspekte sind im Wesentlichen kongruent mit den von der KMK geforderten Kompetenzbildung aktueller und zukünftiger Lehrpersonen zur sicheren Beherrschung sowie dem zielgerichteten Einsatz und der Weiterentwicklung digitaler Medien (KMK 2017, S. 26). Diese digitalisieerungsbezogenen Kompetenzbildungserfordernisse sind vordergründig in den Phasen 1 und 2 verankert, wobei gerade aufgrund der Dynamik technischer und medialer Weiterentwicklungen auch den Lehrer:innenfortbildungen eine besondere Bedeutung zukommt (KMK 2017, S. 29–30).

Abbildung 3: Übersicht der Kompetenzbereiche des DigCompEdu (Redecker, 2017 in der deutschen Übersetzung des Goethe-Institut e.V., 2019).Abbildung 3: Übersicht der Kompetenzbereiche des DigCompEdu (Redecker, 2017 in der deutschen Übersetzung des Goethe-Institut e.V., 2019).

Erste Erfahrungen und Erkenntnisse zum Einsatz von Pod- bzw. Educasts als Methode konnten im Rahmen des innovativen Lehrforschungsprojektes VWL-Educ@sts an der Universität Potsdam gesammelt werden. Im Zuge des Projektes produzierten Lehramtsstudierende des Faches Wirtschaft-Arbeit-Technik (WAT) Educasts zu Themen der Volkswirtschaftslehre (VWL) für Schüler:innen der Sekundarstufe I. Das Veranstaltungskonzept ermöglichte eine ko-konstruktive, kollaborative und reflexive Auseinandersetzung sowohl mit den fachlichen Themen der Volkswirtschaftslehre als auch mit dem Prozess der Erarbeitung und den besonderen Anforderungen der (fach-)didaktischen Reduktion von komplexen wirtschaftswissenschaftlichen Inhalten für den WAT-Unterricht in der Sekundarstufe I.

Die Studierenden entwickelten in Gruppen eigene Educasts, indem sie:

  • einen relevanten fachlichen Sachverhalt der Volkswirtschaftslehre auswählten (z. B. Knappheit, Preisbildung, Inflation etc.) und vor dem Hintergrund der angestrebten fachlichen Kompetenzentwicklungsziele der Schüler:innen didaktisch reduzierten,
  • das Sachthema durch den Bezug auf Alltagsphänomene der jugendlichen Lebenswelt und die Einbettung in einen Erzählvorgang (Storytelling) sowie die Formulierung einer problembezogenen Leitfrage schüler:innengerecht rekonstruierten,
  • die notwendigen fachlichen, erzählerischen und strukturierenden Elemente, Dialoge, Expert:innenzitate etc. konzipierten und in einem Storyboard zusammenführten,
  • ihr Educast-Konzept innerhalb der Lehrveranstaltung präsentierten und das Feedback des Plenums produktiv in die weitere Vorgehensweise implementierten,
  • den Educast mit technischer Unterstützung in möglichst professioneller Form produzierten und für eine Veröffentlichung als OER aufbereiteten (Aufnahme, Schnitt, Postproduktion, Titelbild etc.),
  • ergänzende didaktische Hilfestellungen und Instruktionen für einsetzende Lehrpersonen formulierten und etwaige weitere Arbeitsmaterialien (Arbeitsblätter für Schüler:innen etc.) anfertigten.

Mit Hilfe einer begleitenden Prä-Post-Erhebung wurden Einstellungen der Studierenden zu Medium/Methode Educast sowie mögliche Einstellungsänderungen durch das Lehrangebot erhoben Als Erhebungsinstrument wurde ein standardisierter, in mehrere thematische Unterskalen differenzierter Online-Fragebogen verwendet. Die Einstellungsitems wurden als vierstufige Likert-Skala (von stimme gar nicht zu bis stimme voll und ganz zu dargestellt. An der Prä-Befragung nahmen 32 und an der Post-Befragung 25 Studierende teil. Die Untersuchungsgruppe umfasste WAT-Studierende als Teilnehmende des innovativen Lehrprojektes im Bachelor (2.-5. Fachsemester), welche zum Zeitpunkt der Befragung keine oder nur begrenzte Erfahrungen in der WAT-Unterrichtspraxis hatten. Neben der Befragung zu Vorwissen und Rezeptionserfahrungen[4] bzgl. Pod-bzw. Educasts fokussierte sich die Untersuchung zudem auf die geäußerten Motivationen/Selbstwirksamkeitsüberzeugungen/-erwartungen der WAT-Lehramtsstudierenden hinsichtlich der selbstständigen Produktion von Educasts, dem Einsatz von Educasts als konstruktivistische Lernmethode und den Gelingensbedingungen bzw. etwaigen Barrieren/Hemmnissen des Einsatzes von Educasts im WAT-Unterricht. Aus den Ergebnissen lassen sich folglich auch erste Erkenntnisse zur Potenzialbewertung des Lehrangebotes im Hinblick auf die Förderung und Entwicklung digitaler Kompetenzen der Lehramtsstudierenden ableiten. Anhand der Ergebnisse wird deutlich, dass sich das konzeptionelle und technische Wissen zur Umsetzung einer Educastproduktion zwischen den Befragungszeitpunkten signifikant verbesserte (0.89***, p < .001). Es ist davon auszugehen, dass die konstruktive Auseinandersetzung innerhalb der Lehrveranstaltung, die strukturelle Erarbeitung von Handlungsleitlinien und die gemeinsame Reflexion der Educastkonzepte im Zuge der Präsentationen hierzu maßgeblich beigetragen haben. Des Weiteren wird deutlich, dass die inhaltliche Kopplung an die volkswirtschaftlichen Themen die Inspiration für konkrete thematische Konzepte zur Educastproduktion unterstützten und so das anfänglich niedrige Ausgangsniveau zu Themenvorstellungen und Einsatzideen für Educasts im WAT-Unterricht ebenfalls signifikant erhöht werden konnte (0.41***, p = .050).[5] Gleichzeitig wird jedoch auch eine nachlassende Motivation zur selbständigen Produktion von Educasts erkennbar (-0.42***, p = .064), welche scheinbar unmittelbar aus dem empfunden zeitlichen Aufwand und der Komplexität des Produktionsprozesses abzuleiten ist. Im Projektzeitraum (04/2022 – 03/2023) wurden durch die Studierenden 17 Educasts produziert.[6] Die Evaluation der didaktischen Qualität der Educasts soll weiterführend z. B. im Rahmen von Erprobungen in fachdidaktischen Master-Seminaren, Praktika oder im Kontext von Abschlussarbeiten erfolgen.

4 Potentiale von Pod- bzw. Educasts für die Berufliche Orientierung

Wird einem Verständnis von Beruflicher Orientierung im weiteren und engeren Sinne gefolgt (Müller 2002, S. 180), zeigen sich mithilfe dieser Unterscheidung sowohl auf der fachwissenschaftlichen als auch auf der didaktischen Ebene unmittelbare Anknüpfungspunkte für den Einsatz von Pod- bzw. Educasts in der Beruflichen Orientierung im Unterricht und in der entsprechenden Lehrer:innenbildung. Die Berufliche Orientierung spannt im weiteren Sinne einen Orientierungsrahmen für ökonomisch geprägte Lebenssituationen bzw. Arbeitsmarktsituationen, die durch Digitalisierungsprozesse geprägt sind und auf die die Schüler:innen vorbereitet werden sollten. So beeinflusst die Digitalisierung beispielsweise „Arbeitsumgebungen, Lern- und Arbeitsmittel, Beschäftigungsformen und Organisationsweisen ebenso wie die Arbeitstätigkeiten selbst und die Qualifikationen hierfür gleichermaßen“ (Lange & Pitsoulis 2019, S.117). An diesen Beispielen wird deutlich, dass sich arbeitsmarktspezifische Inhalte durch die Digitalisierung verändern und entsprechend im schulischen Kontext thematisiert werden sollten. Die Berufliche Orientierung im engeren Rahmen unterstützt die didaktische Zielausrichtung von berufs- und studienorientierenden Maßnahmen und Inhalten, die eine individuelle Förderung in den Fokus stellen (Ohlemann 2021). Hierbei werden alle Bestrebungen adressiert, die die Schüler:innen „bei der unmittelbaren Wahl einer individuell geeigneten Anschlussalternative unterstützen“ (Schröder 2019, S. 35). Werden berufs- und studienorientierende Inhalte mit dem Themenfeld und den Einflüssen der Digitalisierung auf dem Arbeitsmarkt verbunden, lassen sich vor allem die in Kapitel zwei dargestellten didaktisch-methodischen Charakteristika des Einsatzes von Pod- bzw. Educasts mit der individuellen Förderung der Schüler:innen vereinbaren. So bieten die Möglichkeiten zur Differenzierung und Individualisierung sowie die Gestaltung selbstgesteuerten bzw. kollaborativen Lernens synergetische Anknüpfungspunkte, die sowohl das weite als auch das enge Verständnis von Beruflicher Orientierung adressieren. Auf diese Weise kann beispielsweise die „Fähigkeit zur kritischen Reflexion im Sinne einer umfassenden berufsbiographischen Gestaltungskompetenz“ (Kirchner, 2023, S. 300) gefördert werden. Die Schüler:innen erhalten die Möglichkeit, sich selbst und ihre persönlichen Vorstellungen von Berufen in Beziehung zu den Entwicklungen und Bedingungen der Arbeitswelt zu setzen (Kirchner, 2023, S. 300).

Zusammenfassend lassen sich Pod- bzw. Educasts als Reflexionsmaterial und -medium für die beruflichen und lebensbezogenen Vorstellungen der Schüler:innen nutzen. Von den Schüler:innen produzierte sowie bereits fertiggestellte und geeignete Pod- und Educasts können dabei für die Lernenden eine aktuelle und interaktive Möglichkeit darstellen, eine intensive und individualisierte Auseinandersetzung mit Berufen und/oder Berufsfeldern zu fördern. Pod- und Educasts sind somit in mehrfacher Hinsicht für den Einsatz in der Beruflichen Orientierung interessant, weil sie methodisch einen digital-gestützten Zugang zu einer reflektierenden und individualisierten Auseinandersetzung mit der Berufs- und Arbeitswelt ermöglichen, sich hier aber auch Kompetenzen erlernen lassen, die für die moderne Arbeitswelt unabdingbar erscheinen, Sollen Medium und Methode Podcast Einzug in die schulische berufliche Orientierung erhalten ist es dabei wichtig, sie bereits in der Lehrer:innenbildung in das Methodenrepertoire angehende Lehrpersonen zu integrieren, die die Berufliche Orientierung an Schulen zukünftig gestalten. Um einen Transfer in die schulische Praxis zu ermöglichen und das Potential von Pod- bzw. Educasts als Medium und Methode des digitalen Lernens im Unterricht zu befördern, werden im Potsdamer Teilprojekt des vom BMBF-geförderten Verbundvorhabens „WÖRLD“, fünf Unterrichtsmodule[7] entwickelt. Die Unterrichtsmodule tragen folgende Titel:

  • Modul 1: Gibt es einen Beruf, der zu mir passt? Berufe mit Hilfe von Podcasts entdecken
  • Modul 2: Jobcast – Die Produktion von Podcasts als Reflexionsmedium für das
  • Schüler:innenbetriebspraktikum
  • Modul 3: Lohnt sich das? Auseinandersetzung mit Aversions- und Attraktionsfaktoren bei der Berufswahl
  • Modul 4: Eine Frage des Geschlechts? Die Berufswahl aus einer geschlechtersensiblen
  • Perspektive
  • Modul 5: Viele Wege führen zum Ziel?! Zur Bedeutung von fragmentierten Berufsbiografien

Die Module orientieren sich im Rahmen ihrer inhaltlichen Ausgestaltung u. a. an verschiedenen Phasen der Berufswahlkompetenz (Driesel-Lange et al. 2020). In diesem Zusammenhang setzen die Module spezifische Zielsetzungen, die die jeweiligen Entwicklungsphasen Selbsterkenntnis, Information, Entscheidung und Realisierung (Driesel-Lange et al. 2020) fördern können. Insofern kann eine individuelle und zielgerichtete Förderung der Jugendlichen, je nach Entwicklungsstand, gefördert werden. Das Modul 1 legt bspw. einen Schwerpunkt auf die Phasen Selbsterkenntnis und Information. Die Schüler:innen setzten sich zunächst mit ihren eigenen Stärken und Schwächen auseinander, ehe sie anschließend interessengeleitet von Auszubildenden vertiefende Einblicke in Berufe erhalten und diese mit ihren eigenen Interessen abgleichen können. Alle entwickelten Module haben einen identischen Aufbau. Nach einem Deckblatt mit dem Titel des Moduls folgen komprimiert auf einer Seite in tabellarischer Form didaktisch-methodische Hinweise zur unterrichtlichen Durchführung des Moduls. Diese enthalten Informationen zu folgenden Aspekten, was u. a. einen möglichst ressourcenschonenden Einsatz für die Leher:innen ermöglich soll:

  • Idee des Unterrichtsmoduls
  • Lerngruppe
  • Zeitbedarf
  • Lernvoraussetzungen
  • Methoden, Medien, Sozialformen
  • Phasen des beruflichen Orientierungsprozesses
  • Fachliche und überfachliche Kompetenzen
  • Digitale Kompetenzen

Daran anschließend listen sich verschiedene Materialien auf, die das Thema des Moduls aufbereiten. Hierbei steht immer die Arbeit mit und an einem auf das Thema abgestimmten Podcasts im Vordergrund.

Zudem wird eruiert, wie das digitale Medienformat Pod-/Educast mit traditionellen Methoden der Beruflichen Orientierung (bspw. dem Betriebspraktikum) verknüpft werden kann.  Gemeinsam mit Partner:innen aus allen Phasen der Lehramtsausbildung werden die entwickelten Module in einem Design-Based-Research-Prozess (Euler 2014) in drei Iterationen erprobt und weiterentwickelt.[8] Im Anschluss soll darauf aufbauend eine Lehrer:innenfortbildung zu diesem Thema durchgeführt und evaluiert werden. Die Unterrichtsmodule ergänzend sollen zudem Begleitmaterialien in Form einer Lehrendenhandreichung, einer Methodenseite als Hilfestellung zum eigenen Erstellen von Podcasts für Schüler:innen, eines Kriterienrasters zur Bewertung der didaktischen Eignung von Podcasts für Lehrende sowie eine Übersicht von Podcasts, die sich für den unterrichtlichen Einsatz in der Beruflichen Orientierung eignen[9] zur Verfügung gestellt werden. Damit soll die Zielstellung des Teilprojektes erreicht werden, vorhandene Pod- und Educasts zum Thema Beruf- und Arbeitswelt für den Fachunterricht zur Beruflichen Orientierung in der Sekundarstufe I nutzbar zu machen und so neben einem lebensweltnahen digitalen Zugang für Schüler:innen auch ein kollaboratives und (digital-)kompetenzförderliches Lernen im Fachunterricht zu ermöglichen.

Im Rahmen der ersten Erprobung wurden vier Module von Masterstudierenden an der Universität Potsdam evaluiert (n = 26). Die Studierenden nahmen die Perspektive von Lehrkräften ein, und sollten die entwickelten Module mittels verschiedener Instrumente bewerten und beurteilen. Hierbei wurde ein Mixed-Methods-Ansatz (Kelle 2022) gewählt, der eine schriftlich-standardisierte Erhebung mit einem offenen Austausch in Gruppen entlang deduktiver Kategorien verbindet. Die quantitative Befragung orientiert sich in diesem Zusammenhang an den Kriterien der evidenzbasierten Methoden der Unterrichtsdiagnostik (Helmke et al. 2014). Im Rahmen der Prozessqualität wurden die Kategorien „Klarheit und Strukturiertheit“, „Aktivierung und Förderung“ sowie „Bilanz“ übernommen und mit einer fünfstufigen Likert-Skala (von „trifft vollständig zu“ bis „trifft überhaupt nicht zu“) versehen. Zusätzlich wurden noch weiterführende Fragen in den Fragebogen aufgenommen, die eine übergreifende Perspektive auf die Module legen. So wurde beispielsweise die Förderung des beruflichen Orientierungsprozesses oder die Einbindung des Podcast thematisiert.

Abbildung 4: Studierendenbewertungen der zu evaluierenden Unterrichtsmodule (aggregiert), n = 26Abbildung 4: Studierendenbewertungen der zu evaluierenden Unterrichtsmodule (aggregiert), n = 26

Insgesamt lässt sich anhand der deskriptiven Mittelwertaufbereitung feststellen, dass die zu evaluierenden Unterrichtsmodule mit Blick auf die gewählten Kategorien aus Sicht der Studierenden zufriedenstellend ausfallen. Die Auswertung bietet hilfreiche Hinweise für die Weiterentwicklung der entwickelten Unterrichtsmodule. So ist zu erkennen, dass vor allem der Einsatz von Pod- bzw. Educasts in Verbindung mit bewährten Methoden im Rahmen der Beruflichen Orientierung, in diesem Fall dem Betriebspraktikum, als besonders positiv bewertet wird. Zeitgleich zeichnet sich die didaktische Ausgestaltung des Moduls 3 als gelungen heraus, welches auf die sehr schüler:innenorientierte und lebensweltnahe Videocast-Reihe „Lohnt sich das?“ des Bayrischen Rundfunks aufbaut.

5 Zusammenfassung und Ausblick

Im Rahmen des vorliegenden Beitrags wurde auf Basis einer grundlegenden Beschreibung des Mediums und seiner Eigenschaften das vielseitige Potential von Podcasts und Educasts als Medium und Methode in der Hochschullehre sowie insbesondere in der universitären Lehrer:innenbildung dargestellt.

Zum einen wurde anhand erster Erfahrungen aus dem Lehrprojekt VWL-Educ@sts an der Universität Potsdam und mit Bezug auf entsprechende Modelle zum digitalen Lehren und Lernen insbesondere von angehenden Lehrer:innen das didaktische Potential von Pod- bzw. Educastproduktion für die Hochschullehre exemplarisch verdeutlicht. Beispielsweise mit Blick auf die Kompetenzbereiche des DigCompEdu (Abbildung 3), ist ersichtlich, dass im Umgang mit Podcastproduktionen grundsätzlich vor allem die Entwicklung pädagogischer und didaktischer Kompetenzen zur Auswahl und zum Erstellen digitaler Inhalte, zur Differenzierung und Individualisierung aber auch zur Gestaltung selbstgesteuerten/kollaborativen Lernens unterstützt werden können. Insgesamt kann ein positives Fazit zur Akzeptanz der methodischen und inhaltlichen Ausrichtung innerhalb der durchgeführten Lehrveranstaltung gezogen werden. Die Zielerreichung der Kompetenzentwicklung der Studierenden im Hinblick auf digitale Kompetenzen im Allgemeinen und medientechnische Anwendungskompetenz sowie unterrichtliche Handlungs- und Gestaltungskompetenzen im Besonderen konnte überdies unterstrichen werden. Die Veranstaltungskonzeption hat sich bewährt, da sie die fachliche Vertiefung der behandelten ökonomischen Inhalte und die exemplarische Entwicklung von fachdidaktischen Konzepten unter Verwendung moderner, digitaler Medien (Educasts) und so die fachliche sowie die (fach-)didaktische und pädagogische Professionalisierung der Lehramtsstudierenden vereint. Die Betonung dieser lehr-lern-orientierten Gestaltungserfahrungen (instructual design) zur Erstellung digitaler Lehr-Lern-Medien stellt einen zusätzlichen Kompetenzentwicklungsschritt dar. Demnach entspringt der konstruktiven Auseinandersetzung mit den Potentialen und Herausforderungen digitaler Medien – in diesem Fall mit Pod- bzw. Educasts – in der Form eines learning-by-doing-Prozesses eine stärkere Verankerung sowohl von digitalen Kompetenzen bzgl. der Funktionalität, Handhabung und Verwendung digitaler Medien als auch von digital-pädagogischen Kompetenzen, wie digitale Medien und Technologien im Unterricht lernförderlich eingesetzt und adaptiert werden können. Speziell in der Lehramtsausbildung können solche Kreations- oder Konstruktionsprojekte zu digitalen Lehr-Lern-Materialien die digitalisierungsbezogenen Selbstwirksamkeitserfahrungen von Lehramtsstudierenden in mehrfacher Hinsicht und wahrscheinlich besser unterstützen als eine lediglich rezeptive Nutzung und Diskussion fertiger digitaler Bildungsressourcen. Dieses Vorgehen ist zudem vermutlich auch auf andere digitale Medien (z. B. Lernvideos, Escape-Rooms, Webquests etc.) oder digital-gestützte Lehr-Lernsettings (z. B. VR-Lernumgebungen etc.) anwendbar. Gleichwohl gilt es, in weiterführenden Studien die lernförderlichen Potenziale von Pod- bzw. Educasts in informellen und formellen Kontexten genauer zu untersuchen und Merkmale tragfähiger Lehr-Lernsettings sowohl der hochschulischen als auch der allgemeinschulischen Bildung zu identifizieren.

Zum anderen wurde mithilfe des Einblicks in das Potsdamer Teilprojekt im Verbundprojekt „WÖRLD“ der Transfer des didaktischen Potentials des Einsatzes von Pod- und Educasts in die schulische Praxis fokussiert, um als Methode und Medium das digitale Lernen im Unterricht fördern zu können. Zudem zeigen sich sowohl auf der fachdidaktischen als auch auf der fachwissenschaftlichen Ebene synergetische Anknüpfungspunkte für den Einsatz von Pod- bzw. Educasts in der Beruflichen Orientierung, welche sich vor allem in der individuellen Reflexion des eigenen Orientierungsprozesse widerspiegeln.

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[1]    Zu sprachlichen und strukturellen Merkmalen von Audio-Podcasts ausführlicher Abb. 1 in Hochmuth & Kirchner, 2023, S. 51 in Anlehnung an Schmidt (2014), S. 39–41 und https://www.e-teaching.org/didaktik/gestaltung/ton/podcast/index_html (16.03.2024).

[2]   Weiterführende Informationen zum innovativen Lehrprojekt finden sich unter folgender URL: https://www.uni-potsdam.de/de/wat/index/vwl-educsts (16.03.2024).

[3]   Weiterführende Informationen zum Verbundprojekt „WÖRLD“ finden sich auf der Projekthomepage: https://lernen.digital/verbuende/woerld/ (18.03.2024).

[4]   Die Befragten äußerten insgesamt deutlich unterhaltungsorientierte Rezeptionserfahrungen bzgl. Podcast, während Informations- oder Bildungszwecke eher nachrangig sind. Zu betonen ist jedoch, dass bzgl der Rezeptionserfahrungen in der Befragung weder zwischen Pod- und Educasts noch zwischen informellen/formellen Nutzungskontexten unterschieden wurde.

[5]   Eine ausführliche Ergebnisdarstellung zur Begleitforschung findet sich in Hochmuth, J./Kirchner, V. (2024): Der Einsatz von Educasts in der ökonomischen Bildung – Potentiale, Herausforderungen und erste Ergebnisse aus dem innovativen Lehrprojekt "VWL-Educ@sts" (erscheint 2024 im Tagungsband zur Jahrestagung der DeGÖB 2023).

[6]   Eine Auswahl wurde auf der Projektseite veröffentlicht und zum Download bereitgestellt: https://www.uni-potsdam.de/de/wat/index/vwl-educsts (04.05.2024).

[7]   In den Unterrichtsmodulen werden für den unterrichtlichen Einsatz geeignete Podcast-Angebote didaktisch-methodisch aufbereitet sowie deren Inhalte mit verschiedenen Aufgabenformaten und Arbeitsmaterialien flankiert. Thematisiert werden beispielsweise die Podcast-Reihe „3 Fragen an…“ von planet-beruf.de, in welchem Auszubildende in einem knappen Interviewformat von ihrer Ausbildung berichten oder der Azubi-Podcast „Ausbildung? Machen wir.“ von der IKK classic, in welchem sich ausführlich und lebensweltnah mit verschiedensten die Berufswahl betreffenden Fragen auseinandergesetzt wird.  

[8]   Es handelt sich um ein noch laufendes Vorhaben. Die Projektlaufzeit endet Dezember 2025. Die Unterrichtsmodule befinden sich aktuell (Stand September 2024) in der Praxiserprobung an verschiedenen Gesamt- und Oberschulen in Brandenburg.

[9]   In dieser Übersicht werden über die in Unterrichtsmodulen thematisierten Podcasts hinaus weitere für den BO-Unterricht geeignete Podcasts aufgelistet, wie beispielsweise die Podcast-Reihe „Schon in die Zukunft gehört?“ von der Bundesagentur für Arbeit, die sich Fragen rund um die Themen Schule, Ausbildung und Studium widmet oder die vom Goethe Institut produzierte Podcast-Reihe „Ankommen in der Berufswelt“, in welcher nach Deutschland eingewanderte Personen von ihren Anfängen und den weiteren Entwicklungen in der Berufswelt berichten.

Zitieren des Beitrags

Fletemeyer, T., Hochmuth, J., Kirchner, V. & Rehse, J. (2024). Potentiale von Pod- bzw. Educasts als digitale Medien und Methode in der Lehrkräftebildung und Beruflichen Orientierung. In K. Driesel-Lange, C. Staden & B. Ziegler (Hrsg.), bwp@ Spezial 22: Berufliche Orientierung im digitalen Wandel (S. 1–18). https://www.bwpat.de/spezial22/fletemeyer_etal_spezial22.pdf  

Veröffentlicht am 10. November 2024