bwp@ Profil 11 - März 2025

Lern- und Forschungsräume im Wandel – Perspektiven der Wirtschafts- und Berufspädagogik

Profil 11: Digitale Festschrift für Annette Ostendorf

Hrsg.: Heike Welte, Michael Thoma, Hannes Hautz & Bernd Gössling

Skillen statt Chillen! – Re-Skillingpotentiale von Lehrkräften durch die Nutzung von KI-Anwendungen

Beitrag von Karl-Heinz Gerholz & Nina Passlack
Schlüsselwörter: Re-Skilling, Up-Skilling, De-Skilling, Lehrkräfteprofessionalisierung, Künstliche Intelligenz, KI-Kompetenzen

Der Beitrag widmet sich dem Konzept des Re-Skilling, wenn Lehrkräfte in ihrer didaktischen Arbeit Künstliche Intelligenz (KI) benutzen. Wie verändern sich Fähigkeiten durch den KI-Einsatz bei Lehrkräften, ist die zentrale Frage des Aufsatzes. Nach einer Einführung in das Verständnis und die Potenziale von KI für Lehrkräfte wird das Re-skilling Konzept erläutert. Eine empirische Pilotstudie zur KI-Nutzung von Lehramtstudierende beim wissenschaftlichen Arbeiten zeigt sowohl wahrgenommene Fähigkeitserweiterungen als auch -verluste auf und beleuchtet zwei zentrale Erkenntnisse: Zum einen wird deutlich, dass die kritische Reflexion durch intensive Nutzung von KI-Anwendungen gefährdet sein kann. Dies kann mit der Gefahr der Entstehung einer Kompetenzlücke einhergehen. Zum anderen zeigt sich ein Spannungsfeld zwischen der vertieften Auseinandersetzung mit Gegenständen und dem Einsatz von KI, in dem die Vorteile der KI-Nutzung vielleicht mehr geschätzt werden als die eigene Professionalisierung. Der Artikel fordert schlussfolgernd eine vertiefte Auseinandersetzung mit drei Schlüsselbereichen: dem Wechselspiel von Up- und De-Skilling, den Unterschieden zwischen KI-Anwendungen und den Einflüssen von Zeit und Kontext auf Re-Skilling Effekte. Diese Perspektiven eröffnen neue Horizonte für Forschung und Praxis und zielen darauf ab den Diskurs über informelle und non-formale Lernprozesse durch KI-Anwendungen zu bereichern.

Skilling not Chilling – Re-Skilling Potential of Teachers Through the Use of AI Applications

English Abstract

This article explores the concept of re-skilling within the context of teacher professionalization through the use of artificial intelligence (AI). Following an introduction to the understanding and potential of AI for educators, the re-skilling concept is explained in detail. An empirical pilot study examining the use of AI by teacher education students in academic work highlights both perceived skill enhancements and skill losses, presenting two key insights: First, it becomes evident that critical reflection may be at risk due to the intensive use of AI applications, pointing to a growing skills gap. Second, a tension emerges between efficiency and independent work, where the advantages of AI are appreciated but the importance of fostering independent skill development must not be overlooked. The article concludes by calling for a deeper examination of three key areas: the interplay between up-skilling and de-skilling, differences between AI applications, and the influence of time and context on re-skilling effects. These perspectives open new horizons for research and practice, aiming to enrich the discourse on informal learning processes through AI applications.

Zitieren des Beitrags

Gerholz, K. & Passlack, N. (2025). Skillen statt Chillen – Re-Skillingpotentiale von Lehrkräften durch die Nutzung von KI-Anwendungen. In H. Welte, M. Thoma, H. Hautz & B. Gössling (Hrsg.), bwp@ Profil 11: Lern- und Forschungsräume im Wandel – Perspektiven der Wirtschafts- und Berufspädagogik. Digitale Festschrift für Annette Ostendorf zum 60. Geburtstag (S. 1–17). https://www.bwpat.de/profil11_ostendorf/gerholz_passlack_profil11.pdf

Veröffentlicht am 27. März 2025