Berufliches Lehren und Lernen: Grundlagen, Schwerpunkte und Impulse wirtschaftspädagogischer Forschung

Der Übergang von der allgemeinbildenden Schule in eine schulische, duale oder akademische Ausbil­dung und die vorgeschalteten Prozesse der Berufsorientierung stellen eine sensible biografische Phase für Jugendliche dar. Neben der Begleitung im familiären oder sozialen Umfeld ist die Schule ein wich­tiger Bezugspunkt in diesem Themenfeld. Sie hat als pädagogisch gerahmte Institution den Auftrag und das Ziel Jugendliche in dieser Phase aktiv zu unterstützen. Gleichzeitig fehlt eine klare Verankerung der Berufsorientierung im Kanon der schulischen Aufgaben und Ressourcen: So sind weder die Stunden­tafeln, die Curricula oder die Kompetenzen der Lehrkräfte besonders auf die Unterstützung der Berufs­orientierung ausgerichtet. In der Folge wird die Bewältigung dieser Herausforderung durch Kooperati­onen mit Kammern, Betrieben, der Bundesagentur für Arbeit und zivilgesellschaftlichen Akteuren aktiv gestützt. Dabei muss die Frage nach der Rolle, den Bedingungen und den Strategien von Schulen in diesem Kooperationsgeflecht nach wie vor als Forschungslücke angesehen werden.

Dieser Beitrag stellt eine Untersuchung vor, die sich dieser Thematik explorativ zuwendet. Nach einem Blick auf den Stand der Diskussion über die schulische Berufsorientierung wird Schulkooperation als Strategie der Institution Schule zur Qualitätsentwicklung in der Berufsorientierung diskutiert. Auf Basis einer qualitativen Erhebung an allgemeinbildenden Schulen in Rheinland-Pfalz werden Strukturierungs- und Steuerungsimpulse der Schule auf diese Kooperationen umrissen.