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bwp@ 49 - Dezember 2025
Innovation und Transfer in der beruflichen Bildung
Hrsg.: , , &
Vom Projekt(-ergebnis) zum Transfer – eine reflexive Auseinandersetzung mit der Rolle der Wissenschaft
Das zentrale Bestreben dieses Beitrags ist die Auseinandersetzung mit der Rolle der Wissenschaft in Transferprozessen. Ausgehend von der eigenen Tätigkeit der Autorin als wissenschaftliche Begleitung in einem Projekt der InnoVET-Förderlinie (2020-2024) sowie ihrer Arbeit an einer hieran anknüpfenden Machbarkeitsstudie (2024-2025) zur Frage der Transferierbarkeit eines konkreten Projektergebnisses ergibt sich eine doppelte Reflexionsmöglichkeit: Einerseits im Hinblick auf die inhaltliche Ausgestaltung der Aktivitäten und Beiträge der Wissenschaft im konkreten Projekt- und Transfergeschehen und andererseits bezogen auf die Rolle(n) der Wissenschaft vor dem Hintergrund des eigenen gestaltungsorientierten Forschungsverständnisses.
From project (results) to transfer – a reflexive examination of the role of science
The central aim of this article is to examine the role of science in transfer processes. Based on the author's own work as a scientific advisor in a project of the InnoVET funding programme (2020-2024) and her work on a related feasibility study (2024-2025) on the transferability of a specific project result, two possible approaches for reflection emerge: on the one hand, with regard to the content of the activities and contributions of science in the specific project and transfer context, and on the other hand, with regard to the role(s) of science against the background of her own design-oriented understanding of research.
- Details
Vorweg
Ausgangspunkt dieses Beitrags ist die Beteiligung der Autorin an einem Projekt der InnoVET-Förderlinie (2020-2024) sowie ihre Mitarbeit an einer hieran anknüpfenden Machbarkeitsstudie (2024-2025). Vor diesem Hintergrund verfolgt der vorliegende Beitrag das Ziel einer doppelten Reflexion der Rolle der Wissenschaft in Transferprozessen. Zu Beginn des Beitrags wird zunächst das zu transferierende Projektergebnis, das Berufsmonitoring-System für die LandBauTechnik-Branche, und dessen Entstehung nachgezeichnet (Kapitel 1). Das anschließende Kapitel befasst sich mit der Frage nach dessen Transferierbarkeit und beschreibt die Planung, die Durchführung sowie die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie (Kapitel 2). Die Studienerkenntnisse dienen als Grundlage für die Formulierung von Implikationen für eine konkrete Transferstrategie (Kapitel 3). In allen drei Kapiteln erfolgt abschließend eine Beschreibung der Aufgaben, Tätigkeiten, Rolle(n) sowie Konflikte oder auch Herausforderungen der Wissenschaft aus der Perspektive der Autorin (sh. dazu die Teilkapitel 1.2, 2.4 sowie 3.4). Abschließend erfolgt eine (Meta-) Reflexion der Rolle(n) der Wissenschaft und ihres Beitrags in Transferprozessen vor dem Hintergrund des eigenen gestaltungsorientierten Forschungsverständnisses (Kapitel 4).
1 Ausgangspunkt: Das InnoVET-Projekt LBT Forward
1.1 Das Berufsmonitoring-System für die LandBauTechnik-Branche
Die Passgenauigkeit und die Aktualität der beruflichen Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie des Berufslaufbahnkonzepts der Branche vor dem Hintergrund zukünftiger Veränderungen wahren und damit nicht nur die bedarfsgerechte fachliche Berufsbildung sicherstellen, sondern auch zur Attraktivitätssteigerung des Gewerks beitragen – dieses Ziel verfolgt die LandBauTechnik-Branche mit einem speziell auf die Gegebenheiten und Besonderheiten der Branche zugeschnittenen gewerkespezifischen Berufsmonitoring-System. Dabei handelt es sich um ein kontinuierliches Erfassungs- und Informationssystem, welches das Gewerk proaktiv und regelmäßig über Veränderungen in Kenntnis setzt und damit einhergehende Qualifizierungsbedarfe identifiziert (vgl. Schlöglmann et al., 2024b, S. 8–9). Der dahinterliegende Monitoring-Prozess besteht idealtypisch aus fünf Schritten (s. Abbildung 1).
Abbildung 1: Grundlegender Ablauf des Berufsmonitoring-Prozesses (Quelle der Abbildung: Schlöglmann, 2024, S. 20)
Die verschiedenfarbige Darstellung der einzelnen Prozessschritte deutet auf die darin verorteten, unterschiedlichen Aufgaben und Tätigkeiten hin. In den grünen Prozessschritten stehen die Beschaffung von Informationen (Schritte 1 bis 3), die Erarbeitung von Inhalten (Schritt 4) bzw. die Unterstützung anderer (Schritt 5) im Mittelpunkt. Innerhalb der orangenen Prozessschritte werden, unter Einbezug der Ergebnisse des jeweils vorangegangenen grünen Schritts, Bewertungen vorgenommen und Entscheidungen getroffen. Diese können zum Abbruch, zu Abzweigungen, Wiederholungen sowie parallelen Vorgängen führen (vgl. Schlöglmann, 2024, S. 19–20). In allen Schritten werden entsprechende (Branchen-) Daten und/oder Expert:innen (-netzwerke) einbezogen, um die Zuverlässigkeit und den Informationsgehalt des jeweiligen Abschnittsergebnisses sicherzustellen (vgl. Schlöglmann, 2024, S. 19–20 unter Einbezug von Esser & Bromberger, 2002, S. 74–76). Mit Blick auf das übergeordnete Ziel des Berufsmonitoring-Systems sind die Informationsbeschaffungs- sowie Entscheidungsphasen der Schritte 2 und 3 besonders wegweisend.
Erarbeitet wurde das Berufsmonitoring-System für die LandBauTechnik-Branche vom Forschungsinstitut für Berufsbildung im Handwerk (FBH) an der Universität zu Köln, dem Heinz-Piest-Institut für Handwerkstechnik (HPI) an der Leibniz Universität Hannover sowie dem LandBauTechnik Bundesverband e.V. im Rahmen des InnoVET-Projekts LBT Forward, gefördert im Zeitraum von September 2020 bis August 2024 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Im Anschluss an das Projekt wird die institutionelle Einbettung des Berufsmonitoring-Systems in die Strukturen des Zentralfachverbands der Branche, dem LandBauTechnik Bundesverband e.V., anvisiert. Damit geht die Verantwortung einher, den Anstoß und das Fortschreiten den Monitoring-Prozess zu sichern, dies anzuleiten und zu moderieren. Konkret hat der Fachverband Impulse wahrzunehmen, sie aufzugreifen und den ersten Schritt anzustoßen. Zudem hat er die Informationen und Ergebnisse der einzelnen Prozessschritte zu kommunizieren, notwendige Workshops und Treffen zu organisieren und erforderliche Expert:innen einzubeziehen. Der Verband, bzw. die seitens des Verbands für das Monitoring zuständige(n) Person(en), verkörpert somit mehrere Rollen gleichzeitig: Sie ist/sind (Impuls-) Kontrolleur:in(nen), Organisator:in(nen), (An-) Treiber:in(nen) und Übermittler:in(nen) (vgl. Schlöglmann, 2024, S. 20–21).
1.2 Die Rolle der Wissenschaft
Im InnoVET-Projekt LBT Forward hatte das FBH (gemeinsam mit dem HPI) die Rolle der Wissenschaftlichen Begleitung inne. Im Rahmen des Arbeitspakets zur Erarbeitung eines Berufsmonitoring-Systems für die LandBauTechnik-Branche bestand die Aufgabe zum einen darin, Möglichkeiten der Übertragbarkeit von Ansätzen aus anderen Branchen auf die LandBauTechnik auszuloten. Daneben galt es hinsichtlich der Identifikation für den Monitoring-Prozess relevanter Forschungsergebnisse und Expert:innen, regelmäßig zu überprüfender Items, den Erhebungszyklen sowie der zu nutzenden Instrumente zu beraten und zu unterstützen (vgl. Schlöglmann et al., 2024b, S. 9). Hierzu erfasste sie zunächst das derzeitige Vorgehen zur Qualifikationsbedarfserkennung des LandBauTechnik Bundesverbands e.V., die verfügbaren Informationsquellen sowie die für eine Implementation eines Berufsmonitoring-Systems bestehenden verbandsseitigen Rahmenbedingungen, Limitationen und Erwartungen (vgl. Schlöglmann et al., 2024b, S. 9). Anschließend erfolgte die inhaltliche Ausarbeitung, in die sowohl die institutionseigenen Vorerfahrungen (vgl. Schlöglmann et al., 2024a, S. 18) als auch andere, bereits bestehende Prozessbeschreibungen eingeflossen sind (vgl. Schlöglmann, 2024, S. 19). Vor diesem Hintergrund wurden weiterhin die (bisherigen) Projektaktivitäten und -erfahrungen systematisiert, reflektiert und analysiert sowie Schlussfolgerungen für die Gestaltung des Monitoring-Prozesses für die LandBauTechnik-Branche abgeleitet und verschiedene praktische Unterstützungshilfen erarbeitet (vgl. Schlöglmann et al., 2024b, S. 9). Letztere sollen die im Rahmen des Projekts erprobten und erarbeiteten Vorgehensweisen sowie das dahinterliegende Erfahrungswissen festhalten und zugänglich machen und so eine eigenständige Anwendung durch den LandBauTechnik Bundesverband e.V. ermöglichen. Außerdem diskutierte die Wissenschaftliche Begleitung die (Zwischen-) Ergebnisse mit unterschiedlichen Personen
(-gruppen), um alternative Gestaltungsmöglichkeiten, die Leistungsfähigkeit des Berufsmonitoring-Systems sowie mögliche Grenzen auszuloten (vgl. Schlöglmann et al., 2024b, S. 9–10). Die Rolle der Wissenschaftlichen Begleitung zeichnet an dieser Stelle ihre zunächst „distanzierte Beobachtung, Analyse und Evaluation der Strukturen und Prozesse der Praxis“ (Naeve-Stoß, 2025) ebenso aus wie ihre Gestaltungsaktivitäten und ihr inhaltlicher Input. In LBT Forward fungierte sie somit als (Mit-) Entwicklerin bzw. (Fach-) Promotorin (vgl. Hölzle & Gemünden, 2011, S. 497, 503; Peters & Gessler, 2019, S. 27). Die Gegebenheiten der LandBauTechnik-Branche ebenso wie die Umstände der Fachverbandsarbeit kurzfristig und dennoch umfänglich zu erfassen, zu interpretieren und im Zuge der Erarbeitung des Monitoring-Prozesses zu berücksichtigen, erwies sich als durchaus komplex. Die Wissenschaftliche Begleitung stieß dabei auf Widerstände, die sich in einer begrenzten Verfügbarkeit relevanter Informationen, einer Zurückhaltung beim Gewähren interner Einblicke sowie in einer skeptischen Haltung gegenüber der externen Analyse und einer eingeschränkten Wahrnehmung der Relevanz des Vorhabens äußerten. Diese ließen sich jedoch über die Projektlaufzeit mittels kontinuierlichen Nachfragens und mit viel Beharrlichkeit auflösen. Die Herausforderung in der Projektarbeit bestand primär darin, ein von der Praxis akzeptiertes und anwendbares Produkt zu schaffen und zugleich (dem eigenen wie wahrgenommenen Anspruch genügende) wissenschaftliche Erkenntnisse zu generieren.
2 Die Frage nach der Transferierbarkeit
Die Frage nach der Transferierbarkeit des Berufsmonitoring-Systems für die LandBauTechnik-Branche bzw. der dahinterliegenden Prozessstrukturempfehlung auf andere Gewerke des Handwerks kam bereits vor Ende des InnoVET-Projekts LBT Forward auf (vgl. Schlöglmann et al., 2024c, S. 53). Gestellt wurde sie sowohl von den an der Erarbeitung des Berufsmonitoring-Systems beteiligten Forschungsinstituten als auch dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH), der das Projektgeschehen von Beginn an begleitete und in verschiedenen Kontexten als Dialogpartner fungierte, so auch im Rahmen der Erarbeitung des Monitoring-Prozesses (vgl. Schlöglmann et al., 2024b, S. 9–10). Der ZDH misst Berufsmonitoring-Systemen vor dem Hintergrund aktueller (bildungs-) politischer Veränderungen sowie dem voranschreitenden Strukturwandel „eine wachsende Bedeutung zu, um eine kontinuierliche Weiterentwicklung von Kompetenzen in den jeweiligen Berufen zu unterstützen“ (ZDH, 2025) und somit den Arbeitsmarktbezug und den Erfolg der beruflichen Bildung im Handwerk zu sichern. Seine Frage nach der Transferierbarkeit ist daher primär von dem Gedanken der Verwertung für das Gesamthandwerk geleitet. Aus der Perspektive gestaltungsorientierter Wissenschaft spiegelt die Frage nach der Transferierbarkeit ein zentrales Anliegen wissenschaftlicher Arbeit wider: Die Verbindung von akademischer Forschung mit praktischer Anwendung. Die Antwort auf die Frage nach der Transferierbarkeit dient neben der theoretischen Erkenntnisgewinnung auch der nachhaltigen Nutzung von Forschungsergebnissen über den ursprünglichen Projektkontext hinaus. Aufgegriffen wird die Frage schließlich im Rahmen des Forschungs- und Arbeitsprogramm 2024/25 (FuA) des Deutschen Handwerksinstituts e.V. (DHI) im Projekt „Implementation von Berufsmonitoring-Systemen in der Berufsbildung im Handwerk“, welches FBH und HPI auf Antrag des ZDH gemeinsam bearbeiten (vgl. DHI, 2024, S. 10, 44).
Die Grundidee des FuA-Projekts besteht darin, zu eruieren, inwieweit die in LBT Forward gewonnenen Erkenntnisse sowie das Produkt Berufsmonitoring-System einen Nutzen für andere Gewerke darstellen und dieses bei bestehendem Transferinteresse zeitnah nutzbar zu machen (vgl. ZDH, 2024, S. 2). Dazu gilt es die Perspektive potenzieller Anwender:innen (mögliche Transfernehmer:innen) einzubeziehen. Sie sollen das Berufsmonitoring-System und den dahinter liegenden Prozess vor dem Hintergrund ihrer eigenen Gegebenheiten bewerten. Auf diese Weise sollen mögliche Anpassungs- und (Unterstützungs-) Bedarfe sichtbar werden, die es für einen tatsächlichen Transfer zu adressieren gilt (vgl. Schlöglmann, 2025b, S. 6).
Ausgehend von dieser Grundidee handelt es sich hier um eine Evaluationsstudie (Döring & Bortz, 2016, S. 977). Die Evaluation besitzt dabei eine Entwicklungs- und Optimierungsfunktion (vgl. Schlöglmann, 2025a, S. 5–6; unter Einbezug von Döring & Bortz, 2016, S. 987; Stockmann, 2007, S. 36). Sie bezieht sich auf die Planung bzw. Konzeptualisierung des angestrebten Transfers, findet also vor der tatsächlichen Umsetzung statt und nimmt somit eine ex-ante Perspektive ein (vgl. Schlöglmann, 2025a, S. 5–6; unter Einbezug von Döring & Bortz, 2016, S. 991). Folglich liegt nach Döring & Bortz (2016) eine Konzeptevaluation vor, die im Vorfeld einer möglichen Realisierung stattfindet und die Umsetzbarkeit bzw. die Durchführbarkeit in der Praxis bewertet (vgl. Döring & Bortz, 2016, S. 984). Diese wird auch als ‚Machbarkeitsstudie‘ bezeichnet (vgl. Silvestrini, 2011, S. 3). Im Rahmen des FuA-Projekts wurde ein ausführliches Evaluationskonzept sowie ein daran anschließendes methodisches Vorgehen entwickelt (vgl. Schlöglmann, 2025a). Die zentralen Aspekte der Studienplanung bzw. -durchführung werden in den Teilkapiteln 2.1 und 2.2 komprimiert dargestellt.
2.1 Planung der Studie
Wie obigen Ausführungen bereits zu entnehmen ist, handelt es sich bei dem Berufsmonitoring-System bzw. der dahinterliegenden Prozessstrukturempfehlung um das Evaluationsobjekt, welches es zu bewerten gilt (vgl. Schlöglmann, 2025a, S. 3–5; unter Einbezug von Beutner, 2018, S. 51; Döring & Bortz, 2016, S. 980). Ausgehend von der in Kapitel 1.1 beschriebenen institutionellen Verortung des Berufsmonitorings-Systems und den damit einhergehenden Aufgaben und Tätigkeiten eines Fachverbands, stellen diese die primäre Zielgruppe des Evaluationsobjekts und damit gleichzeitig die Adressat:innen der Evaluationsergebnisse dar. Daneben gibt es noch weitere, mittelbar vom Monitoring-Prozess sowie dessen Ergebnissen Betroffene. An dieser Stelle sind das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE), das Bundesministerium für Bildung und (BMBF)[1] sowie das Bundesinstitut für Berufsbildung und die Gewerkschaften als zweite Partei der Sozialpartnerschaft zu nennen. Auch sie zählen zur Gruppe der Zielgruppe bzw. Adressat:innen (vgl. Schlöglmann, 2025a, S. 6–7). Im weiteren Verlauf sind mit dem Begriff ‚Sozialpartner‘ oder ‚weitere Akteure‘ sowohl die Gewerkschaften als auch die genannten Ministerien und das BIBB gemeint (vgl. Schlöglmann, 2025a, S. 10 Fußnote 11). Die Zielgruppen dieser Studie fungieren zugleich als Evaluationsrespondent:innen (vgl. Schlöglmann, 2025a, S. 18–19): Befragt werden sollen sowohl Vertreter:innen von möglichst unterschiedlich großen Fachverbänden aus verschiedenen Gewerbegruppen (vgl. Destatis, 2022) als auch der genannten Sozialpartner. Die Größe der Fachverbände wird anhand folgender Kriterien bestimmt: Die Anzahl der hauptamtlichen Mitarbeitenden, die Anzahl der zu vertretenden Betriebe sowie die Anzahl der Auszubildenden in den jeweiligen Berufen (vgl. Schlöglmann, 2025a, S. 19).
Aus der übergeordneten Frage nach der Transferierbarkeit auf andere Gewerke, unter Berücksichtigung der jeweiligen gewerkespezifischen Gegebenheiten, leiten sich konkrete Evaluationsfragen in Bezug auf
- die Nachvollziehbarkeit und mögliche Akzeptanz des Monitoring-Prozesses,
- die angenommene Umsetzbarkeit in anderen Gewerken respektive Verbandsstrukturen unter Berücksichtigung der vorhandenen Ressourcen,
- die damit verbundenen Bedarfe potenzieller Anwender:innen und
- die erwarteten Mehrwerte auf Seiten der Sozialpartner
ab. Frage (1) richtet sich an alle genannten Akteure. Die Fragen (2) und (3) nehmen die Fachverbände in den Fokus, wohingegen sich Frage (4) auf die Sozialpartner konzentriert. Neben den Fragestellungen werden im Rahmen der Studienplanung entsprechende Bewertungskriterien, Indikatoren sowie Bewertungsstandards festgelegt. Auf eine ausführliche Darstellung und Beschreibung aller Komponenten wird an dieser Stelle verzichtet. Interessierte Leserinnen und Leser finden diese in Schlöglmann, 2025, S. 10–16. Nachstehende Tabelle gibt jedoch einen Überblick der Kriterien und ihrer Indikatoren:
Tabelle 1: Überblick zu den Bewertungskriterien der Evaluationsstudie und ihrer Indikatoren, basierend auf Schlöglmann, 2025, S. 15–16
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Kriterium Was wollen wir konkret wissen? |
Indikatoren Woran sehen/messen wir das? |
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(1) Nachvollziehbarkeit und Akzeptanz des Monitoring-Prozesses |
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Nachvollziehbarkeit |
Rückfragen der Befragten |
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Einschätzung der Befragten |
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Akzeptanz des Prozesses |
Nützlichkeit (für die eigene Arbeit) |
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Übereinstimmung mit bestehender Vorgehensweise (Fachverbände) |
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Einbindung bzw. Verortung im Gesamtprozess (weitere Akteure) |
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Aussagen der Befragten, die Aufschluss über ihre Haltung und Akzeptanz ggü. dem Monitoring-Prozess geben |
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(2) Umsetzbarkeit in anderen Gewerken respektive Verbandsstrukturen |
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Umsetzbarkeit seitens potenzieller Anwender:innen |
Verfügbare Ressourcen (personell & informationell) |
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Vorhandene Organisationsstruktur (intern & extern) |
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(3) Damit verbundene Bedarfe potenzieller Anwender:innen |
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Bedarfe der potenziellen Anwender:innen |
Verfügbare Ressourcen (personell & informationell) |
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Vorhandene Organisationsstruktur (intern & extern) |
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Rückfragen der Befragten |
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Einschätzung der Befragten |
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(4) Mehrwerte auf Seiten der Sozialpartner |
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Mehrwerte auf Seiten der Sozialpartner |
Zusätzlicher Nutzen |
Im Rahmen der Studie wird ein qualitativ-interpretativer Ansatz verfolgt (vgl. Schlöglmann, 2025a, S. 17; unter Bezug auf Döring & Bortz, 2016, S. 1023). Die Datenerhebung erfolgt mittels leitfadengestützter Einzel-Interviews (vgl. Schlöglmann, 2025a, S. 17–18; unter Berücksichtigung von Döring & Bortz, 2016, S. 358; Meyer, 2007, S. 248, 257). Angelehnt an die o. g. Foki der Evaluationsfragen werden zwei Interviewleitfäden erstellt: Einer für die Befragung der Fachverbände und einer für die Sozialpartner (vgl. Schlöglmann, 2025a, S. 19–20). Zusätzlich wird ein knapp neun-minütiges Video erstellt, in dem der Monitoring-Prozess, dessen Kernfragen und die Aufgaben der Stakeholder erläutert werden (abrufbar unter https://youtu.be/NxpPdIiAo9Q). Ziel dessen ist, dass die Interviewteilnehmenden sich mit Hilfe des Videos bereits im Vorfeld mit dem Evaluationsobjekt auseinandersetzen können und dieses nicht im Interview erläutert werden muss. Somit wird sichergestellt, dass einerseits alle Interviewteilnehmenden denselben Informationsstand haben und andererseits die zeitlichen Kapazitäten aller nicht übermäßig in Anspruch genommen werden (vgl. Schlöglmann, 2025a, S. 21).
Zur Datenauswertung wird eine Kombination der inhaltlich strukturierenden und der evaluativ qualitativen Inhaltsanalyse nach Kuckartz angewendet (vgl. Schlöglmann, 2025a, S. 21–23; mit Bezug auf Kuckartz, 2016).
2.2 Durchführung der Studie
Die Datenerhebung fand zwischen Oktober 2024 und Februar 2025 statt. Insgesamt konnten im Zuge der Evaluationsstudie 16 Rückmeldungen generiert werden. Der Großteil der Gespräche fand online via Zoom statt, einzelne im Rahmen von Vor-Ort-Terminen. Es konnten alle Sozialpartner (BMWE, BMBF, BIBB und zwei Gewerkschaften) sowie elf unterschiedlich große, über alle Gewerbegruppen hinweg verteilte Fachverbände erreicht werden. Die Gesprächspartner:innen waren allesamt Personen, die den Bereich der Berufsbildung oder auch den BBiA (mit-) verantworten. Die anvisierte Zusammensetzung der Untersuchungspopulation konnte somit realisiert werden (vgl. Schlöglmann, 2025b, S. 10–11).
2.3 Ergebnisse der Studie
Hinweis: Die folgende Ergebnisdarstellung erfolgt nicht stringent entlang der o. g Evaluationsfragen, sondern orientiert sich an der zu Beginn dieses Kapitels skizzierten Grundidee des FuA-Projekts, die primär den Nutzen und die Anpassungs- bzw. Unterstützungsbedarfe in den Blick nimmt. Für eine ausführliche Beantwortung aller Evaluationsfragen sei auf Schlöglmann (2025b) Kapitel 3 verwiesen.
Die Ergebnisse der Evaluationsstudie zeigen eindeutig, dass das Berufsmonitoring-System auch für andere Gewerke respektive Fachverbände einen Nutzen aufweist. Dieser ist primär in der Prozessstrukturempfehlung verortet, die den Anwender:innen einerseits aufzeigt, welche Personen (-gruppen) oder auch Institutionen aus welchen Gründen an den unterschiedlichen Stellen im Prozess zu berücksichtigen bzw. von den Ergebnissen betroffen sind. Sie weist damit auf förderliche interne wie auch externe Vernetzungen hin und legt außerdem dar, welche Informationen wie (weiter-) verarbeitet werden können bzw. sollten, um ein differenziertes Bild der tatsächlichen Bedarfe zu erlangen und somit die berufliche Bildung zielgerichtet weiterentwickeln zu können. In den Augen der Befragten führt das Berufsmonitoring-System so zu datenbasierten und reflektierten Entscheidungen, die weder einzelpersonenabhängig noch emotionsgeleitet sind (vgl. Schlöglmann, 2025b, S. 19–20). Hinzu kommt, dass die Fachverbände bereits unterbewusst zentrale Elemente des Monitoring-Prozesses umsetzen und dadurch die institutionelle Verankerung wie auch die in Kapitel 1.1 beschriebenen Rollen des Fachverbands bzw. dessen Mitarbeitenden zu großen Teilen bereits gelebt werden. Daraus ergibt sich eine hohe Anschlussfähigkeit des Berufsmonitoring-Systems an bereits bestehende Vorgehensweisen potenzieller Anwender:innen (vgl. Schlöglmann, 2025b, S. 16–19). Aus dem wahrgenommenen Nutzen sowie der Anschlussfähigkeit folgt ein eindeutiges Transferinteresse seitens der befragten Vertreter:innen der Fachverbände. Insbesondere vor dem Hintergrund derzeit verfügbarer personeller und informationeller Ressourcen sowie vorhandener interner als auch externer Organisationsstrukturen werden jedoch Herausforderungen, Gelingensbedingungen und Unterstützungsbedarfe sichtbar, die es für einen möglichen Transfer sowie eine eigenständige Umsetzung des Monitoring-Prozesses zu berücksichtigen gilt.
Als herausfordernd beschreiben die Fachverbände vor dem Hintergrund verfügbarer qualitativer wie quantitativer personeller Ressourcen in erster Linie die eigenständige Umsetzung der Informationsbeschaffungsphasen bzw. der darin verorteten Tätigkeiten, wie das Sammeln von quantitativen und qualitativen Daten, systematische Recherchen sowie das Zusammenführen und Aufbereiten von Informationen (vgl. Schlöglmann, 2025b, S. 24–25). Als komplex schätzen sie zudem die anfängliche Implementationsphase ein, wobei es zunächst einer gewissen ‚Eigenanalyse‘ bedarf, die aufgrund gewachsener Strukturen und Verantwortlichkeiten sowie damit einhergehender ‚Betriebsblindheit‘ schwierig erscheint (vgl. I 5). Hinzu kommt die benötigte Zeit, bis sich die ‚neuen‘ Strukturen und Arbeitsweisen innerhalb der Organisation etablieren (vgl. I 6.1). Für ein Gelingen des eigenständigen ‚Betreibens‘ nach der Implementation ist das Vorhandensein relevanter interner wie externer Organisationsstrukturen unabdingbar, da diese in nahezu allen Teilschritten des Monitoring-Prozesses eine Rolle spielen (vgl. Schlöglmann, 2025b, S. 32–33). Zu den maßgeblichen internen Strukturen zählen sowohl die Vernetzungen zwischen einzelnen Verbandsabteilungen, den unterschiedlichen Verbandsebenen als auch die Kommunikationskanäle zu den Mitgliedsbetrieben sowie weiteren Akteuren (Ausbilder:innen, Prüfer:innen, Lehrkräfte und Auszubildende, vgl. Schlöglmann, 2025b, S. 32–33). Als wichtige externe Strukturen werden in mehreren Gewerken die Verbindungen zur Industrie und insbesondere zu Herstellern erachtet (vgl. I 2, I 5, I 6, I 8, I 10), da diese eine frühzeitige Information über kommende Entwicklungen versprechen, „ansonsten sind wir immer einen Ticken hinten dran. Also wir haben die Informationen von den Mitgliedern, das ist aber dann schon passiert, meistens kommt die Information ja wenn es drückt“ (I 5). Weiterhin tragen informationelle Ressourcen zum Gelingen des Berufsmonitoring-Systems bei, allen voran das Wissen um die vorherrschenden Branchen- und Betriebsstrukturen, die essenziell für die Interpretation erfasster Bedarfe sowie die Entscheidung über deren Adressierung sind (vgl. Schlöglmann, 2025b, S. 34). Die zentrale Gelingensbedingung sowohl für den Transfer als auch die langfristige Umsetzung seitens weiterer Fachverbände stellt jedoch die Überzeugung der potenziellen Anwender:innen dar, wie eine Person beschreibt:
Also da glaube ich, ist ganz wichtig, … diese Argumentation und die Motivation. Also alles, was von außen kommt, bedarf natürlich einer Überzeugung. Also gerade bei so einem Verband, die Verbände sind ja sehr träge. … Und dass man solche Verbände natürlich mit so einer Sache begeistert oder die dann dazu bringt, ‚oh ja, tolle Sache‘, da bedarf es natürlich extrem [guter] Argumente, die dann dazu motivieren. (I 1)
Die darauf fußende Transferabsicht (vgl. Brucksch et al., 2022, S. 13–14) vermag es von außen nur mittelbar zu beeinflussen, ebenso wie die Schaffung notwendiger interner wie externer Organisationsstrukturen und die Erfassung von Branchen- und Betriebsstrukturdaten. Konkrete (extern) zu adressierende Unterstützungsbedarfe werden jedoch mit Blick auf die Umsetzungsherausforderungen der Informationsbeschaffungsphasen beschrieben. So wünschen sich die Befragten einerseits konkrete Hinweise und Hilfen für die Erstellung von quantitativen Umfragen wie auch zur Konzeption, Durchführung und Auswertung von Interviews bzw. Gesprächen (vgl. Schlöglmann, 2025b, S. 33–34). Diese sollten „so einfach und so zielführend wie möglich [sein], so weit runtergebrochen wie möglich, um handhabbar, einfach damit arbeiten zu können, aber dennoch mit einem repräsentativen Ergebnis“ (I 2.1). Daneben ist ein ausführlicher gewerkeunabhängiger (Umsetzungs-) Leitfaden inklusive Hinweise auf mögliche Methoden und Instrumente, einzubeziehende Personen (-gruppen) oder Hintergrundinformationen sowie Raum für gewerkespezifische Adaptionen für die Fachverbände unerlässlich (vgl. Schlöglmann, 2025b, S. 35). Denn das im Vorfeld der Interviews erstellte Video beschreibt das Berufsmonitoring-System im Vergleich zu dem in LBT Forward entstandenen Bericht (vgl. Schlöglmann & Ramm, 2024) zwar allgemein, jedoch nicht ausreichend detailliert, um dieses für die eigene Umsetzung heranziehen zu können. Hinzu kommt die Erwartung, von der Bandbreite der in einem solchen Leitfaden dargelegten Möglichkeiten profitieren und eine für sich passende Alternative auswählen zu können:
Aber vielleicht nochmal eine Frage. …Wie ist denn das jetzt mit den anderen Verbänden, könnte man dann auch eine Möglichkeit machen, dass es dann vielleicht von Ihrer Seite aus dann einen Leitfaden gibt, der dann sozusagen für alle Verbände dann auch zur Verfügung steht oder so, weil das ist ja dann auch interessant, weil … vielleicht, ich weiß es nicht, können manche Instrumente für unser Gewerk halt nicht interessant sein, weil sie nicht passen, aber für andere und dann gibt es dann so einen allgemeinen zugänglichen Leitfaden für alle beteiligten Verbände? (I 6.1)
Aus dem gewerkeunabhängigen Leitfaden zur Umsetzung des Berufsmonitoring-Systems, den darin enthaltenen Hinweisen und Alternativen sowie den konkreten Hilfestellungen ergibt sich eine Art „Werkzeugkasten“ (I 2.2), in dem bisherige Überlegungen, Vorgehensweisen und Erfahrungen festgehalten sind. Dabei muss „ja auch nicht jedes Werkzeug in der Box für alle durchgenutzt werden, sage ich jetzt mal, sondern dass man einfach sein Besteck zusammenstellen kann“ (I 2.2). Damit wird die Verfügbarkeit der quantitativen wie qualitativen personellen Ressourcen gleichermaßen berücksichtigt:
Ich finde das super, weil das ist wirklich nicht zu unterschätzen, was das für Zeit frisst, wenn man sich da diesen, ja, ich nenne es halt immer Werkzeugkasten, selber zusammenstellen muss, anstatt auf Vorlagen zurückzugreifen, die man dann halt für seine Bedürfnisse anpassen kann. … Und das ist schon sehr aufwendig, wenn man aber da wirklich diese Hilfestellung hat, dann nimmt einem das schon mal viel Arbeit ab, auf jeden Fall, wenn man sich da immer wieder bedienen kann. (I 2.2)
Darüber hinaus bedarf es aus Sicht der Befragten einer externen Begleitung und Beratung, sowohl in der Ausgangsanalyse (I 5) als auch der grundständigen Umsetzung des Monitoring-Prozesses (vgl. I 2, I 6, I 9). Dabei werden neben der Expertise und dem Erfahrungswissen des FBH und HPI auch die Erfahrungen anderer Anwender:innen als hilfreich für die eigene Tätigkeit erachtet:
Ich würde es auch wichtig finden für uns, auch für meine Arbeit, wenn sozusagen von Ihrer Seite eben auch aus den Erfahrungen aus dem Projekt bisher, auch mit dem Umgang mit den anderen Gewerken, wenn Sie das ein bisschen, in Anführungszeichen, so vorgeben, also dass Sie jetzt sagen, im nächsten Schritt wäre jetzt vielleicht die oder jener Bereich oder die, jetzt bräuchte man diesen Arbeitsschritt, dann können wir uns ja wieder Gedanken machen, wie wir uns das vielleicht vorstellen, wie wir das umsetzen können, dass das so ein bisschen funktioniert. (I 9.1)
Möglichkeiten weiterer Unterstützung der Fachverbände, bspw. in Form konkreter Aufträge, Dienstleistungen oder ‚Outsourcing‘ einzelner Tätigkeiten sowie deren Finanzierung, kommen in den Interviews im Kontext der Unterstützungsbedarfe ebenfalls zur Sprache (vgl. Schlöglmann, 2025b, S. 36).
Abschließend kommt die Evaluationsstudie zu dem Schluss, dass eine Transferierbarkeit des im InnoVET-Projekt LBT Forward erarbeiteten gewerkespezifischen Berufsmonitoring-System grundsätzlich gegeben ist (vgl. Schlöglmann, 2025b, S. 40). Für einen erfolgreichen Transfer bzw. die eigenständige Umsetzung des Monitoring-Prozesses bedarf es jedoch primär der Adressierung der dargelegten Unterstützungsbedarfe, um den Herausforderungen erfolgreich begegnen sowie die notwendigen Gelingensbedingungen schaffen zu können.
2.4 Die Rolle der Wissenschaft
Im FuA-Projekt hatten das FBH und das HPI den konkreten Auftrag zur Durchführung einer Machbarkeitsstudie mit Blick auf die Frage nach der Transferierbarkeit des Berufsmonitoring-Systems für die LandBauTechnik-Branche bzw. der dahinterliegenden Prozessstrukturempfehlung auf andere Gewerke des Handwerks (vgl. ZDH, 2024, S. 1). Wie in den Teilkapiteln 2.1 und 2.2 dieses Beitrags beschrieben, wurde die Studie von der Wissenschaft eigenständig und unabhängig von der auftraggebenden Institution (dem ZDH) geplant, organisiert und durchgeführt sowie die Ergebnisse der Fachöffentlichkeit zugänglich gemacht (vgl. Schlöglmann, 2025b). Die vollzogene Evaluation stellt dabei eine originäre wissenschaftliche Tätigkeit dar. Zugleich wurde in den Interviews mit den Teilnehmenden über Alternativen und Anwendungsmöglichkeiten des Monitoring-Prozesses vor dem Hintergrund ihrer derzeitigen Vorgehensweise der Fachverbände diskutiert, wobei die Erfahrungen der Wissenschaftlichen Begleitung aus dem Projekt LBT Forward einflossen. Die Befragten erhielten damit eine Art ‚Vorgeschmack‘, was die Leistungsfähigkeit und den Mehrwert des Berufsmonitoring-Systems anbelangt, wodurch Transferanreize und -impulse gesetzt wurden. Im Zuge des FuA-Projekts zur „Implementation von Berufsmonitoring-Systemen in der Berufsbildung im Handwerk“ fungierte die Wissenschaft weiterhin als Fachpromoterin und zugleich als Transferpromoterin oder auch ‚-botschafterin‘ (vgl. Findeisen et al., 2021, S. 2; Peters & Gessler, 2019, S. 2). Diese Rollendualität brachte für die Autorin jedoch auch (innerliche) Rollenkonflikte mit sich. Einerseits war sie aus der Rolle der (Mit-) Entwicklerin heraus bestrebt, den potenziellen Anwender:innen den Mehrwert und die Leistungsfähigkeit des Monitoring-Prozesses aufzuzeigen – man könnte auch sagen ‚das eigene Produkt zu bewerben‘ – dadurch Transferinteresse zu wecken und somit den Transferprozess voranzutreiben. Andererseits bestand ihre (eigentliche) Aufgabe darin, eine wissenschaftliche Evaluation durchzuführen und objektiv und unvoreingenommen hinsichtlich der Meinung der potenziellen Anwender:innen zu sein. In den Interviews zeigte sich dieser (innerliche) Rollenkonflikt darin, dass die gemeinsame, teils bereits tiefgehende Diskussion über die derzeitige Vorgehensweise, mögliche Veränderungen und deren Folgen von der Autorin vereinzelt – und mitunter schweren Herzens – abgebrochen wurde, um sich auf ihre eigentliche Rolle und Aufgabe zurückbesinnen. Diese erforderte es, den Fokus des Gesprächs (bedingt durch die ex-ante-Perspektive der Evaluation) erneut auf eine abstraktere Ebene zu lenken. Dabei bestand bei der Autorin wiederholt die Sorge, dass diese Abkehr vom individuellen Kontext und das Ausbremsen des gerade aufkommenden Enthusiasmus rund um das Thema Berufsmonitoring von den Teilnehmenden als irritierend oder ablehnend empfunden werden könnte – möglicherweise mit der Folge, dass das Transferinteresse sinkt. Hinzu kam die anfängliche Befürchtung, von den interviewten Fachverbänden vorwiegend in der Rolle der Transferpromoterin wahrgenommen zu werden, wodurch der Wissenschaft eine eher belehrende Funktion zugeschrieben werden könnte. Diese Befürchtung hat sich jedoch nicht bestätigt, im Gegenteil: Mehrere Interviewte bedankten sich am Ende des Interviews oder auch im Nachgang für den wertvollen und hilfreichen Ideen-Input und beteuerten, konkrete Handlungsansätze aus dem Gespräch mitzunehmen und diese zeitnah umsetzen zu wollen.
3 Implikationen für das weitere Transfergeschehen
Die bisherigen Projekte haben gezeigt, dass die Umsetzung und der Transfer des erarbeiteten Berufsmonitoring-Systems in die Praxis mit vielfältigen Herausforderungen verbunden sind. Bereits im Projekt LBT Forward wurde daher versucht, zentrale Projekterfahrungen und Erkenntnisse in Form konkreter Umsetzungshilfen aufzubereiten, um eine künftige Anwendung durch den LandBauTechnik Bundesverband e.V. zu erleichtern. Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie verweisen darüber hinaus auf die Notwendigkeit unterschiedlicher Unterstützungsformen. Neben konkreten, praktischen Hilfestellungen betonen sie die Bedeutung einer externen Beratung und Begleitung durch die Wissenschaft, von deren Erfahrungen sie sich Orientierung und Impulse erhoffen. Die Grundlage dessen bilden dabei unterschiedliche Wissensarten, nämlich explizites und implizites Wissen.
„Implizit ist jenes Wissen, das in den Köpfen seiner Träger steckt, und nur schwer zu formalisieren und zu kommunizieren ist. … Explizit ist dagegen jede Form von dokumentiertem Wissen. Es findet sich in Büchern, Datenbanken, Patenten oder Lizenzen, aber auch in standardisierten Abläufen und Prozessen eines Unternehmens.“ (Palaas & Servatius, 2001, S. 10 zitiert in Beutner, 2006, S. 89)
Implizites Wissen beinhaltet außerdem „Intuitionen, Erfahrungen und Vermutungen zur Anwendung und Integrierung von explizitem Wissen“ (Brucksch et al., 2022, S. 15). Vor dem Hintergrund das erarbeitete Berufsmonitoring-System auch für andere Gewerke des Handwerks zeitnah nutzbar machen zu wollen, sind daher beide Wissensarten für potenzielle Anwender:innen gleichermaßen zugänglich zu machen. Im Zuge des weiteren Transfergeschehens gilt es die dafür notwendigen (vorbereitenden) Handlungen vorzunehmen wie auch Strukturen und Ressourcen bereitzustellen, um einen tatsächlichen Transfer zu ermöglichen (vgl. Brucksch, 2020, S. 1). Die daraus folgenden Implikationen für das weitere Transfergeschehen werden im Folgenden unter Berücksichtigung der Unterscheidung in explizites und implizites Wissen diskutiert.
3.1 Transfer expliziten Wissens
Welches explizite Wissen in welcher Form für einen erfolgreichen Transfer aus ihrer Sicht notwendig ist, haben die potenziellen Anwender:innen in den Interviews bereits konkretisiert: Sie benötigen einen ausführlichen gewerkeunabhängigen Leitfaden (Prozessbeschreibung), inklusive Beschreibung aller anwendbaren Methoden und Instrumente, (potenziell) einzubeziehender Personen (-gruppen) sowie Hintergrundinformationen, die auf die jeweiligen Gegebenheiten und Besonderheiten des eigenen Gewerks adaptierbar sind. Darüber hinaus sind allgemeine ‚Anleitungen‘ zur Konzeption, Durchführung und Auswertung von Umfragen als auch Gesprächen bzw. Interviews gefragt. Alles zusammen ist Teil eines gewerkeunabhängigen ‚Werkzeugkastens‘, dessen sich potenzielle Anwender:innen in den unterschiedlichen Schritten des Monitoring-Prozesses bedienen können.
In LBT Forward wurden verschiedene ‚Produkte‘ generiert, die das gewonnene Wissen explizieren. Neben der publizierten gewerkespezifischen Beschreibung des Berufsmonitoring-Systems und des dahinterliegenden Prozesses (vgl. Schlöglmann & Ramm, 2024) existiert eine Vielzahl an nicht veröffentlichten Dokumenten, wie z. B. ein Ablaufplan samt Präsentationsvorlage für einen Workshop mit Herstellervertreter:innen zur Berufs- und Branchenrelevanzeinschätzung (Schritt 2). Dieser und weitere Dokumente wurden dem LandBauTechnik Bundesverband e.V. nach Abschluss des Arbeitspakets zur Erarbeitung eines Berufsmonitoring-Systems für dessen zukünftige Umsetzung übergeben.
Für die LandBauTechnik-Branche existiert somit bereits eine Art spezifisch auf ihre Gegebenheiten zugeschnittener ‚Werkzeugkasten‘, dessen sich der LandBauTechnik Bundesverband e.V. künftig bedienen kann. Jedoch handelt es sich bei allen Produkten um „Erkenntnisobjekte“ (Brucksch, 2021, S. 2) des InnoVET-Projekts. Diese bieten zwar eine gute Ausgangsbasis, sind aber in ihrer aktuellen gewerkespezifischen Ausprägung nach Aussagen der Befragten nicht unmittelbar auf den eigenen Kontext anwendbar und somit (noch) nicht für den Transfer geeignet. Sie müssen unter Berücksichtigung der Anforderungen der Transfernehmenden aufgearbeitet und „in eine transferierbare Form bzw. in ein transferierbares Format“ (Brucksch, 2021, S. 2) überführt werden, um wirksam zu werden (vgl. Peitz & Ertl, 2024, S. 5). Transferierbar bedeutet in diesem Fall gewerkeunabhängig. Es soll keine unmittelbare Anpassung ausgehend vom Entwicklungs- auf den jeweiligen Rezeptionskontext erfolgen (vgl. Ertl, 2024, S. 7). Es bedarf vielmehr einer abstrakten Darstellung ohne gewerkespezifischen Kontext. Die daraus entstehende kontextunabhängige Ausführung des Werkzeugkastens soll als Basis für die eigenständige Anpassung auf den individuellen Rezeptionskontext (Gewerk) fungieren.
Mit Blick auf das Ziel ‚gewerkeunabhängiger Werkzeugkasten‘ bedarf es im Zuge des weiteren Transfergeschehens zunächst der Abstraktion der Prozessbeschreibung. Die Leitfragen und -aufgaben in den einzelnen Teilschritten bleiben dabei unverändert, Gewerkespezifika gilt es jedoch durch allgemeine Erläuterungen zu ersetzen. Gewerkespezifisch sind aktuell nicht nur die Beschreibungen selbst, sondern auch die anzuwendenden Methoden und Instrumente sowie die genannten einzubeziehenden Personen (-gruppen) und Hintergrundinformationen, die auf den Erfahrungen in LBT Forward basieren und die Ausgangslage und Ressourcen des LandBauTechnik Bundesverbands e.V. berücksichtigen (vgl. Schlöglmann & Ramm, 2024, S. 21, 31). In einer gewerkeunabhängigen Variante erscheinen übergreifende Hinweise angebracht. Die potenziell einzubeziehenden Personen (-gruppen) sind universeller zu charakterisieren. Zudem es bedarf der Auflistung weiterer, anwendbarer Formate, Methoden und Instrumente. Hierbei sind insbesondere die jüngsten Entwicklungen im Bereich KI zu berücksichtigen (vgl. Schlöglmann & Ramm, 2024, S. 26), aber auch die Vorerfahrungen der potenziellen Anwender:innen (vgl. dazu Kapitel 3.1 und 3.2 in Schlöglmann, 2025b). Im Zuge der Abstraktion der Prozessbeschreibung sind zudem die ergänzenden Hinweise der interviewten Vertreter:innen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE), des vormaligen Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) sowie des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) einzubeziehen. Diese beruhen auf den individuellen Erfahrungen der Befragten im Umgang mit verschiedenen Gewerken des Handwerks und verweisen mitunter auf den Einbezug der akademischen Seite bei Entwicklungen im Kontext der höherqualifizierenden Berufsbildung, sowie die Berücksichtigung von Zugangs- und Anschlussmöglichkeiten einer Qualifizierung oder auch die Möglichkeit von Fachpraktikerausbildungen im Rahmen eines ganzheitlichen Berufslaufbahnkonzepts (vgl. Schlöglmann, 2025b, S. 21). Die Integration dieser Hinweise erweitert das Spektrum an dargebotenen Informationen zusätzlich und abstrahiert die Prozessbeschreibung weiter vom Kontext der LandBauTechnik-Branche. Zusätzlich zu der gewerkeunabhängigen Prozessbeschreibung sind selbstverständlich die von den Befragten geforderten ‚Anleitungen‘ zur Konzeption, Durchführung und Auswertung von Umfragen als auch Gesprächen bzw. Interviews zu erarbeiten. Die Erkenntnisobjekte aus LBT Forward sind dabei nur bedingt hilfreich. Für die Erstellung, Durchführung und Auswertung von Umfragen existieren keinerlei Dokumentationen oder Hilfsmittel. Für die Konzeption, Durchführung und Auswertung von Gesprächen bzw. Interviews kann auf den komprimierten Gesprächsleitfaden samt Auswertungsschema für die Erfassung konkreter Auswirkungen und Veränderungen in den Tätigkeitsprofilen zurückgegriffen werden. Diese nehmen jedoch spezifisch die in der LandBauTechnik-Branche vorherrschenden Tätigkeitsprofile in den Blick, sodass auch hier eine Abstraktion erforderlich ist. Grundlegende Informationen dazu, in welchem Setting man Gespräche am besten führt oder welche Hilfsmittel notwendig sind, fehlen dagegen. Diese müssen ebenso von Grund auf erarbeitet werden, wie eine Anleitung zur Konzeption, Durchführung und Auswertung von Umfragen. Inspiration und Anknüpfungspunkte hierfür bieten Universitäten und andere Portale (vgl. beispielhaft empirio; Ruhr-Universität Bochum; Universität Leipzig).
3.2 Transfer impliziten Wissens
In Bezug auf das für einen erfolgreichen Transfer notwendige implizite Wissen sind die Vorstellungen der potenziellen Anwender:innen im Vergleich zum expliziten Wissen eher vage. Für die initiale Implementation sowie das eigenständige Betreiben des Monitoring-Prozesses bedarf es aus ihrer Sicht externer Begleitung und Beratung. Diese assoziieren sie mit den am InnoVET-Projekt LBT Forward wie auch am FuA-Projekt beteiligten Forschungsinstituten. In die Begleitung und Beratung einfließen sollen ihrer Auffassung nach sowohl die Erfahrungen aus der LandBauTechnik-Branche wie auch aus dem (zukünftigen) Austausch mit weiteren Gewerken. An das Format bzw. die Form des Wissenstransfers stellen sie keine spezifischen Anforderungen.
Dass die verantwortlichen Mitarbeitenden von FBH und HPI über für die potenziellen Anwender:innen nützliches Erfahrungswissen verfügen, hat sich bereits im Rahmen der im FuA-Projekt geführten Interviews gezeigt. Das dabei herangezogene Erfahrungswissen basiert zu großen Teilen auf der Arbeit in LBT Forward, ist jedoch in keiner Form niedergeschrieben oder anderweitig dokumentiert.
In Kombination mit der Bereitstellung eines gewerkeunabhängigen Werkzeugkastens ist daher eine, wie von den Interviewten angesprochene, parallel zur Anwendung dessen stattfindende, bilaterale Begleitung und Beratung durch Angehörige des FBH und HPI durchaus sinnvoll, um implizites Wissen zu transferieren, insbesondere da dieses mitunter personenabhängig ist (vgl. dazu Wuppertaler Kreis, 2000, S. 13 zitiert in Beutner, 2006, S. 90). Eine von der Wissenschaft bekleidete zentrale Begleit- und Beratungsstelle allein stellt jedoch aus folgenden Gründen für eine langfristige Etablierung von Berufsmonitoring-Systemen in der Berufsbildung im Handwerk kein geeignetes Instrument dar: Im Rahmen der Nutzung und Adaption des (noch zu erarbeitenden) gewerkeunabhängigen Werkzeugkastens durch unterschiedliche Fachverbände generieren diese wiederum neues, gewerkespezifisches Wissen und Erfahrungen. Um diese wiederum zu multiplizieren und dort verfügbar zu machen, wo sie benötigt werden, bedarf es sozialer Prozesse (vgl. Panitz, 2024). Basierend auf den Vorstellungen der Interviewten verliefe der (Informations-) Weg dabei über die zentrale Begleit- und Beratungsstelle. Ein solcher (Um-) Weg führt jedoch zu „eingeschränkter Nachfrage- und Feedbackmöglichkeit“ (Beutner, 2006, S. 96) bei den eigentlichen Wissensträger:innen, wodurch nach Ansicht der Autorin (Transfer-) Potenzial zu versickern droht. Hinzu kommt, dass die für eine Begleitung und Beratung potenzieller Anwender:innen benötigten Ressourcen bei den Forschungsinstituten ebenso begrenzt sind, wie die der interviewten Fachverbände. Im Rahmen des weiteren Transfergeschehens lediglich eine zentrale, bilateral agierende Begleit- und Beratungsstelle anzubieten, würde ein Nadelöhr für den Transfer impliziten Wissens schaffen. Um dies zu vermeiden, sollten daher zusätzlich multilaterale Austausch- und Vernetzungsmöglichkeiten für Anwender:innen von Berufsmonitoring-Systemen in der Berufsbildung im Handwerk geschaffen werden, was zur Idee eines Netzwerks führt (vgl. Büchter & Gramlinger, 2004, S. 45). Im Rahmen eines solchen Netzwerks fungieren zunächst primär die Forschungsinstitute als Transfergeber:innen impliziten Wissens und die Fachverbände nehmen die Rolle der Transfernehmenden ein. Mit der Zeit, d. h. mit voranschreitender Implementation und Etablierung von Berufsmonitoring-Systemen in den unterschiedlichen Gewerken des Handwerks, entwickeln sich auch die Fachverbände zu möglichen Transfergeber:innen. Transfer erfolgt dabei über kommunikative Prozesse zwischen den Transfernehmer:innen und -geber:innen (vgl. Beutner, 2006, S. 95). Folglich sollten kommunikative Instrumente und Maßnahmen für den Aufbau und die Verstetigung des Netzwerkes eingesetzt werden (vgl. Büchter & Gramlinger, 2004, S. 48), die unterschiedliche Kontaktsituationen ermöglichen sowie die Rollenevolution der Beteiligten als auch ihre begrenzten Ressourcen berücksichtigen. Beutner (2006) unterscheidet zweierlei Kontaktarten: direkt (unmittelbar) und indirekt (asynchron, vgl. Beutner, 2006, S. 96). Direkte Kontakte ermöglichen ad-hoc-Reaktionen und Rückfragen, wohingegen diese im Zuge asynchroner Kommunikation weder möglich noch zwingend notwendig sind, wodurch personelle wie zeitliche Ressourcen geschont werden können. Beutner (2006) empfiehlt einen kombinierten Einsatz synchroner und asynchroner Kontaktsituationen (vgl. Beutner, 2006, S. 96). Der direkte Kontakt zwischen Anwender:innen bietet im Vergleich zur alleinigen zentralen Begleit- und Beratungsstelle zudem den Vorteil, dass die Fachverbandsvertreter:innen (miteinander) eine gemeinsame Sprache sprechen. Die Sprache der Beteiligten wird mit Blick auf den Transfer von Informationen sowie implizitem Wissen als durchaus erfolgskritisch erachtet (vgl. Brucksch & Falter, 2022, S. 7).
Vor dem Hintergrund des Beschriebenen erscheinen regelmäßige, durch die Wissenschaft strukturierte und moderierte Online-Sitzungen angebracht, insbesondere, da die Idee der Netzwerkbildung nicht „von unten [durch die Fachverbände] konstituiert“, sondern von außen eingebracht wird, was einen höheren Supportbedarf hervorruft (vgl. Büchter & Gramlinger, 2004, S. 48). Anfänglich kann außerdem ein inhaltlicher Fokus der Treffen hilfreich sein, bspw. um nochmals detailliert auf die einzelnen Elemente des Monitoring-Prozesses einzugehen und etwaige Rückfragen zu klären. Mit der Zeit bildet jedoch der Austausch untereinander und die Reflexion der Erfahrungen der Beteiligten in der Umsetzung des Monitoring-Prozesses und der Nutzung des Werkzeugkastens den Kern der Termine. Kurzfristig bietet sich hierfür MS Teams als Kommunikationsplattform an, da hierüber sowohl (Live-) Sitzungen abgehalten werden können, als auch asynchroner Kontakt möglich ist, bspw. über die Chat- oder auch die Beitrags- und Kommentarfunktion. Außerdem können die Dokumente des gewerkeunabhängigen Werkzeugkastens hierüber für alle zur Verfügung gestellt werden. Je mehr die kommunikativen Instrumente als auch das Netzwerk selbst von den Netzwerkbeteiligten „verbindlich akzeptiert und als handlungsrelevant“ bzw. -förderlich wahrgenommen werden (Büchter & Gramlinger, 2004, S. 50), desto wahrscheinlicher ist eine Stabilisierung und „selbst gesteuerte Verstetigung“ des Netzwerks (Büchter & Gramlinger, 2004, S. 48). Mit Voranschreiten der Implementation des Berufsmonitoring-Systems in den Gewerken sowie zunehmender eigenständiger Nutzung des Werkzeugkastens als auch Kommunikation unter den Fachverbänden, könnten die von der Wissenschaft strukturierten und moderierten inhaltlichen Termine ausgeschlichen werden und nur noch anlassbezogen stattfinden, bspw. wenn sich neue Fachverbände dem Netzwerk anschließen. Auch die Austausch- und Reflexionstermine sollten zwar weiterhin regelmäßig stattfinden, könnten jedoch möglicherweise in ihrer Intensität reduziert werden. Der bilaterale Austausch zwischen den einzelnen Anwender:innen und der zentralen Begleit- und Beratungsstelle sollte weiterhin erfolgen, damit die Wissenschaft mögliche Vernetzungs- und Informationshinweise aussprechen kann (s. dazu auch Kapitel 3.4).
3.3 Grenzen der Transferstrategie und nächste Schritte
Zusammengefasst bedarf es ausgehend von den Unterstützungsbedarfen der potenziellen Anwender:innen im Zuge des weiteren Transfergeschehens einerseits vorbereitender Aktivitäten zur Erstellung eines gewerkeunabhängigen Werkzeugkastens, um den Transfer expliziten Wissens zu ermöglichen. Darüber hinaus bedarf es der Schaffung gewerkeübergreifender Kommunikations- und Vernetzungsstrukturen zur Förderung des Austauschs impliziten Wissens, bestehend aus einer zentralen Begleit- und Beratungsstelle und einem Netzwerk an Anwender:innen. Mit der anvisierten Überarbeitung der Erkenntnisobjekte sowie der Begleitung und Beratung im Zuge der Anwendung hebt sich die hier skizzierte Transferstrategie bzw. das -geschehen deutlich von einer reinen Dissemination der Projektergebnisse ab (vgl. Hochbauer et al., 2023, S. 7). Ob diese vorbereitenden Aktivitäten sowie zu schaffenden Strukturen einen tatsächlichen Transfer des gewerkespezifischen Berufsmonitoring-Systems für die LandBauTechnik-Branche auf andere Gewerke ermöglichen, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar.
Mit Blick auf den gewerkeunabhängigen Werkzeugkasten ist abzuwarten, ob der darin enthaltene gewerkeunabhängige Leitfaden tatsächlich den Anforderungen der potenziellen Anwender:innen entspricht und damit seine „Transfertauglichkeit“ erlangt (vgl. Brucksch, 2021, S. 3). Auch die Anwendbarkeit der Anleitungen wird sich erst noch zeigen. Im Hinblick auf eine zentrale Begleit- und Beratungsstelle, bekleidet von der Wissenschaft, bleibt offen, ob ihr objektiver Blick von außen den zukünftigen Anwender:innen tatsächlich den Mehrwert bietet, den die Interviewten nach den Erfahrungen im Zuge der Machbarkeitsstudie vermuten. Zudem ist noch unklar, ob ein Netzwerk zu Berufsmonitoring-Systemen in der Berufsbildung im Handwerk den Transfer impliziten Wissens unter den Anwender:innen tatsächlich wie angenommen fördert (vgl. Peitz & Ertl, 2024, S. 5) oder ob es anderer Formate bedarf. Grundsätzlich sind gewerkeübergreifende Netzwerke und Austauschformate im Handwerk nichts Neues und insbesondere auf kommunaler Ebene in Kreishandwerkerschaften (vgl. bspw. KH Köln) seit Langem etabliert und genutzt, wie nachfolgendes Zitat aus der Machbarkeitsstudie zeigt:
„Da bin ich mit den Kollegen sowieso immer in Austausch. Das heißt, da kann ich jederzeit jeden mal fragen und so, wie sind deine Erfahrungen? Was habt ihr für Schwierigkeiten Azubis zu generieren? Wie bildet ihr aus? Also da ist der Austausch sowieso immer gegeben.“ (I 9.1)
Inwieweit ein solches Netzwerk jedoch auch auf Bundesebene unter den Zentralfachverbänden des Handwerks angenommen wird und ob die Beteiligten ein Interesse daran haben, dieses aufrecht zu erhalten, wird sich zeigen. Ungeachtet dessen, wer bestrebt ist implizites Wissen weiterzugeben und ob das gewählte Setting auf Akzeptanz stößt, birgt die anvisierte Weitergabe impliziten Wissens eine zentrale Herausforderung: Es ist nicht zwangsläufig davon auszugehen, dass die Beteiligten sich ihres Wissens bewusst sind, dieses in Worte fassen und weitergeben können (vgl. Neuweg, 2019, S. 232–235). Daher könnte der Fall auftreten, dass Vertreter:innen der Verbände sowie der Wissenschaft zwar über hilfreiche Erfahrungen verfügen, jedoch nicht in der Lage sind diese zu explizieren und zu transferieren. In diesem Fall gilt es alternative Austauschformate bzw. Settings zur Wissensweitergabe zu identifizieren und zu erproben. Formate sozialen Lernens, wie bspw. Beobachtungslernen oder Hospitation (vgl. Katenkamp, 2011, S. 243–245) erscheinen an dieser Stelle zwar grundsätzlich geeignet. Vor dem Hintergrund der konkreten Arbeitsrealitäten Fachverbandsvertreter:innen und den damit verbundenen Rahmenbedingungen dürften diese jedoch schwer umsetzbar. Nach Einschätzung der Autorin dürfte insbesondere der nicht klar erkennbare bzw. gesicherte Mehrwert in Kombination mit dem vergleichsweise hohen zeitlichen Aufwand dazu führen, dass diesen Formaten mit Zurückhaltung oder gar Ablehnung begegnet wird. Zur Beantwortung all dieser Fragen bedarf es der Erprobung und Umsetzung der in diesem Kapitel beschriebenen Transferaktivitäten. Hierfür wurde durch den Zentralverband des Deutschen Handwerks ein weiterer Projektantrag für das Forschungs- und Arbeitsprogramm 2026/27 des DHI gestellt. Dieser ermöglicht darüber hinaus die Eruierung der bisher nicht berücksichtigten Fragen nach Möglichkeiten weiterer Unterstützung, bspw. in Form konkreter Aufträge, Dienstleistungen oder ‚Outsourcing‘ einzelner Tätigkeiten sowie deren Finanzierung im Zuge der langfristigen Etablierung. Es sei jedoch bereits an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass aufgrund diverser Förderregularien und zu beachtender Rahmenbedingungen kurzfristig keine abschließende Klärung oder Umsetzung der genannten Aspekte erwartet werden kann. Zudem besteht die Hoffnung, mit Hilfe erprobter und an den Bedarfen der Praxis ausgerichteter Unterstützungs- und Multiplikationsstrukturen, die Überzeugung potenzieller Anwender:innen hinsichtlich ihrer Transferabsicht sowie der langfristigen Umsetzung von Berufsmonitoring-Systemen in der Berufsbildung im Handwerk positiv zu beeinflussen und so die zentrale Gelingensbedingung eines solchen Vorhabens zu adressieren. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass sich im Zuge einer Erprobung weitere, bislang weder von den potenziellen Anwender:innen selbst noch von der Wissenschaft antizipierte (Transfer-) Bedarfe herauskristallisieren. Die Entscheidung über das finale FuA 2026/27 steht zum Zeitpunkt der Verfassung dieses Artikels noch aus.
3.4 Die Rolle der Wissenschaft
Ausgehend vom geplanten weiteren Transfergeschehen wird die Arbeit der Wissenschaft im Wesentlichen zunächst davon geprägt sein, bestehende gewerkespezifische Erkenntnisobjekte zu abstrahieren, sodass ein gewerkeunabhängiger Werkzeugkasten entsteht. Außerdem zählt es zu ihren Aufgaben, ihr eigenes implizites Wissen zu teilen und die Anwender:innen zu beraten und zu begleiten. Mit zunehmender Umsetzungserfahrung auf Seiten der am Netzwerk beteiligten Fachverbände, kann die Wissenschaft zudem zwischen ihnen vermitteln, sie vernetzen und so ‚Brücken bauen‘. Im Zuge der vorbereitenden Aktivitäten ist sie somit Wegbereiterin. Sie verkörpert zudem weiterhin die Rolle der Transferpromoterin. Darüber hinaus wird sie zur Tranfergeberin und -mittlerin wie auch zur Beziehungspromoterin (vgl. Findeisen et al., 2021, S. 2; Hölzle & Gemünden, 2011, S. 504). Konkrete Rollenkonflikte sind zu diesem Zeitpunkt noch nicht mit Sicherheit prognostizierbar. Es wird jedoch angenommen, dass das gleichzeitige Ausfüllen mehrerer, auf unterschiedlichen Abstraktionslevel verorteter Rollen und die damit verbundenen Aufgaben Herausforderungen mit sich bringen. Ähnlich wie in LBT Forward könnte auch hier die Schwierigkeit darin bestehen, kurzfristig belastbare Eindrücke eines spezifischen Gewerks zu erlangen, um diese in die Beratung und Begleitung der Fachverbände einfließen zu lassen. Vor dem Hintergrund, dass die Fachverbände selbst Erfahrungswissen generieren und dieses perspektivisch über etablierte und tragfähige Netzwerkstrukturen austauschen, ist davon auszugehen, dass sich das Verhältnis zwischen Wissenschaft und Anwender:innen sowohl in seiner Intensität als auch in seiner Ausgestaltung wandeln wird. Wie bereits angedeutet, tritt dabei die Rolle der Wissenschaft als Transfergeberin zunehmend in den Hintergrund, während die Funktion als Beziehungspromoterin stärker in den Vordergrund rückt. In diesem Kontext erscheint es herausfordernd den optimalen Zeitpunkt für diese Verlagerung zu identifizieren. Wenngleich dies das Ziel des potenziellen Folgeprojekts darstellt, könnte dieser Prozess für die Beteiligten die Herausforderung mit sich bringen, die Veränderung der eigenen Rolle anzunehmen und aktiv mitzugestalten. Zu guter Letzt ist die Erlangung übergeordneter Erkenntnisse im Blick zu behalten. Ähnlich wie im Projekt LBT Forward erscheint auch hier der eigene wie auch der wahrgenommene Anspruch an die Generierung wissenschaftlicher Erkenntnisse bedeutsam.
4 Die Roll(en) der Wissenschaft vor dem Hintergrund eines gestaltungsorientierten Forschungsverständnisses
Die Rückschau auf das InnoVET-Projekt LBT Forward, die Erfahrungen im aktuellen FuA-Projekt sowie der Ausblick auf ein möglicherweise Zukünftiges zeigen an einem konkreten Beispiel, wie facettenreich die Aufgaben und Funktionen sowie die damit verbundenen Rollen der Wissenschaft in Projekten und anschließenden Transferprozessen sein können. Sie durchläuft in diesem konkreten Beispiel die Rolle der (Mit-) Entwicklerin bzw. (Fach-) Promotorin, die der Transferpromoterin oder auch ‚-botschafterin‘ sowie die der Tranfergeberin, der -mittlerin und der Beziehungspromoterin. Jede Rolle birgt wiederum ihre eigenen Herausforderungen und Schwierigkeiten, wie die Autorin selbst erlebt hat. Besonders herausfordernd ist dabei die Verbindung zwischen akademischer Forschung und praktischer Anwendung bzw. der dafür notwendige Wechsel zwischen Distanz und Nähe zum Forschungsfeld – oder anders formuliert: zwischen ‚Praxis verstehen‘ und ‚Praxis gestalten‘ (vgl. Schlöglmann & Rasch, 2024, S. 2–3).
Im InnoVET-Projekt LBT Forward bedurfte es, wie in Kapitel 1.2 beschrieben, sowohl eines vertieften Verständnisses der Praxis als auch ihrer aktiven Gestaltung. Im Rahmen des FuA-Projekts (vgl. Kapitel 2.4) lag der Schwerpunkt hingegen auf dem Verstehen der Praxis. Für ein mögliches Folgeprojekt (vgl. Kapitel 3.4) ist erneut eine stärkere Ausrichtung auf die Gestaltung der Praxis vorgesehen. Bildhaft gesprochen bewegen sich die Arbeits- und Rollenschwerpunkte des FBH in den einzelnen Projekten wie ein Pendel zwischen den beiden Polen ‚Praxis verstehen‘ und ‚Praxis gestalten‘, wobei es mal mehr und mal weniger in die eine oder andere Richtung ausschlägt. Eben dieser wiederkehrende und notwendige Wechsel zwischen ‚Praxis verstehen‘ (Distanz) und ‚Praxis gestalten‘ (Nähe) zeichnet das gestaltungsorientierte Forschungsverständnis und die Arbeit am FBH aus (vgl. Schlöglmann & Rasch, 2024, S. 2–3). Charakteristisch ist zudem, dass der Abschluss der Machbarkeitsstudie nicht den Endpunkt der Forschungsaktivitäten des FBH darstellt. Stattdessen entstand aus dem Streben nach theoretischer Erkenntnisgewinnung und nachhaltiger Nutzung der Forschungsergebnisse über den ursprünglichen Projektkontext hinaus ein Folgeprojektantrag, in dem erneut die Nähe zur Praxis gesucht wird, um die gewonnenen Erkenntnisse in die Anwendung zu bringen. Weiterhin ist die damit verbundene Bereitschaft die eigene (objektive) Distanz zum Forschungsfeld (zumindest zeitweise) aufzugeben, sich auf die Praxis einzulassen, ihre Bedingungen und Bedürfnisse anzuerkennen und in einen aktiven Dialog mit ihr zu treten, ein zentrales Merkmal gestaltungsorientierter Forschung. Für die Praxis ergeben sich daraus konkrete praxisunterstützende Ergebnisse und Produkte (vgl. Schlöglmann & Rasch, 2024, S. 2). Im konkreten Fall des Berufsmonitoring-Systems für die LandBauTechnik-Branche wäre es ohne diese Haltung wohl bei einer reinen Dissemination der Projektergebnisse über den zugehörigen Ergebnisbericht von FBH und HPI sowie die InnoVET-Strukturen geblieben. Stattdessen wurde mit der Bewertung des Nutzens und des damit verbundenen Transferinteresses sowie insbesondere der Identifikation notwendiger Unterstützungsbedarfe im aktuellen FuA-Projekt der Grundstein für einen weiterführenden, adressatenorientierten und „systematischen Transferprozess“ gelegt (Peitz & Ertl, 2024, S. 4). Für die akademische Forschung ermöglicht die vertiefte Auseinandersetzung mit der Praxis überhaupt erst die Möglichkeit der Theoriebildung,
-überprüfung und -anwendung (vgl. Schlöglmann & Rasch, 2024, S. 2–3). Zugleich stellt die Rückkehr zur wissenschaftlichen Distanz nach intensiver, Praxis gestaltender Tätigkeit eine anspruchsvolle, aber notwendige Herausforderung für die beteiligten Wissenschaftler:innen dar.
Ausgehend von der in diesem Artikel nachgezeichneten aktiven Beteiligung der Wissenschaft an einem konkreten Entwicklungs- und Transferprozess wird deutlich, dass ihr gestaltungsorientiertes Forschungsverständnis es ermöglicht, unterschiedliche Rollen einzunehmen und dadurch wertvolle Erkenntnisse für beide Seiten zu generieren – für die Wissenschaft und die Praxis. Gestaltungsorientierte Forschung leistet somit einen wesentlichen Beitrag zum Anstoß und zum Gelingen von Transferprozessen. Ihre Fähigkeit, zwischen Distanz und Nähe zu wechseln, theoretisch zu abstrahieren als auch praxisorientiert zu gestalten, erweist sich insbesondere bei komplexen Transferobjekten bzw. -vorhaben wie im Fall des Berufsmonitoring-Systems für die LandBauTechnik-Branche und dessen Transfer auf andere Gewerke des Handwerks als besonders bedeutsam.
Abschließend sei angemerkt, dass die dargestellten Rollen sowie die damit verbundenen Reflexionen auf den subjektiven Erfahrungen und Perspektiven der Autorin innerhalb der beschriebenen Projekte beruhen. Es ist denkbar, dass andere Wissenschaftler:innen in diesen Situationen ähnliche Rollenwahrnehmungen und Herausforderungen schildern würden. Ebenso möglich ist, dass sie dabei andere Schwerpunkte setzen oder Spannungsfelder benennen würden. Darüber hinaus ist einzuräumen, dass die dargestellten Bemühungen und Bestrebungen nicht ausschließlich einem gestaltungsorientierten Forschungsverständnis zuzuschreiben sind. Vielmehr sind sie auch durch spezifische Rahmenbedingungen und kontextuelle Gegebenheiten geprägt. Insofern ist darauf hinzuweisen, dass die beschriebenen Erkenntnisse nicht ohne Weiteres generalisierbar oder auf andere Transfervorhaben übertragbar sind. Ein systematischer Vergleich von Rollenerfahrungen von Wissenschaftler:innen in (ähnlichen) Forschungsprojekten könnte an dieser Stelle eine anschlussfähige Perspektive eröffnen und es ermöglichen, die komplexen Rollen der Wissenschaft in Transferprozessen differenzierter zu betrachten, besser zu verstehen und theoretisch zu fundieren.
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[1] Seit Mai 2025 sind die Zuständigkeitsbereiche des BMBF wie folgt aufgeteilt: Der Bereich Forschung ist Teil des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR). Der Bereich Bildung hingegen Teil des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ, vgl. BMFTR, 2025). Da die berufliche Bildung zum Zeitpunkt der Studienplanung und -durchführung im Verantwortungsbereich des BMBF lag, wird im Rahmen dieses Berichts weiterhin das BMBF als für die berufliche Bildung zuständige Stelle sowie als Absender der dazugehöriger Aussagen benannt.
Zitieren des Beitrags
Schlöglmann, A. (2025). Vom Projekt(-ergebnis) zum Transfer – eine reflexive Auseinandersetzung mit der Rolle der Wissenschaft. bwp@ Berufs- und Wirtschaftspädagogik – online, 49, 1–24. https://www.bwpat.de/ausgabe49/schloeglmann_bwpat49.pdf


