bwp@ Spezial HT2023 - Januar 2024

Fachkräftesicherung – Zukunftsweisende Qualifizierung, gesellschaftliche Teilhabe und Integration durch berufliche Bildung

Hrsg.: Karl-Heinz Gerholz, Silvia Annen, Rita Braches-Chyrek, Julia Hufnagl & Anne Wagner

Gegen den Trend: Prüfung & Kritische Reflexion von Zero-Waste Empfehlungen aus Sicht der Bildung für Nachhaltige Ernährung

Beitrag von Stephanie Grundmann & Nina Langen
Schlüsselwörter: Nachhaltige Ernährung, Essentscheidungen, Reflexion von Trends, Verringerung von Lebensmittelverschwendung, gute fachliche Praxis

Der Podcast-Titel „Kann das weg oder ist das Essen?“ veranschaulicht eine zentrale Frage bei der Diskussion zur Verringerung von Lebensmittelverschwendung in privaten Haushalten. Nämlich die, dass die gemeinsame Definition von Lebensmitteln und Lebensmittelabfällen, auf die sich die EU- Mitgliedsstaaten verständigt haben, nicht per se intuitiv ist. Nicht jede Schale oder jedes Blatt wird von Verbraucher*innen als essbares Lebensmittel, respektive als unvermeidbarer Rest erkannt und akzeptiert und dementsprechend verwendet statt weggeworfen. Aktionen und Artikel suggerieren, dass Vieles essbar ist. Dabei wird darüber hinweggesehen, dass im Sinne einer Nachhaltigen Ernährung nicht nur bedingungslos Lebensmittelabfälle reduziert, sondern auch soziale, kulturelle und gesundheitliche Aspekte optimiert werden müssen. Das Ziel einer Bildung für Nachhaltige Ernährung ist es, Kompetenzen aufzubauen, die Verbraucher*innen in die Lage versetzen, Essentscheidungen unter Berücksichtigung aller Nachhaltigkeitsdimensionen zu treffen und Empfehlungen zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung, wie z. B. die Zubereitung von „Chips aus Kartoffelschalen“ kritisch zu reflektieren. Exemplarisch wurden mit zukünftigen Lehrkräften in einer Lernwerkstatt individuelle Forschungstätigkeiten zur Frage der Essbarkeit einzelner Lebensmittelbestandteile durchgeführt. Ausgewählte Ergebnisse werden hier präsentiert und inhaltlich eingeordnet.

Bucking the Trend: Examining & Critically Reflecting on Zero-Waste Recommendations from the perspective of Education for Sustainable Nutrition

English Abstract

The podcast title "Can it go or is it food?" illustrates a central issue in the discussion on reducing food waste in private households. Namely, that the common definition of food and food waste agreed upon by EU member states is not per se intuitive. Not every peel or leaf is recognised and accepted by consumers as edible food, respectively as unavoidable leftovers and accordingly used instead of thrown away. Campaigns and articles suggest that much is edible. This overlooks the fact that in terms of sustainable nutrition, not only food waste must be unconditionally reduced, but social, cultural and health aspects must also be optimised. The aim of education for sustainable nutrition is to build up competences that enable consumers to make eating decisions while taking into account all sustainability dimensions and to reflect critically on recommendations for reducing food waste, such as the preparation of "chips from potato peelings". As an example, individual research activities were carried out with future teachers in a learning workshop on the question of the edibility of individual food components. Selected results are presented and classified.

Zitieren des Beitrags

Grundmann, S/Langen, N (2024): Gegen den Trend: Prüfung & Kritische Reflexion von Zero-Waste Empfehlungen aus Sicht der Bildung für Nachhaltige Ernährung. In: bwp@ Spezial HT2023: Hochschultage Berufliche Bildung 2023, hrsg. v. Gerholz, K.-H./Annen, S./Braches-Chyrek, R./Hufnagl, J./Wagner, A., 1-23. Online: https://www.bwpat.de/ht2023/grundmann_langen_ht2023.pdf (22.01.2024).